Hans Karl Freiherr von Teubern
Hans Karl Freiherr von Teubern, anfangs auch Hans Carl Freiherr von Teubern (* 11. Mai 1851 in Dresden; † 29. Januar 1916 ebenda) war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter, u.a. als Amtshauptmann in Pirna, später im Rang und mit Titel eines Geheimen Regierungsrats als Stellvertreter des Kreishauptmanns von Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Hans Karl Freiherr von Teubern entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Teubern, die 1734 in den erblichen Reichsadelsstand erhoben wurde. Das Adelsdiplom erhielt am 17. Dezember 1734 Teuberns Ur-Urgroßvater, Carl Friedrich Teubern (1682–1754),[1] königlich-sächsischer Wachtmeister bei der Garde du Corps, später Oberrechnungsrat, zuletzt Wirklicher Geheimer Kriegsrat und Direktor des General-Kriegskommissariats bei der kursächsischen Armee. Die kursächsische Anerkennung des Adelstitels erfolgte am 22. Februar 1736). Von Teuberns Großeltern waren der Jurist Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern (1775–1834), zuletzt Präsident des Appellationsgerichtes in Dresden und dessen zweite, 1813 geheiratete Ehefrau Armgard Luise geb. von Oebschelwitz (1786–1831), Tochter des königlich-sächsischen Generalmajors Johann Adolph von Oebschelwitz (1745–1825).
Hans Freiherr von Teubern war der Sohn des Juristen und Geheimen Regierungsrates bei der Königlichen Brand-Versicherungs-Kommission Sachsen, Hermann Freiherr von Teubern (* 29. November 1816 in Dresden; † 18. Juni 1884 ebenda) und dessen 1848 geheirateter Ehefrau Dorothee geb. von Houwald aus dem Hause Straupitz (* 14. Januar 1821 in Straupitz; † 10. Februar 1882 in Dresden), Tochter des Landrichters der Niederlausitz und Majoratsherren auf Straupitz, Karl Heinrich Ferdinand von Houwald (1773–1832) und dessen zweiter Ehefrau Johanna Karoline Freiin von Thermo (1787–1837).[2][3][4] Seine Ehefrau war eine Nachfahrin des kursächsischen Generals Christoph von Houwald (1601–1661), der aus einer Tuchmacherfamilie in Grimma entstammte. Von Teubern hatte noch vier Geschwister:
- Marie Luise Freiin von Teubern (1849–1927),[5] Inhaberin eines Handschuh- und Weißwarengeschäfts in der Bautzner Straße 34.[6]
- Kurd Hermann Freiherr von Teubern(1853–nach 1869),
- Heinrich Gottwalt Freiherr von Teubern (1855–1939),[7] 1881 Diakon an der St. Nikolai in Chemnitz, 1882–1894 Pfarrer in Oelsnitz/ Erzgebirge ∞ 1881 Lina Therese Julie Klara geb. Beck (* 1861), fünf Kinder.
- Dorothee Gertrud Freiin von Teubern (1859–?) ∞ 1879 Adolf Bock von Wülfingen, königlich-sächsischer Oberstleutnant a.D., lebten 1919 in Weinböhla.
Hans Freiherr von Teubern heiratete am 16. April 1886 in Dresden Ella Adelgunde Adamine Emmeline Wilhelmine geb. Gräfin von Luckner (* 21. Dezember 1860 in Bimöhlen/ Holstein; † 16. Dezember 1945 in Bad Doberan), Tochter von Heinrich Ludwig Wilhelm Georg Graf von Luckner (1833–1919) und dessen 1857 geheirateter Ehefrau Blanda Wilhelmine Sophie geb. von Holmer (1829–1875).[8] Hans und Ella von Teubern hatten vier Kinder:
- Ella Dorothea Freiin von Teubern (* 30. Mai 1888 in Bautzen),
- Karl Heinrich Ferdinand Freiherr von Teubern (* 17. Januar 1890 in Bautzen; † (gefallen) 31. August 1914 bei Rethel/ Frankreich), königlich-sächsischer Leutnant im 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100,
- Hedwig Agnes Freiin von Teubern (* 30. April 1891 in Sayda/Erzgebirge) und
- Marga Maria Freiin von Teubern (* 11. Januar 1894 in Flöha) ∞ 1914 Ernst Binder, Herr auf Lengainen/ Ostpreußen, königlich-preußischer Oberleutnant der Reserve des Infanterieregiments Nr. 43.
Seine Witwe Ella Freifrau von Teubern zog noch 1916, nach seinem Tod in die Schnorrstraße 7.[9]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hans Freiherr von Teubern studierte wie sein Vater und sein Großvater Rechtswissenschaften. Er nahm noch während seines Studiums am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil, wo er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Er ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1881 als Referendar bei der Staatsanwaltschaft des königlichen Landgerichts zu Dresden verzeichnet. Er wohnte in jenem Jahr noch bei seinen Eltern in der Carolastraße 1b.[10]
Spätestens Mitte der 1880er Jahre wurde Freiherr von Teubern nach Bautzen versetzt, wo er als Regierungsassessor an der dortigen Amtshauptmannschaft wirkte. Er wohnte ab spätestens 1885 in der Bautzner Hauptstraße 11.[11] Noch im gleichen Jahr zog er in die dortige Carolastraße 13.[12] Im Adressbuch von 1890 ist von Teubern zudem als Offizier der Landwehr-Infanterie aufgeführt, im Rang eines Premierlieutenants.[13] 1890 wurde von Teubern als Vorstand an die amtshauptmannschaftliche Delegation Sayda im Erzgebirge versetzt.[14]
Am 3. Oktober 1892 wurde Freiherr von Teubern Amtshauptmann der königlichen Amtshauptmannschaft im erzgebirgischen Flöha im Rang eines königlich-sächsischen Regierungsrates. Dort ist er 1895 im dortigen Adressbuch verzeichnet.[15] In Flöha wirkte er bis zum 31. März 1897.
Noch im gleichen Jahr wechselte Freiherr von Teubern an die Amtshauptmannschaft nach Pirna, wo er ebenfalls die Leitung dieses Amtsbezirks als Amtshauptmann übernahm.[16] Er wohnte 1904 in Pirna in der Oberen Burgstraße 9.[17] Als Amtshauptmann gehörte von Teubern der III. Klasse der königlichen Hofrangordnung an.[18][19]
1905 kehrte Freiherr von Teubern zurück nach Dresden, wo er an die hiesige Kreishauptmannschaft versetzt wurde, der übergeordneten Behörde der Amtshauptmannschaften im jeweiligen Kreis. Aufgrund dieser Beförderung erhielt er vom letzten sächsischen König Friedrich August III. den Rang und den Titel eines Geheimen Regierungsrates, wmit er in der Hofrangordnung in die II. Klasse aufstieg. Er zog in Dresden in die Semperstraße 7.[20] Am 1. April 1908 zog er mit seiner Familie in die damalige Reichsstraße 12,[21] wo er bis zu seinem Tod wohnte. Er wirkte bis zuletzt als Stellvertreter des Kreishauptmannes von Dresden.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1870/71: Eisernes Kreuz 2. Klasse
- bis 1903: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1910: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
- 1912: Königlich-preußischer Kronenorden 2. Klasse
- 1913: Königlich-sächsische Silberne Carolamedaille
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Friedrich August Ô-Byrn: Johann George Chevalier de Saxe, Kursächsischer General-Feld-Marschall, eine biographische Skizze, Dresden 1876, Digitalisat auf Google Books, S. 38
- ↑ Datensatz auf Geni.com
- ↑ Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, Gotha 1907, Digitalisat der ULB Düsseldorf, S. 339ff.
- ↑ Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 25. Jahrgang, Gotha 1905, Digitalisat im Internet Archive, S. 684ff.
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, S. 443, SLUB
- ↑ Datensatz auf Pfarrerbuch.de
- ↑ Nikolaus von Mettingh Graf von Luckner: Stammbaum auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich
- ↑ Adressbuch Dresden 1917, S. 854, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 467, SLUB
- ↑ Adressbuch Bautzen 1886, S. 90, SLUB
- ↑ Adressbuch Bautzen 1887, S. 91, SLUB
- ↑ Adressbuch Bautzen 1890, S. 75, SLIB
- ↑ Hans von Zezschwitz: Zur Geschichte des Zweigamts Sayda. In: Erzgebirgischer Generalanzeiger. Jubiläumsausgabe vom 1. Juli 1926, 14. Beilage, S. 1.
- ↑ Adressbuch Flöha 1895, S. 9, SLUB
- ↑ Amtshauptmannschaft Pirna/ Landkreis Pirna auf www.territorial.de
- ↑ Adressbuch Pirna 1904, S. 226, SLUB
- ↑ Adressbuch Pirna 1904, S. 14, SLUB
- ↑ Die königliche Hofrangordnung, Dresden 1898, Digitalisat der SLUB. S. 22
- ↑ Adressbuch Dresden 1906, S. 1011, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1908, S. 1027, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Datensatz auf Geni.com