Max Ernst von Loeben

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Wappen der Adelsfamilie von Loeben/ von Löben

Max Ernst von Loeben, eigentlich Maximilian Ernst von Loeben, auch von Löben (* 4. April 1839 in Leipzig; † 2. April 1918 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang als Oberst. Er war Herr auf Reinsdorf im damaligen Kreis Querfurt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Max Ernst von Loeben enstammte der Adelsfamilie von Loeben/von Löben, die zum sächsisch-schlesischen Uradel zählt. Von Loeben entstammte dem Oberlausitz-schlesischen Stamm mit dem Stammvater Kaspar von Loeben (* um 1477), Herr auf Freywalda, Schlieben und Bollensdorf, dort der I. Linie und dem 1. Ast mit von Loebens Urgroßvater als Stammvater, Karl August Albrecht von Loeben (17621821), königlich-sächsischer Major. Sein Großvater war der Domprediger zu Meißen, Otto von Loeben (17991873). Der königlich-sächsische Generalleutnant Robert von Loeben (18101890) war ein Onkel, der Landgerichtspräsident Georg von Loeben (18391899) ein Cousin. Die königlich-preußischen Generäle Heinrich Richard Wilhelm von Loeben (18331895), Konrad von Loeben (18521911) und Richard Friedrich Maria von Loeben (18531930) waren entfernte Vetter von ihm, ersterer aus der II. Linie des Oberlausitz-schlesischen Stammes, die beiden anderen aus der I. Linie des niederlausitzischen Stammes.

Max von Loeben war der jüngste Sohn des königlich-sächsischen Hauptmannes und späteren Obersteuerinspektors Wolf Karl von Loeben (* 18. Oktober 1798 in Elsterwerda; † 17. Juni 1860 in Dresden) und dessen 1825 geheirateter Ehefrau Konstanze geb. Geißler (* 25. Oktober 1802; † 23. Mai 1884 in Radebeul). Von Loeben hatte noch fünf Geschwister, u.a.:

Max von Loeben heiratete am 25. September 1873 in Zittau Marie Luise Phöbe geb. Ginsberg (* 2. Juni 1851 in Zittau; † 20. April 1933 in Dresden),[1] Tochter des Kaufmanns, Vorstands der Stadtverordneten und Ehrenbürgers von Zittau, Ludwig Otto Ginsberg (18151893) und dessen 1847 geheirateter Ehefrau Christiane Wilhelmine Elise geb. Detmold (* 1817). Von Loebens Schwiegermutter war eine Tochter des jüdischen Arztes Georg Heinrich Detmold (17711842). Das Ehepaar von Loeben hatte keine Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Max von Loeben entschied sich wie mehrere andere männliche Familienangehörige und wie bereits ab 1849 sein Bruder Paul für eine militärische Karriere. Er erhielt am 1. Juni 1859 sein Patent als Offiziersanwärter im Rang als Portepee-Junker im 13. königlich-sächsischen Infanteriebataillon. Er ist erstmals 1860 im Dresdner Adressbuch als Portepee-Junker im 13. Infanterie-Bataillon Ritterstraße 1 in der damaligen Infanteriekaserne in der Dresdner Neustadt.[2] Am 11. August 1860 erhielt von Loeben sein Offizierspatent als Leutnant und wurde gleichzeitig in das 9. Infanteriebataillon versetzt.[3]

1863 diente er immer noch jüngster Leutnant im 9. Bataillon der 3. Infanterie-Brigade Prinz Georg und ist als solcher im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen aufgeführt.[4] 1865 wurde von Loeben zum 2. Infanterie-Bataillon versetzt.[5][6] Am 13. Mai 1866, noch kurz vor Ausbruch des Deutschen Krieges zum Oberleutnant befördert. Zu dieser Zeit diente er im 3. Infanterieregiment. Mit diesem nahm er auch am Krieg teil.

Nach dem Krieg kam von Loeben, wie sein Bruder, zuerst nach Zittau in das 3. Infanterieregiments Kronprinz Nr. 102, wo er als Oberleutnant ab Juni 1867 in der neu erbauten Mandaukaserne diente. In Zittau lernte er auf der Hochzeit seines Bruders auch seine spätere Frau kennen, die Schwester seiner Schwägerin. 1870/71 nach von Loeben am Deutsch-Französischen Krieg teil. Danach wurde von Loeben in das 4. Infanterie-Regiment Nr. 103 versetzt, wo er 1877 als Hauptmann 1. Klasse Kompaniechef der 4. Kompanie des Regiments war. Dieses gehörte zum 1. Bataillon und war in der Garnison in Bautzen stationiert.[7] In dieser Dienststellung blieb er bis 1881.

Im gleichen Jahr, am 1. April 1881 wurde von Loeben zum Major befördert und als aggregierter (überzähliger) Major in das 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 nach Zwickau versetzt. Dort wohnte er 1885 laut Zwickauer Adressbuch in der dortigen Marienstraße 3.[8] 1882 wurde von Loeben nach Leipzig in das dortige 8. Infanterieregiment Prinz Johann Georg Nr. 107 versetzt. Er wohnte anfangs in der Messestadt in der Kaiser-Wilhelm-Straße 9.[9] Im folgenden Jahr, 1883 wurde er zum Bataillonskommandeur des 1. Bataillons des 7. Infanterieregiment "Prinz Georg" Nr. 106 ernannt, das sich ebenfalls in Leipzig befand.[10] 1884 zog er in die Leipziger Leibnitzstraße 2,[11] 1885 dann in die Lange Straße 28 nach Leipzig-Gohlis, direkt an der dortigen Infanteriekaserne,[12] wo er bis 1886 wohnte.

Am 1. April 1887 wurde von Loeben zum Oberstleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er nach Chemnitz versetzt, wo er im Stab des 5. Infanterieregiments "Kronprinz" Nr. 104 als etatmäßiger Stabsoffizier bis 1888 arbeitete. Im gleichen Jahr wurde von Loeben am 22. Juni 1888 aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee unter Beibehaltung seines Ranges als Oberstleutnant z.D. (zur Disposition) in den einstweiligen Ruhestand entlassen. Er kehrte zurück nach Dresden, wo er erst in die Holbeinstraße 6 zog,[13] 1894 dann in die Johann-Georgen-Allee 31.[14]

1895 beförderte der König Albert von Loeben noch zum Oberst z.D.,[15] der sich zwischenzeitlich im Johanniterorden betätigte und dort auch vier Jahre später zum Ehrenritter des Ordens ernannt wurde. Bereits 75 Jahre alt, wurde von Loeben mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht mehr aktiviert.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Adressbuch Dresden 1860, S. 143, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1861, S. 151, SLUB
  4. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1863, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 454
  5. Adressbuch Dresden 1866, S. 186, SLUB
  6. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1865/66, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 454 (650)
  7. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 414
  8. Adressbuch Zwickau 1885/86, S. 58, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1883, S. 297, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1884, S. 297, SLUB
  11. Adressbuch Leipzig 1885, S. 315, SLUB
  12. Adressbuch Leipzig 1886, S. 303, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1889, S. 370, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1895, S. 497, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1896, S. 521, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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