Theodor Trendelenburg
Theodor Caspar Trendelenburg, teilweise auch Trendelnburg (* 1800 in Lübeck; † 2. Mai 1846 in Dresden) war ein deutscher Kupferstecher und Angestellter bei der königlich-sächsischen Militär-Plankammer in der dortigen kartographischen Abteilung, zuletzt im Rang eines Professors.
[Bearbeiten] Familie
Theodor Caspar Trendelenburg entstammte der Lübecker Gelehrtenfamilie Trendelenburg. Die Familie mit dem Ahnherr Caspar Trendelenburg aus Anklam kam ursprünglich aus Mecklenburg, wurde aber aufgrund des Großen Nordischen Krieges, an dem sich auch August der Starke mit der sächsisch-polnischen Armee beteiligte, über mehrere Generationen in der Hansestadt Lübeck ansässig.
Trendelenburgs Urgroßvater war der deutsche Theologe und Superintendent Theodor Trendelenburg (1696–1765), sein Großvater der Mediziner und Arzt zu Lübeck, Karl Ludwig Friedrich Trendelenburg (1724–1792). Trendelenburg war der Sohn des Lübecker Ratsherren Friedrich Schack Adolph Trendelenburg (* 6. April 1762 in Lübeck; † 1830 in Goysk, heute Masowien, Polen)[1] und dessen Ehefrau Michette geb. Mignon.[2] Trendelenburg hatte noch zwei Schwestern:
- Sophie Elisabeth Trendelenburg (1797–1844) ∞ Friedrich Wilhelm Grabau (1783–1839), Kaufmann und Ratsherr der Hansestadt Lübeck.
- Friederike Trendelenburg († 1830).
Theodor Trendelenburg war mit Leopoldine Hanna Benigna geb. Rosenberg (* 1. April 1797 in Königsberg; † 1874in Dresden), Tochter des Arztes und Chirurgs Otto Friedrich Rosenberg (1766–1850) und dessen Ehefrau Elisabeth Regina geb. Hamann (1772–1838) und Schwester des russischen Barons Otto Johann Friedrich von Rosenberg (1796–1873) verheiratet.[3] Das Paar hatte drei Kinder:
- Johanne Gertrud(e) Trendelenburg (* 16. November 1835 in Dresden; † 4. April 1922 ebenda) ∞ 1871 Julius Oskar Michael († 1908), Geheimer Kirchenrat und Professor.[4][5]
- Richard Friedrich Trendelenburg (* 1837 in Dresden; † 1840 ebenda) und
- Caspar Theodor Trendelenburg (* 23. Februar 1841 in Dresden; † 16. Juni 1873 ebenda), studierte an der Universität in Jena, promovierte zum Dr. phil., erstmals im Dresdner Adressbuch 1871 im mütterlichen Haus.[6]
Trendelenburgs Witwe wohnte nach dem Tod ihres Mannes anfangs weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Leipziger Straße 7,[7] ab 1866 in der Mathildenstraße 50,[8] Nach dem Tod ihres jüngeren Sohnes wohnte sie im letzten Jahr ihres Lebens in der Pillnitzer Straße 24 bei ihrer jüngeren Schwester Wilhelmine Rosenberg (1799–1882),[9][10] die auch bereits in der Mathildenstraße eine gemeinsame Wohnung mit ihrer Schwester und ihrem Neffen bezogen hatte.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Trendelenburg studierte nach seiner Schulbildung in Lübeck an der Kunstakademie in Berlin, wo er sich zum Kupferstecher ausbilden ließ. Aufgrund seiner Kunstfertigkeit wurde er um 1822 als geographischer Kupferstecher bei der königlichen Plankammer zu Dresden bestallt.
Trendelenburg ist erstmals 1831 im Dresdner Adressbuch aufgeführt. Er wohnte zu dieser Zeit im Haus 166 in der Hauptstraße in der Dresdner Neustadt, nahe der damaligen Militärkasernen,[11] zog aber bereits im gleichen Jahr in dergleichen Straße in das Haus 139. Ebenfalls 1831, mit nur 31 Jahren erhielt er den Rang eines Professors.[12] 1833 zog er in die Große Meißner Gasse 6,[13] ein Jahr später in das Haus 222 in der Klostergasse,[14] 1835 dann in die Pirnaische Vorstadt, in das dortige Haus 117 in der Rampischen Gasse.[15] 1838 zog Trendelenburg mit seiner Familie weiter in die Antonstadt, in das Haus 254 in der Leipziger Straße,[16] der späteren Hausnummer 7.[17] Dort lebte er bis zu seinem Tod.[18]
Trendelenburg hatte wesentlichen Anteil an der technischen Ausführung des großen Atlas von Sachsen. Er war auch Gemeindevorsteher im Konsistorium der evangelisch-reformierten Gemeinde zu Dresden.[19]
[Bearbeiten] Trivia
Friedrich Trendelenburg (1844–1924) erwähnte das künstlerische Talent seines Onkels 2. Grades in dessen Buch "Aus Heiteren Jugendtagen". In den Herbstferien 1865, während dessen medizinischen Studiums in Berlin besuchte er Trendelenburgs gleichnamigen Sohn Theodor in Jena, der zu dieser Zeit Philosophie studierte. Dieser war bereits während seines Studiums kränklich und starb nur acht Jahre später.
[Bearbeiten] Quellen
- Neuer Nekrolog der Deutschen, 24. Jahrgang 1846, 2. Teil, Weimar 1848, Digitalisat auf Google Books, S. 1060
- Heinrich Christian Zietz: Ansichten der freien Hansestadt Lübeck und ihrer Umgebung, mit 16 Kupferstichen, Frankfurt am Main 1822, Digitalisat auf Google Books, S. 380 und 521
- Genealogie aus Geni.com, Stammbaum Alfonso G. Tatarano
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Wird 1796 als "Rath" bezeichnet: Ludwig Heller: Geschichte der Lübeckischen Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Thätigkeit..., Lübeck 1839, Digitalisat auf Google Books, S. 104
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich
- ↑ Familie Rosenberger auf stephan-dethlefsen.jimdo.com
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1908, S. 700, SLUB
- ↑ Gertrud Michael erstmalig als Witwe im Adressbuch Dresden 1909, S. 699, SLUB
- ↑ Adressbuch 1871, S. 336, SYLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1847, S. 249, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 310, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, S. 381, SLUB
- ↑ Häuserbuch Dresden 1875, S. 641, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 275, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 262, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 258, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1835, S. 257, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 262, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1839, S. 271, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 271, SLUB
- ↑ DResnder Adress-Handbuch 1846, S. 248, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1845, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 262
[Bearbeiten] Weblinks
- Topographischer Atlas des Königreichs Sachsen, Blatt 21 Dresden 1836, gestochen ab 1821 u.a. durch Theodor Trendelenburg, Deutsche Fotothek
- Datensatz von Theodor Caspar Trendelenburg auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich