Johann Gotthold Lessing der Ältere
Johann Gotthold Lessing, zur Unterscheidung von seinem Sohn auch Johann Gotthold Lessing der Ältere, früher auch Leßing (* 12. März 1741 in Hoyerswerda; † 2. Juni 1815 in Dippoldiswalde) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als Stadtscheiber und Gerichtsverwalter in Dippoldiswalde.
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[Bearbeiten] Familie
Johann Gotthold Lessing entstammte der sächsischen Familie Lessing/ Leßing, deren Vorfahren ursprünglich aus dem Erzgebirge stammen. Er war ein Verwandter des Dichters und Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781). Lessings Großvater war der Kamenzer Jurist und Bürgermeister Theophilus Lessing (1647–1735).
Johann Gotthold Lessing war der jüngste überlebende Sohn des Hoyerswerdaer Juristen und kursächsischen Justizamtmannes Theophilus Lessing der Ältere (* 5. September 1697 in Kamenz; † 13. September 1748 in Hoyerswerda) und dessen 1726 geheirateter Ehefrau Rosina Christiana geb. Ehrenhaus (* 1711; † 8. Mai 1778), Tochter des Hoyerswerdaer Amtmannes Johann Friedrich Ehrenhaus (1668–1726) und dessen Ehefrau Anna Rosina geb. Hiehl. Lessing hatte noch folgende Geschwister:
- Theophilus Lessing der Jüngere (1728–1798), kurfürstlich-sächsischer Justizamtmann in Hoyerswerda ⚭ 1751 Rahel Christiane geb. Weidlich (1733–1808).
- Sophia Rosina Lessing (1730–1754) ⚭ 1750 Friedrich Benjamin Zahn (1721–1784), kursächsischer Kammerkommissonsrat und späterer Amtmann zu Dippoldiswalde und Altenberg.
- Friederike Lessing (* 1731/32) ⚭ 1755 Jeremias Daniel William, königlich-polnischer Superintendant der Salinen zu Bromberg.
- Christiane Elisabeth Lessing (1733–1798) ⚭ 1. 1756 Andreas Mehlisch, Rektor der Hoyerswerdaer Stadtschule, später Pastor zu Colmen und Jäschwitz, ⚭ 2. Friedrich Wilhelm Schulze, Akziseinspektor, verstarb kinderlos.
Johann Gotthold Lessing heiratete am 12. März 1765 Eleonore Friederike geb. Lingke (* 13. September 1743 in Grillenburg; † 10. Februar 1808 in Dippoldiswalde), Tochter des Forstverwalters Lingke aus dem Amt Grillenburg und dessen Ehefrau, die aus der alten Dippoldiswaldaer Familie Pauli stammte. Das Ehepaar Lessing hatte acht Töchter, bevor ihr einziger Sohn, der nach dem Vater benannt wurde geboren wurde:
- Christiane Sophie Lessing (* 8. Januar 1766 in Hoyerswerda; † 1818).
- Luise Henriette Lessing (* 24. Mai 1768 in Hoyerswerda; † 10. Juni 1834 in Hain) ⚭ Johann Friedrich Dietrich, königlich-sächsischer Kommissionsrat und Justizamtmann zu Hain.
- Caroline Friederike Lessing (* 29. Juni 1769 in Hoyerswerda; † 18. Januar 1824) ⚭ 1791 Johann Friedrich Zahn (1766–1841), königlich-sächsischer Rentbeamter, Advokat (Rechtsanwalt) und Gerichtsverwalter zu Dippoldiswalde, später königlich-sächsischer Geheimer Finanzrat und Vizedirektor der Landeskommerziendeputation, 1829 von König Anton in den erblichen Adel erhoben. Johann Gotthold Lessing war seit dem 1784 erfolgten Tod von Friedrich Benjamin Zahn der Vormund von Johann Friedrich Zahn.
- Johanne Auguste Lessing (* 29. März 1771 in Dippoldiswalde; † 6. April 1832 ebenda) ⚭ 1794 Christian Traugott Altmann, Amtsverwalter († 1828).
- Rahel Eleonore Lessing (* 22. August 1772 in Dippoldiswalde; † 10. Januar 1832 ebenda).
- Charlotte Amalie Lessing (* 3. Oktober 1773 in Dippoldiswalde; † 6. November 1822 in Großenhain) ⚭ 1801 Christian Friedrich Korbinsky, königlich-sächsischer Rentbeamter in Großenhain (1761–1828).
- Juliane Eleonora Lessing (* 29. August 1775 in Dippoldiswalde; † 3. Februar 1826 ebenda).
- Johanne Christiane Wilhelmine Lessing (* 10. Februar 1777 in Dippoldiswalde; † 1828 ebenda).
- Johann Gotthold Lessing der Jüngere (* 23. November 1781 in Dippoldiswalde; † 21. Juli 1866 ebenda), Dr. jur., Rentamtmann in Dippoldiswalde ⚭ 1816 Luise geb. Schill (1795–1866).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Johann Gotthold Lessing wurde im Amtshaus in Hoyerswerda geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und ließ sich nach Beendigung seiner juristischen Studien in der zweiten Hälfte der 1760er Jahre in Dippoldiswalde nieder, wo er anfangs Stadtscheiber wurde. Aus seiner Amtszeit gibt es ein Gesuch als Stadtschreiber aus den Jahren 1767 bis 1769 um die Verwaltung des Gutes der Frau von Oynhausen in Wendischcarsdorf. Letztlich wurde das Gut versteigert.[1]
Später wurde Lessing auch Gerichtsverwalter. Von 1810 bis 1814 existieren Akten, wonach Lessing die Justizverwaltung des Gerichts Hausdorf niederlegte und diese Stelle mit dem Finanzprokurator Carl Justus Hartwig wieder besetzt wurde.[2]
[Bearbeiten] Quellen
- Arend Buchholtz: Die Geschichte der Familie Lessing, Band 2, 1909, Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin, S. 189ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Archivalie 10046 Amt Dippoldiswalde im Hauptstaatsarchiv Dresden
- ↑ Archivalie 10062 Amt Pirna im Hauptstaatsarchiv Dresden