Georg Ehrhardt

Georg Wilhelm Heinrich Ehrhardt, auch Ehrhardt vom Zinnwalde (* 26. September 1862 in Dresden-Neustadt; † 16. Dezember 1935 in Dresden)^[1] war ein deutscher Beamter, zuletzt als Zolldirektor im Rang eines Oberzollrates. Er war Besitzer einer bedeutenden Büchersammlung zur Faustsage.

Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben und Wirken 3 Werke/ Veröffentlichungen (Auswahl) 4 Quellen 5 Einzelnachweise 6 Weblinks

[Bearbeiten] Familie

Georg Ehrhardt entstammte der erzgebirgischen Familie Ehrhardt. Die Familie wurde in Geisinger Kirchenbüchern auch Erhart, Ehrt oder Erdt geschrieben und war eine Bergmanns- und Bergoffiziantenfamilie im sächsischen Erzgebirge, die seit 1657 urkundlich in Zinnwald erwähnt wurde und dort auch ansässig war. Stammvater und Spitzenahn des Zinnwalder Astes der Familie ist der Bergmann Christoph Ehrhart (1657–1719).

Georg Ehrhardt war der Sohn des königlich-sächsischen Hauptkassenkontrolleurs des Landgerichts Dresden, Karl Heinrich Erhardt (auch Ehrhardt, * 16. Juli 1824 in Zinnwald; † 13. Februar 1907 in Kemnitz an der Elbe bei Dresden)^[2] und dessen 1852 geheirateter Ehefrau Emilie Louise geb. Aehnelt (* 6. Juli 1824 in Frauenstein; † 27. Juli 1897 in Kemnitz an der Elbe), Tochter des Amtsrichters und Wirtschaftsbesitzers Friedrich Wilhelm Aehnelt (1791–1857) und dessen Ehefrau Johanna Concordia geb. Lehmann (1790–1856). Georgs Großeltern väterlicherseits waren der Steiger Friedrich Heinrich Ehrhardt (1784–1841) und dessen Ehefrau Johanne Christiane Caroline geb. Bretschneider (1787–1844), Tochter eines Gutsbesitzers. Er hatte noch zwei Geschwister:

• Georg Max Heinrich Ehrhardt (1853–1915), anfangs Offizier, zuletzt als Premierlieutenant der Landwehr, später ebenfalls Beamter, pensioniert 1912 als Zollsekretär a.D. (außer Dienst), Träger des königlich-sächsischen Verdienstkreuzes. Er wohnte zuletzt in der Chemnitzer Straße 55 in Dresden.^[3]
• Emilie ("Emmy") Rosa Ehrhardt (1866–1866).

Georg Ehrhardt heiratete am 2. April 1892 in Oelsnitz im Vogtland Martha Linda geb. Schanz (* 28. September 1873 in Oelsnitz i.V.; † 6. Juli 1948 in Dresden),^[4] Tochter des Gasthofs- und Wirtschaftsbesitzers Karl Otto Schanz (1826–1886) und dessen erster Ehefrau Friederike Wilhelmine geb. Michael (1830–1879). Das Paar hatte einen Sohn:

• Georg Wilhelm Heinrich Otto Ehrhardt (* 18. September 1893 in Plauen/ Vogtland) ⚭ 1924 in Berlin Emma Helene Margarete geb. Winter.^[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ehrhardt arbeitete zuerst als Beamter im vogtländischen Plauen, wo er erstmals 1888 als Steueraufseher zu finden ist.^[6] 1890 wurde er dort Obersteueraufseher ^[7] und 1894 Oberkontrollassistent. Er wohnte zuletzt in Plauen in der Conradstraße 11.^[8]

1896 kam Ehrhardt nach Dresden, wo er erstmals 1897 im Adressbuch als Oberkontrollassistent am königlichen Hauptsteueramt verzeichnet ist.^[9] Er wohnte anfangs in der Holbeinstraße 107. Noch im gleichen Jahr wurde er Zollassistent.^[10] 1899 wurde Ehrhardt zum Sekretär bei der königlichen Zoll- und Steuerdirektion in Dresden erhoben und zog in die Eisenacher Straße 2.^[11], 1901 in die Ermelstraße 21 nach Striesen,^[12] 1904 in die Fürstenstraße 65,^[13] wo er bis 1909 wohnte.^[14]

1909 wurde Ehrhardt nach Zwickau versetzt, wo er als Hauptzollamtskontrolleur in die dortige Elsasser Straße 15 zog.^[15] 1919 war er Oberzollrevisor,^[16] spätestens ab 1921 wurde er zum Vorstand des Hauptzollamtes Zwickau, das sich zusammen mit dem Hauptsteueramt im Alten Zollhaus befand, berufen und erhielt den Rang eines Zollrates.^[17] Er wohnte zuletzt in Zwickau in der Inneren Plauenschen Straße 33.^[18]

1928 wurde Ehrhardt als Zolldirektor im Rang eines Oberzollrates pensioniert und zog in die Markgrafenstraße 7 in die Dresdner Neustadt,^[19] wo er bis zu seinem Tod wohnte.^[20] Das Erbbegräbnis der Familie befindet sich seit 1897 auf dem Friedhof Briesnitz. Ehrhardt war auch Verwalter des Ehrhardtschen Familienarchivs.

[Bearbeiten] Werke/ Veröffentlichungen (Auswahl)

• 1896: Exlibis Georg Wilhelm Heinrich Ehrhardt

[Bearbeiten] Quellen

• Deutsches Geschlechterbuch, Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, 6. Band, 1898, Digitalisat der SLUB, S. 48ff.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
2. ↑ Datensatz auf Ancestry
3. ↑ Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 272
4. ↑ Datensatz auf Ancestry
5. ↑ Datensatz auf Ancestry
6. ↑ Adressbuch Plauen i.V. 1888, SLUB, S. 80
7. ↑ Adressbuch Plauen i.V. 1891, SLUB, S. 82
8. ↑ Adressbuch Plauen i.V. 1895, SLUB, S. 96
9. ↑ Adressbuch Dresden 1897, SLUB, S. 131
10. ↑ Adressbuch Dresden 1898, SLUB, S, 150
11. ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 211
12. ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 229
13. ↑ Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 268
14. ↑ Adressbuch Dresden 1909, SLUB, S. 259
15. ↑ Adressbuch Zwickau 1910, SLUB, S. 309
16. ↑ Adressbuch Zwickau 1919, SLUB, S. 292
17. ↑ Adressbuch Zwickau 1922, SLUB, S. 305
18. ↑ Adressbuch Zwickau 1925, SLUB, S. 320
19. ↑ Adressbuch Dresden 1929, SLUB, S. 243
20. ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1935, SLUB, S. 261

[Bearbeiten] Weblinks

• Ehrhardt, Georg in: Handschriften, Autographen, Nachlässe in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden