Friedrich der Sanftmütige
Friedrich der Sanftmütige (* 22. August 1412 in Leipzig; † 7. September 1464 ebenda), Sohn von Friedrich dem Streitbaren, war sächsischer Kurfürst ab 1428. Unter ihm befanden sich letztmals alle wettinischen Besitzungen in einer Hand. Friedrich war seit 1431 mit Margareta von Österreich, der Schwester Kaiser Friedrichs III., vermählt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Friedrich musste die Besitzungen des meißnischen Hauses bis 1432 gegen die Hussiten verteidigen, 1429 hatten die Hussiten Altendresden besetzt und 1431 war sein Kreuzzug bei Taus mit einer Niederlage zu Ende gegangen. 1430 wurde die jüdische Bevölkerung aus der Stadt Dresden vertrieben.[1] Weniger durch die Waffen als durch seine Diplomatie suchte Friedrich der Sanftmütige seine Macht zu mehren und gewann durch den Pressburger Schiedsspruch von 1439 die ihm von Heinrich von Plauen bestrittene Burggrafschaft Meißen, von der jenem nur Titel und Würde blieben.
Nach dem Tod des Onkels Friedrich des Friedfertigen von Thüringen im Jahre 1440 kamen letztmals sämtliche wettinischen Lande unter eine Herrschaft. Friedrich und sein Bruder Wilhelm schlossen 1445 einen Teilungsvertrag. Friedrich der Sanftmütige erhielt demnach zur Kurwürde und dem Herzogtum Sachsen den Meißner Teil mit den Städten und Schlössern Meißen, Hayn, Dresden, Pirna, Königstein, Radeberg, Ortrand, Dippoldiswalde, Dohna, Tharandt usw., Wilhelm vor allem Thüringen. Freiberg mit Münzen, Hütten und Bergwerken blieb gemeinschaftlich. Nach König Albrechts Tod betrieb Friedrich eifrig die Wahl Friedrichs III., seines Schwagers. Die Feindschaft mit Brandenburg wurde 1441 zu Halle und, nochmals über Friedrichs Ansprüche auf die Niederlausitz ausgebrochen, durch den Vertrag zu Zerbst beigelegt, in dem sich Friedrich mit Senftenberg und Hoyerswerda begnügte.
Es brach nun aber die lange verhaltene Zwietracht zwischen den beiden Brüdern aus. Wilhelm hielt sich bei der Erbteilung von 1445 von seinem Bruder übervorteilt und ging mit dem Erzbischof von Magdeburg eine geheime Verbindung ein, um Thüringen in fremde Hände zu bringen. Doch Friedrich kam ihm zuvor, fiel in Thüringen ein. Jahrelang verheerte nun ein Krieg die wettinischen Lande, der sich auch mit anderen Parteiungen im Reiche verzweigte. Schloss sich Friedrich an das Haus Habsburg an, so fand Wilhelm Beistand bei den Böhmen, mit deren Hilfe er am 15. Oktober 1450 Gera erstürmte. Erst am 24. Januar 1451 söhnten sich die Brüder zu Pforta aus, nachdem angeblich Friedrich das Anerbieten eines Schützen, ihn durch einen Schuss von seinem Bruder zu "befreien", entrüstet zurückgewiesen hatte. Mittelbar durch diesen unseligen Zwist herbeigeführt war der von Kunz von Kaufungen 1455 verübte Sächsische Prinzenraub, als jener die Prinzen Ernst und Albrecht entführte.
Am 25. April 1459 legten Sachsen und Böhmen im Vertrag von Eger ihre Grenzstreitigkeiten bei. Um die Beziehungen weiter zu festigen, wurde eine Doppelhochzeit verabredet: Friedrichs Sohn Albrecht der Beherzte und die neunjährige Tochter Georg Podiebrads Sidonie von Böhmen (Zdenka) sowie deren Bruder Hinko mit Albrechts Schwester Katharina. Sachsen anerkannte dabei die böhmische Lehnsobrigkeit über die Hälfte des Schlosses Dohna, Dippoldiswalde, Weesenstein, Tharandt, Rabenau, Königstein, Pirna und über weitere Orte sowie den Brückenzoll zu Dresden, als Lehnsträger wurde aber Albrecht eingesetzt.[2]
Die Söhne Ernst und Albrecht teilten die Erblande nach Friedrichs Tod unter sich auf und begründeten damit die ernestinische und die albertinische Linie der Wettiner. Seine Tochter Margaretha, Herzogin von Sachsen, wurde Äbtissin von Seußlitz.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ www.jüdische-gemeinden.de
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)