Johann Gottlieb Peschel
Johann Gottlieb Peschel, auch Gottlob Peschel (* 13. Februar 1774 in Kamenz;[1] † 29. Juli 1842 in Dresden) war ein herzoglich-anhaltischer Hofmusikus in Dessau sowie königlich-sächsischer Kammermusikus an der königlichen Oper in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Gottlieb Peschel entstammte der sächsischen Familie Peschel. In drei Generationen waren der Großvater, dessen vier Söhne und ein Enkel zuerst fürstliche Hofmusiki im anhaltischen Dessau, später königliche Kammermusiki in Dresden. Auch andere Familienmitglieder schlugen künstlerische Berufe ein.
Gottlieb Peschel war der Sohn von Gottfried Peschel (* 2. Februar 1736 in Koitzsch,[2] † 1825 in Kamenz)[3] und dessen Ehefrau Johanna Rosina geb. Dressler (* 6. Februar 1737; † 19. Februar 1825 in Kamenz).
Gottlieb Peschel heiratete Charlotte Wilhelmine Wahl (* 26. September 1779 in Dessau; † 1861 in Dresden). Das Paar hatte mehrere Kinder, unter ihnen fünf Söhne, von denen vier Hof- und Kammermusiker wurden:
- Leopold Gustav Peschel (* 16. November 1802 in Dessau; † 8. Februar 1853 in Dresden), zuletzt königlich-sächsischer Kammermusikus in Dresden. Dessen Sohn Wilhelm Emil Peschel (1835–1912) war ein deutscher Historiker, Sprachwissenschaftler, Museumsdirektor, Hofrat und Biograf Theodor Körners.[4]
- Gottlieb Peschel (auch: der Jüngere; † 1852), ab 1823 Kammermusikus,[5]
- Adelheid Emilie Peschel (* 3. Juni 1804),
- Wilhelmine Adelheid Peschel (* 7. März 1806),
- Friedrich Wilhelm Peschel (* 4. April 1807),
- Alexander Peschel, ab 1830 Kammermusikus,[6]
- Ida Amalie Peschel (30. November 1812),
- Karl Julius Peschel (4. Juli 1816),
- Robert Peschel, ab 1841 ebenfalls Kammermusikus.[7]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Gottlieb Peschel ging zuerst an den Hof nach Dessau, wo er Anfang des 19. Jahrhunderts als herzoglich-anhaltischer Hofmusikus wirkte.
1817 ist Peschel erstmals im Dresdner Adress-Kalender als Fagottist und königlich-sächsischer Kammermusikus verzeichnet. Anfangs wohnte er in Dresden in der Großen Brüdergasse 291.[8] 1818 zog er in die Pirnaische Gasse 735.[9] 1819 in die mittlere Frauengasse 405,[10] 1822 an den Neumarkt 568.[11] Die "Allgemeine Musikalische Zeitung von 1822 schwärmte, als Peschel am 30. März mit Unterstützung der königlichen Kapelle ein Fagottkonzert von Joseph Schubert unter Leitung des Kapellmeisters Carl Maria von Weber sowie ein Andante und Ongarese von Weber gab.[12]
1828 zog Peschel in die Südvorstadt in die Waisenhausgasse 412,[13] 1830 in die Pirnaische Vorstadt in die Drehgasse 56A,[14] 1831 dann in die Johannisgasse 27.[15] 1840 wird Peschel erstmals mit seinem Vornamen Johannes Gottlieb aufgeführt. In jenem Jahr ist er außerdem in der Reitbahngasse 16 verzeichnet.[16]
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Band 2, 1889, Digitalisat der SLUB Dresden, S. 321ff.
- genealogische Angaben von Peschel Descendants auf www.krausehouse.ca
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ siehe auch Diskussionsseite
- ↑ Datensatz auf archiver.rootsweb.ancestry.com
- ↑ Gottlieb Peschel lebte um 1780 in Kamenz
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Emil Peschel“
- ↑ Ortrun Landmann:Namensverzeichnisse der sächsischen Staatskapelle Dresden: ihre alten Benennungem, ihre Administratoren, ihre musikalischen Leiter und ihre ehemaligen Mitglieder von 1548 bis 2015, Digitalisat auf www.staatskapelle-dresden.de
- ↑ Dresdner Adress-Kalender, SLUB, S. 200
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1842, SLUB, S. 197
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1817, SLUB, S. 34
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1819, SLUB, S. 26
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1820, SLUB, S. 34
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1823, SLUB, S. 25
- ↑ Allgemeine Musikalische Zeitung, 24. Jahrgang, 1822, Ritter C. v. Gluck, Leipzig, Digitalisat auf Google Books, S. 288
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1829, SLUB, S. 26
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, SLUB, S. 200
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1832, SLUB, S. 189
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, SLUB, S. 195