Hans Leo Reinhold

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Hans Leo Reinhold (* 7. Februar 1853 in Dresden; † 13. Dezember 1935 ebenda) war ein Dresdner Kaufmann, Fabrikbesitzer, Papiergroßindustrieller und Generaldirektor der Papierfabriken Leonhardt im sächsischen Crossen sowie Prokurist der „Chemischen Fabriken für Tinten und Tintenpräparate August Leonhardi".

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hans Leo Reinhold war der Sohn des Dresdner Buchhalters, Kaufmanns und zuletzt Prokuristen der Firma „August Leonhardi", Friedrich Hermann Reinhold (* 1820; † 13. September 1890 in Dresden) und dessen Ehefrau Marie Louise geb. Ehrig (* 16. Juli 1830 in Dresden; † 1907 in Dresden-Blasewitz), Tochter des Dresdner Schenkwirtes Carl Friedrich Ehrig.[1] Seine Mutter wohnte zuletzt in der „Villa Reinhold“ in der Alemannenstraße 6 in Blasewitz, die Hans Reinhold von seinem Vater erbte.[2]

Hans Reinhold heiratete am 24. Juni 1883 in Blasewitz Gertrud Theodora geb. Staudinger (* 30. Mai 1864 in Dresden; † 19. Juni 1940 in Bad Tölz), jüngste Tochter des Entomologen (Insektenkundler) und Lepidopterologen (Schmetterlingskundler), Dr. phil. Otto Carl Heinrich Richard Staudinger (* 2. Mai 1830 in Groß Wüstenfelde bei Teterow, Mecklenburg-Schwerin; † 13. Oktober 1900 in Luzern, Schweiz) und dessen 1857 geheirateter Ehefrau Malwine Franziska Cäcilie geb. Grabow, Tochter des Entomologen Carl Grabow (17901859). Das Ehepaar Reinhold hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans Reinhold ist erstmals 1884 im Dresdner Adressbuch als Handlungs-Buchhalter verzeichnet, als er nach seiner Hochzeit mit Gertrud Staudinger mit ihr in eine gemeinsame Wohnung in der zweiten Etage der Blasewitzer Straße 15d zog.[3] Dort lebten sie bis 1886. Im gleichen Jahr zog Reinhold nach Blasewitz, dort anfangs in die Residenzstraße 47.[4] ab Ostern 1889 in die „Villa Reinhold“ in der Alemannenallee 7, dem Haus von Reinholds Vater.[5] Ab 1900 wird Reinhold als Prokurist der Firma „August Leonhardi" in der Antonstraße 29 in der Dresdner Neustadt im Adressbuch aufgeführt,[6][7] ab 1903 als Fabrikbesitzer einer Papierfabrik.[8]

Um 1905 kaufte Reinhold das Grundstück Nr. 5 im Plattleithenweg in Loschwitz von den Erben des Wirtschaftsbesitzers Friedrich August John's,[9][10] Ab 1909 ist Reinhold als Hausbesitzer aufgeführt.[11] 1911 zog die Familie in das dortige Haus in der Plattleite 5.[12] 1912 erhielt Reinhold den Titel eines Generaldirektors für die Mahl- und Papierfabriken der Familie Leonhardt im sächsischen Crossen. Als Generaldirektor war Reinhold zusammen mit den vier Söhnen des Firmengründers Christian Gottlieb Leonhardt (18431929) verantwortlich

Die Betriebe beschäftigten in den 1920er Jahren rund 2.000 Arbeiter und Angestellte und prägten entscheidend die gewerbewirtschaftliche Struktur der rasch wachsenden Ortschaft Crossen bei Zwickau und der umliegenden Dörfer.[13] Am 1. Juli 1916 beging Reinhold sein 40-jähriges Firmenjubiläum in der weltbekannten Dresdner Tintenfabrik „August Leonhardi",[14] die auch Fabriken in Loschwitz und Bodenbach an der Elbe (heute Děčín/Tschechische Republik) sowie ein Glashüttenwerk in Schwepnitz/Sachsen besaß.

1925 wurde Reinhold als Generaldirektor a.D. (außer Dienst) pensioniert und zog mit seiner Ehefrau nach Wachwitz, in die dortige Haus des Rentiers Robert Carl Paul Wollner, Am Steinberg 5.[15] Nachdem dieses Haus 1930 an die Sächsische Erholungsfürsorge verkauft wurde,[16] anschließend in ein Heilerziehungsheim umgebaut wurde,[17] zog das Paar im gleichen Jahr in eine Erdgeschosswohnung in der Bautzner Straße 94.[18] Ebenfalls bis 1930 behielt Reinhold als Hausbesitzer sein Haus in der Platteleite 5 in Loschwitz, das er u.a. an seinen Sohn, den mittlerweile ebenfalls pensionierten Reichsfinanzminister Peter Reinhold vermietete.[19] Noch im gleichen Jahr verkaufte Hans Reinhold sein Haus in Loschwitz an den Dresdner Kaufmann Ernst Rudolf Anders.[20] 1934 zog das Paar Reinhold in das Haus des Konsuls Karl Bernhard Johannes Mühlberg in der Schevenstraße 3,[21] wo Hans Reinhold bis zu seinem Tod wohnte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Carl Friedrich Ehrig als Schenkwirt in der Halben Gasse 403 im Adressbuch Dresden 1832, S. 51, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1907, S. 2393, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1884, S. 353, SLUB
  4. Adressbuch Blasewitz 1887, S. 56, SLUB
  5. Adressbuch Blasewitz 1889, S. 60, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1900, S. 1838], S. 1838, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1911, S. 2471, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1903, S. 2346, SLUB
  9. Noch im Besitz der Erben im Adressbuch Dresden 1903, S. 2563, SLUB
  10. Als Baustelle im Adressbuch Dresden 1904, S. 2706, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1909, S. 2730, SLUB
  12. https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/72370/2860 Adressbuch Dresden 1912], S. 2860, SLUB
  13. Jaeger, Hans: „Leonhardt, Christian Gottlob“ in: Neue Deutsche Biographie 14, (1985), S. 254 Online-Version
  14. Papier-Zeitung 1916, Band 41, Teil 1, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 971
  15. Erstmals dort im Adressbuch Dresden 1925/26, S. 2446, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1930, S. 2601, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1931, S. 2460, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1931, S. 695, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1930, S. 1756, SLUB
  20. Erstmals als Hausbesitzer der Plattleite 5 im Adressbuch Dresden 1931, S. 1641, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1935, S. 2003, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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