Christoph Holm von Egidy
Christoph Holm von Egidy, teilweise auch Christof Holm von Egidy (* 3. Dezember 1836 in Lösnitz, heute Radebeul; † 10. Juli 1901 in Leipzig) war ein deutscher Beamter, zuletzt als königlich-sächsischer Obersteuerkontrolleur und Zollsekretär.
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[Bearbeiten] Familie
Christoph Holm von Egidy entstammte der Familie Egidy, die der innerfamiliären Überlieferung nach aus den spanischen Niederlanden zuerst nach Preußen auswanderte und seit dem späten 17. Jahrhundert im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die Bestätigung des Reichsadelsstandes erfolgte 1687 durch Kaiser Leopold I. an den kursächsischen Hofküchenmeister Samuel Egidy.[1].
Von Egidy entstammte dem weit verzweigten 3. Ast der Adelsfamilie von Egidy, sein Urgroßvater war der Rittergutsbesitzer Friedrich August von Egidy (1724–1796) auf Ottersitz, seine Großeltern der Majoratsherr auf Kreinitz und Naunhof, Christoph Hans von Egidy (1772–1843) auf Ottersitz und dessen Ehefrau Wilhelmine Henriette geb. von Schleinitz (1774–1818), Tochter des kursächsischen Wirklichen Geheimen Rates und Rittergutsbesitzers Wilhelm Dietrich von Schleinitz (1726–1792).
Holm von Egidy war der Sohn des Rittergutsbesitzers und Majoratsherren auf Kreinitz, Christoph Ernst von Egidy (* 31. März 1800 in Ottersitz; † 6. März 1853 in Kreinitz) und dessen 1823 geheirateter Ehefrau Emma geb. von Wilcke (* 7. April 1805 in Jauer; † 4. Juli 1871 in Niederspaar bei Meißen), Tochter des königlich-preußischen Majors August Heinrich von Wilcke (1775–1820) und dessen Ehefrau Friederike Henriette Antonie Gräfin von Seydewitz (1774–1855). Deren Vater war der kursächsische Kammerherr, Reichsgraf Kurt Gottlob von Seydewitz (1735–1809).
Holm von Egidy heiratete am 1. September 1863 in Sorno bei Senftenberg Ida Freiin von Werthern (* 21. Januar 1840 in Ellingsen bei Soest; † 17. Juli 1928 in Dresden), Tochter des Rittergutsbesitzers Albert Ludwig August Freiherr von Werthern (1814–1893) auf Ellinghausen und Lindchen und dessen Ehefrau Maria Sophia Lisetta Friederica geb. Sternberg (1812–1898). Das Ehepaar von Egidy hatte drei Kinder, u. a.:
- Christoph Hans von Egidy (4. Juni 1864 in Pommershof/Pommern; † 12. Dezember 1939 in Kreinitz), 5. Fideikommissherr auf Kreinitz, Ehrenritter des Johanniterordens ⚭ 1889 Margarete geb. Flegel (1867–1944). Dessen Sohn war der Amtsgerichtsrat Holm von Egidy (1894–1947), dessen Enkel der Atomphysiker Till von Egidy (* 1933).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Christoph Holm von Egidy entschied sich nach seiner Schulbildung für eine Laufbahn als Beamter im sächsischen Staatsdienst. Anfangs, gegen Ende der 1860er Jahre im sächsischen Department der Finanzen als interimistischer Hilfsarbeiter beschäftigt, wurde er im März 1868 zum Grenzaufseher ernannt,[2]
Von Egidy wurde aber schon 1869 nach Leipzig versetzt, wo er erstmals 1870 im Leipziger Adressbuch als Büroaufseher („Bureauaufseher“) im Leipziger Hauptzollamt verzeichnet ist,[3] das ebenfalls dem sächsischen Finanzministerium unterstellt war. Er wohnte anfangs in der Messestadt in der Zeitzer Straße 34 in einer Wohnung im ersten Obergeschoss.[4] 1871 zog er in die dortige Körnerstraße 16,[5] wo er bis 1872 wohnte. Danach wurde er zum Untersteueramt nach Waldheim versetzt, das dem Hauptsteueramt Freiberg unterstellt war. In Waldheim erhielt von Egidy seine Ernennung zum Hauptsteuerassistenten.[6]
1875 kehrte von Egidy nach Leipzig zurück, wo er seine Ernennung zum Hauptzollamts-Assistenten erhielt. Diesmal nahm er sich eine Wohnung in der dritten Etage in der Südstraße 87.[7] 1876 zog er in die Sidonienstraße 51.[8] Seine zweite Tätigkeitszeit in Leipzig, diesmal im dortigen Hauptzollamt, endete 1878.[9]
1880 wurde von Egidy mit dem Prädikat eines königlich-sächsischen Oberkontrolleurs nach Dresden versetzt,[10] wo er weiterhin als Haupt-Amts-Assistent arbeitete, diesmal allerdings im sächsischen Haupt-Steueramt und Obersteuer-Inspektorat in der Stallstraße 4.[11] In der sächsischen Residenzstadt zog er anfangs in die Rosenstraße 76.[12] 1884 zog von Egidy in eine Wohnung in der zweiten Etage in der Förstereistraße 49,[13] 1887 dann in den Bischofsweg 64, dort ebenfalls in das zweite Obergeschoss.[14] Von Egidy blieb bis 1891 in Dresden, bevor er erneut nach Leipzig versetzt wurde.
Im gleichen Jahr wurde von Egidy als königlich-sächsischer Obersteuerkontrolleur nach Leipzig berufen, wo er wiederum in die dortige Zeitzer Straße zog, diesmal allerdings in die Hausnummer 55.[15] 1893 nahm er sich eine Wohnung im Erdgeschoss der Leipziger Straße 26 im damaligen Leipziger Vorort Reudnitz,[16] direkt neben der dortigen Johannisapotheke.[17] 1895 zog von Egidy innerhalb von Reudnitz erneut um, diesmal in die Gemeindestraße 2.[18]
1896 wurde von Egidy in Leipzig zum Zollsekretär am Leipziger Hauptzollamt ernannt.[19] 1899 erhielt von Egidy für seine Verdienste im sächsischen Staatsdienst die Verdienstkrone des königlich-sächsischen Verdienstordens vom sächsischen König Albert. Im gleichen Jahr zog von Egidy in Leipzig in eine Wohnung in der zweiten Etage in der Wiesenstraße 14,[20] wo er bis zu seinem Tod lebte. Nach seinem Tod wohnte seine Ehefrau weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung.[21]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1899: Verdienstkrone des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1908, 2. Jahrgang, Digitalisat der Universität Düsseldorf, S. 249ff.
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte Niederjahna 2016
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang, Gotha 1908, S. 235
- ↑ Leipziger Zeitung: Amtsblatt des Königlichen Landgerichts und des Leipziger Kreises.., Digitalisat auf Google Books, Ausgabe vom 1. April 1868, S. 2200.
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen. 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 249.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1870, S. 52, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1872, S. 58, SLUB.
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen. 1875, Digitalisat auf Google Books, S. 129.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1876, S. 47, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1877, S. 49, SLUB.
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen. 1878, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 139.
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1880/81, Digitalisat auf Google Books, S. 110.
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, Teil II, S. 28, SLUB.
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 79, SLUB.
- ↑ Adressbuch Dresden 1885, S. 76, SLUB.
- ↑ Adressbuch Dresden 1888, S. 92, SLUB.
- ↑ Noch unter falschem Namen Christoph John von Egidy im Leipziger Adreß-Buch 1892, S. 85, SLUB, ab 1893 dann unter richtigem Namen dort.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1894, S. 125, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch, Teil II, S. 269, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1896, S. 140, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1897, S. 146, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1900, S. 167, SLUB.
- ↑ Leipziger Adreß-Buch 1902, S. 180, SLUB.