Paul Wolf von Loeben

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Wappen der Adelsfamilie von Loeben/ von Löben

Paul Wolf von Loeben, auch von Löben (* 30. März 1831 in Freiberg; † 24. Juni 1907 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang als Oberst.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Paul Wolf von Loeben enstammte der Adelsfamilie von Loeben/von Löben, die zum sächsisch-schlesischen Uradel zählt. Von Loeben entstammte dem Oberlausitz-schlesischen Stamm mit dem Stammvater Kaspar von Loeben (* um 1477), Herr auf Freywalda, Schlieben und Bollensdorf, dort der I. Linie und dem 1. Ast mit von Loebens Urgroßvater als Stammvater, Karl August Albrecht von Loeben (17621821), königlich-sächsischer Major. Sein Großvater war der Domprediger zu Meißen, Otto von Loeben (17991873). Der königlich-sächsische Generalleutnant Robert von Loeben (18101890) war ein Onkel, der Landgerichtspräsident Georg von Loeben (18391899) ein Cousin. Die königlich-preußischen Generäle Heinrich Richard Wilhelm von Loeben (18331895), Konrad von Loeben (18521911) und Richard Friedrich Maria von Loeben (18531930) waren entfernte Vetter von ihm, ersterer aus der II. Linie des Oberlausitz-schlesischen Stammes, die beiden anderen aus der I. Linie des niederlausitzischen Stammes.

Paul von Loeben war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Hauptmannes und späteren Obersteuerinspektors Wolf Karl von Loeben (* 18. Oktober 1798 in Elsterwerda; † 17. Juni 1860 in Dresden) und dessen 1825 geheirateter Ehefrau Konstanze geb. Geißler (* 25. Oktober 1802; † 23. Mai 1884 in Radebeul). Von Loeben hatte noch fünf Geschwister, u.a.:

Paul von Loeben heiratete am 24. September 1868 in Zittau Johanne Hermine Emilie geb. Ginsberg (* 5. Juli 1849 in Zittau; † 3. Juli 1908 in Oybin-Hain), Tochter des Zittauer Kaufmanns, Vorstandes der Stadtverordneten und Ehrenbürger der Stadt Zittau, Ludwig Otto Ginsberg (18151893)[1] und dessen Ehefrau Christiane Wilhelmine Elise geb. Detmold (* 1817).[2] Das Ehepaar von Loeben hatte sieben Kinder:

Von Loebens Witwe Emilie von Loeben zog nach dem Tod ihres Mannes in Dresden in die Zirkusstraße 1,[3] starb später in Oybin im Zittauer Gebirge.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Paul von Loeben entschied sich wie mehrere andere männliche Familienangehörige für eine militärische Karriere. Er erhielt am 1. Juli 1849 sein Patent als Offiziersanwärter im Rang als Portepee-Junker in der Leib-Brigade des damaligen sächsischen Königs Friedrich August II..[4] Ein knappes Jahr später, am 18. April 1850 erhielt von Loeben sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant. Als solcher ist er erstmals 1852 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Hier wohnte er in der Großen Meißner Gasse 10.[5] 1855 war von Loeben Leutnant im 4. Infanterie-Bataillon und wohnte in der Ritterstraße 1 in der damaligen Infanteriekaserne in der Dresdner Neustadt.[6]

Am 24. Juli 1857 wurde von Loeben zum Oberleutnant befördert, gleichzeitig in das 1. sächsische Infanterie-Bataillon versetzt, zugehörig zur 1. Infanterie-Brigade "Kronprinz", die mit allen vier Bataillonen damals in Dresden stationiert war.[7] 1863 [8] Auch im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen von 1865 ist er als solcher noch verzeichnet, bevor von Loeben mit seiner Einheit am Deutschen Krieg teilnahm.[9] Am 4. Mai 1866 wurde von Loeben zum Hauptmann 2. Klasse im 3. Infanterieregiment befördert. Dabei kam er am 4. Juli 1866 erstmals mit einem Verwundetentransport nach Zittau.

1867, nach dem Krieg, hatte von Loeben als Hauptmann die Dienststellung als Kompaniechef der 8. Kompanie im 2. Bataillon des 3. Infanterieregiments Kronprinz Nr. 102 inne, das ab Juni 1867 in der neu erbauten Mandaukaserne nach Zittau verlegt wurde.[10] Noch im gleichen Jahr lernte von Loeben dort auch seine spätere Ehefrau kennen, die er ein Jahr später heiratete.[11] 1870 zum Hauptmann 1. Klasse erhoben, wurde von Loeben am 29. März 1872 zum Major befördert. 1874 wohnte er mit seiner Familie im Haus 322 in der dortigen Bautzner Straße[12]

Am 24. April 1876 wurde von Loeben in seiner Dienststellung als Kommandeur des 3. Bataillons des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 in Zittau zum Oberstleutnant befördert.[13][14] Nach 30 Jahren aktiven Dienst in der sächsischen Infanterie, davon über 22 Jahre in Zittau, erhielt von Loeben am 26. Februar 1880 die Beförderung in den Dienstrang zum Oberst z.D. (zur Disposition) mit gleichzeitiger Versetzung nach Chemnitz.

In Chemnitz übernahm von Loeben die dortige Landwehr-Bezirkskommandantur und war damit gleichzeitig Kommandeur das 1. Bataillons, das der Bezirk zum 2. Landwehr-Regiment Nr. 101 zu stellen hatte. Dabei kamen die ersten drei Kompanien aus Chemnitz, die 4. aus Limbach und die 5. Kompanie aus Stollberg im Erzgebirge.[15] In Chemnitz zog von Loeben mit seiner Familie in die Zwickauer Straße 10,[16] ab 1884 in der Zwickauer Straße 20.[17] Von Loeben blieb in der Dienststellung als Landwehr-Kommandeur bis 1886, wohnte aber noch bis 1887 in Chemnitz.

Noch im gleichen Jahr kehrte von Loeben nach Dresden als Oberst a.D. (außer Dienst) zurück und zog in die Bankstraße 4b, [18] zuletzt in der Bankstraße 7.[19] 1893 Bankstraße 7.[20] Dort wohnte er bis zu seinem Tod. Die Häuser gehörten der Wohnungsgenossenschaft "Ressource".[21] Paul von Loeben wurde im Familiengrab der Familie von Loeben auf dem Alten Annenfriedhof in der Dresdner Südvorstadt beerdigt. Im Familiengrab wurden auch neben seiner Ehefrau zwei seiner Söhne, eine früh verstorbene Tochter und eine Enkelin beerdigt. Das Grab ist erhalten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dessen Kurzvita auf der Homepage der Stadt Zittau
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Adressbuch Dresden 1908, S. 652, SLUB
  4. Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee 1850, Digitalisat der SLUB, S. 102
  5. Adressbuch Dresden 1852, S. 93, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1855, S. 131, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1859, S. 130, SLUB
  8. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1863, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 451
  9. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1865/66, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 453 (649)
  10. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 468 (578)
  11. Carl Anton Tobias: Beiträge zur Geschichte der Stadt Zittau..., Zittai 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 175 u. 426
  12. Adressbuch Zittau 1874, S. 84, SLUB
  13. Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee 1878, Digitalisat der SLUB, S. 126
  14. s.a. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 412
  15. Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee 1878, Digitalisat der SLUB, S. 120f.
  16. Adressbuch Chemnitz 1881, S. 200, SLUB
  17. Adressbuch Chemnitz 1885, S. 237, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1888, S. 356, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1892, S. 430, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1894, S. 468, SLUB
  21. Häuserbuch Dresden 1907, S. 1372, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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