Georg Freiherr von Wagner (Sohn)

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Wappen der Freiherren von Wagner

Georg Freiherr von Wagner (* 9. November 1852 in Leipzig; † 25. November 1905 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors. Er war u.a. Adjutant von Friedrich August III. und zuletzt Chef des königlich-sächsischen Generalstabes.

[Bearbeiten] Familie

Georg Freiherr von Wagner entstammte der in den Freiherrenstand erhobenen sächsischen Beamten- und Juristenfamilie Wagner. Deren Stammherr, der Jurist und kursächsische Geheime Rat Andreas von Wagner (17271805),[1] Sohn des Kreisamtmannes zu Leipzig und kursächsischen Kommissionsrates Dr. Thomas Wagner (16691737),[2] erhielt am 25. September 1790 den Reichsadel während des kursächsischen Reichsvikariats. Dessen Sohn, der königlich-sächsische Geheime Finanzrat, Thomas von Wagner (* 26. Juli 1759; † 16. Dezember 1817) erhielt die Standeserhebung zum Freiherren am 22. August 1812. Er war der Großvater von Georg Freiherr von Wagner und war mit Johanne Karoline Amalie Freiin von Manteuffel (17721848), Tochter des kursächsischen Majors und Kommandeurs der Invaliden-Kompanie, Christoph von Mühlendorf Reichsfreiherr von Manteuffel (17271803) verheiratet. Der deutsche Ingenieur, Hochschullehrer und Schriftsteller Johannes Andreas Freiherr von Wagner (Pseudonym: Johannes Renatus, 18331912) war sein Cousin.

Georg Freiherr von Wagner war der Sohn seines gleichnamigen Vaters, des späteren Generalmajors Georg Freiherr von Wagner (* 2. April 1810 in Dresden; † 9. Dezember 1888 ebenda) und dessen 1852 geheirateter Ehefrau Mathilde geb. Becker (* 17. Juli 1815 in Magdeburg; † 17. April 1879 in Dresden).

Georg Freiherr von Wagner heiratete am 11. August 1891 in Hamburg Annemarie geb. Crasemann verw. Reincke (* 15. Juli 1860 in Hamburg; † 1939 in Dresden). Das Paar hatte folgende Kinder:

Georgs Witwe Annemarie Freifrau von Wagner wohnte anfangs weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Arndtstraße 11,[4] zuletzt in der Wunderlichstraße 1.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Georg Freiherr von Wagner wurde in Leipzig, in der dortigen Moritzstraße 1b geboren [6] und schlug wie sein Vater eine Offizierslaufbahn ein. Er absolvierte seinen höheren Schulbesuch in der königlichen Neustädter Kadettenschule.

Georg Freiherr von Wagner ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1872 verzeichnet, zu dieser Zeit als „Secondelieutenant“ in der 2. Kompanie des königlich-sächsischen Schützen-Regiments Nr. 108. Bereits damals besaß er das Eiserne Kreuz 2. Klasse, das er für seine Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg bekommen hatte. Es ist davon auszugehen, dass er sein Offizierspatent als junger 19-jähriger Leutnant 1871 bekam. Er wohnte noch Anfang 1872 in der Schützenkaserne in der Königsbrücker Straße,[7] zog aber noch im gleichen Jahr in die neue Schützenkaserne am Alaunplatz.[8] 1873 wurde Georg Adjutant im 1. Bataillon des Schützenregiments,[9] 1875 zum Premierleutnant befördert und im gleichen Jahr nach Berlin abkommandiert, wo er bis 1878 blieb.[10] 1879 kehrte er nach Dresden in die Kurfürstenstraße 33 zurück,[11] zog aber ein Jahr später in die Königsbrücker Straße 22.[12]

1881 wurde Georg Freiherr von Wagner zum Hauptmann befördert, war Adjutant in der 2. sächsischen Infanterie-Brigade Nr. 46 und wohnte in der Glacisstraße 11.[13] Zwei Jahre später zog er in die Markgrafenstraße 2.[14] 1886 diente er in der Garnison in Chemnitz und wohnte in der dortigen Kasernenstraße 270.[15] 1887 wurde von Wagner Adjutant und „Chef der Hofhaltung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen“ Friedrich August und zog in ein Zimmer im Taschenbergpalais.[16] 1891 wurde von Wagner zum Major befördert, wurde Offizier im königlichen Generalstab, jedoch gleichzeitig abkommandiert zur 3. Königlich-sächsischen Division Nr. 32 und zog in die Kurfürstenstraße 32,[17] ein Jahr später in die Schillerstraße 12.[18] 1895 ist er als Oberstleutnant weiter im Generalstab tätig, wohnte aber in der Nordstraße 13.[19]

1900 wurde Georg Freiherr von Wagner zum Oberst befördert und zog in seine letzte Wohnung in die Arndtstraße 11.[20] 1901 wurde er Abteilungschef im königlichen Kriegsministeriums und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der Infanterieschulen beauftragt.[21] 1902 wurde von Wagner zum Generalmajor ernannt [22] und übernahm 1903 noch als Kommandeur die II. königlich-sächsische Infanterie-Brigade Nr. 46.[23] Gleichzeitig war er als Nachfolger von Felix Barth Chef des Generalstabes der sächsischen Armee. Ein Jahr später übernahm er als Kommandeur die I. Infanterie-Brigade Nr. 45, deren Oberbefehl er bis zu seinem plötzlichen Tod inne hatte.[24]

Georg Freiherr von Wagner wurde auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Kaiserlich-österreichische Eiserne Krone 3. Klasse
  • Ritter 1. Klasse des Herzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Kommandeur des königlich-serbischen Takovo-Ordens
  • Königlich-sächsisches Dienstauszeichnungskreuz
  • Offizier des königlich-belgischen Leopoldordens
  • Offizier des königlich-griechischer Erlöserordens
  • Fürstlich-Reußisches Zivil-Ehrenkreuz 2. Klasse
  • Kommandeur des königlich-rumänischen Kronenordens
  • Kaiserlich-russischer Stanislaus-Orden 2. Klasse
  • Komtur 2. Klasse des Herzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Königlich-türkischer Osmanie-Orden 3. Klasse

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Neue oberdeutsche allgemeine Literaturzeitung: im Jahre 1811, München, Digitalisat auf Google Books, S. 333
  2. Christoph Weidlichs, Rechts-Consulentens zu Halle Biographische Nachrichten von den jetztlebenden Rechts-Gelehrten in Teutschland, Halle 1781, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 444f.
  3. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1030, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 1062
  5. Adressbuch Dresden 1939, S. 1031, SLUB
  6. Leipziger Adreß-Buch 1852, S. 35, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 360
  8. Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 376
  9. Adressbuch Dresden 1874, SLUB, S. 393
  10. Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 422
  11. Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 473
  12. Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 491
  13. Adressbuch Dresden 1882, SLUB, S. 435
  14. Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 465
  15. Adressbuch Freiberg 1886, S. 137, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1888, SLUB, S. 614
  17. Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 746
  18. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 794
  19. Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 896
  20. Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 818
  21. Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 846
  22. Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 880
  23. Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 1031
  24. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 1055
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