Heinrich Gustav Friedrich von Hake

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Generalleutnant Gustav von Hake, Oberbefehlshaber des Bundesexekutionskorps für Schleswig-Holstein 1863/ 64
Wappen der Adelsfamilie von Hake

Heinrich Gustav Friedrich von Hake (* 1. März 1797 in Zeitz; † 15. Dezember 1877 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, u.a. als Gouverneur von Dresden, zuletzt als Kommandeur eines sächsischen Großverbandes der Infanterie im Rang eines Generalleutnants. Er wurde am 15. Dezember 1864 zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Gustav Friedrich von Hake entstammte dem brandenburgischen Uradel der Familie von Hake. Die märkischen Hake gehen auf einen Ritter Hake aus Lebus zurück, der am 15. Juli 1325 zuerst urkundlich belegt ist. Sie traten ursprünglich in drei Stämmen auf, deren Stammväter die Brüder Hans von Hake auf Machnow und Achim von Hake auf Bornim und Dallgow waren. Seit 1616 bekleideten die Hake das Erbschenkenamt der Kurmark Brandenburg.[1] Besonders im 18. und 19. Jahrhundert bekleideten Familienangehörige dieses Geschlechts hohe militärische Ämter. August Wilhelm von Hake enstammte der I. Linie (Weißer Stamm) des Adelsgeschlechts mit dem Ahnherr Heyno von Hack (um 1400). Von Hakes Großvater war der Herr auf Petkus, Liepe und Kaltenhausen im Kreis Jüterbog-Luckenwalde, Karl Gottfried von Hake (17171776).

Gustav von Hake war der zweite Sohn des königlich-sächsischen Generalmajors August Wilhelm von Hake (* 5. Februar 1764 in Petkus, Brandenburg; † 21. Oktober 1842 in Dresden) und dessen 1794 geheirateter Ehefrau Auguste Friederike Christiane Charlotte von Troyff genannt Weißzerling aus dem Hause Unter-Nessa (* 4. September 1765 in Posern; † 24. Dezember 1850 in Dresden). Von Hake hatte noch folgende Geschwister:

Von Hake heiratete Louise geb. von Brietzke (* 21. April 1813 in Bronkow bei Calau; † 15. Juni 1880 in Dresden). Von Hakes Witwe wohnte nach dem Tod ihres Mannes in der Theresienstraße 6.[2] Das Paar hatte keine Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Hake schlug wie viele Familienangehörige eine militärische Karriere ein und trat am 1. April 1813 als Kadett in das sächsische Kadettenkorps ein. Er erhielt seine höhere Schulbildung im alten Kadettenhaus in der Dresdner Neustadt. Er erhielt sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant am 12. August 1815 im sächsischen Landwehr-Reserve-Regiment.

Nach der Neustrukturierung der sächsischen Armee nach den Napoleonischen Kriegen wurde er als Leutnant in das 2. Linien-Regiment „Prinz Maximilian“, das noch bis 1818 mit dem Stab und den ersten beiden Bataillonen beim mobilen Armeekorps im Norddepartement in Frankreich stationiert war. 1819 kehrte von Hake mit seinem Regiment nach Sachsen zurück, das 1. Bataillon nach Freiberg, das 2. nach Döbeln und 3. Bataillon nach Zwickau.

1819 wurde von Hake zum Regiment Prinz Friedrich August nach Dresden versetzt, das zu diesem Zeitpunkt unter dem Befehl von Oberst Friedrich Christian von Liebenau stand. 1820 diente er dort in der 4. Kompanie. 1821 wurde das Regiment neu disloziert: der Stab, das 2. und 3. Bataillon kam nach Zwickau, das 1. Bataillon nach Schneeberg. im gleichen Jahr wurde Hake zum Infanterieregiment „Prinz Anton“ versetzt, wo er in die 12. Kompanie (3. Bataillon) kam. 1824 wechselte er in das 1. Bataillon des Regiments. 1825 wurde von Hake zum 1. Linien-Infanterie-Regiment unter dem Kommando von Heinrich Freiherr von Hausen mit dem Stab in Zittau versetzt, kam aber in das 3. Bataillon nach Löbau. Am 12. Dezember 1827 wurde von Hake unter gleichzeitiger Beförderung zum Premier-Lieutenant zum Leib-Infanterie-Regiment unter der Führung von Oberst Thomas von Wolan in das 3. Bataillon nach Bautzen versetzt.

Als 1830 das Leibregiment nach Dresden stationiert wurde, diente er hier weiter im 3. Bataillon als Oberleutnant, mittlerweile unter der Führung von Oberst Friedrich Heinrich von Koppenfels. Von Hake ist 1831 erstmals als Premier-Lieutenant im Dresdner Adressbuch in den Neustädter Kasernen als von Hacke verzeichnet.[3] Noch im gleichen Jahr zog er in das Haus 114 im Obergraben in der Dresdner Neustadt.[4] Am 25. Dezember 1837 wurde von Hake zum Hauptmann (2. Klasse) befördert und und zum Kompaniechef im 1. Bataillon ernannt. 1838 zog er in das Haus 187 in der Breiten Gasse,[5] 1839 in die Kasernenstraße]] 8.[6] 1844 wurde von Hake zum Hauptmann 1. Klasse erhoben.

Am 19. Dezember 1846 wurde von Hake unter gleichzeitiger Beförderung zum aggregierten (überzähligen) Major zum 3. Linien-Infanterie-Regiment versetzt, aber sofort von dort zum 2. Linien-Infanterie-Regiment kommandiert. 1848 wurde er Bataillonskommandeur des 3. Bataillons im 3. Linien-Infanterie-Regiment „Prinz Georg“. Am 9. Januar 1849 erhielt von Hake seine Beförderung zum Oberstleutnant in der Dienststellung als Bataillonskommandeur. im gleichen Jahr mache sich von Hake als führungsstarker Offizier in den Herzogtümern Holstein und Lauenburg im Schleswig-Holsteinischen Krieg einen Namen. Ende des Jahres nach Dresden zurückgekehrt, zog er diesmal in die Königstraße 7a.[7]

1850, nach der erneuten Umstrukturierung und Einteilung der sächsischen Infanterie in selbstständige Bataillone wurde von Hake zum Kommandeur des 11. Infanterie-Bataillons ernannt. Am 9. August 1850 wurde von Hake zum Oberst befördert, zum Stadtkommandanten von Leipzig und zum neuen Kommandeur der Brigade leichter Infanterie mit Stabssitz in Leipzig ernannt. Als Brigadekommandeur befehligte von Hake:

In Leipzig zog von Hake an den Neumarkt 9.[8] 1853 wurde von Hake zum Kommandeur der sächsischen Jägerbrigade mit den vier Jägerbataillonen berufen. Stabssitz der Brigade war weiterhin in Leipzig. Am 8. Oktober 1855 ernannte der sächsische König Johann von Hake zum Generalmajor, weiterhin als Kommandeur der sächsischen Jägerbrigade. Diese Dienststellung hatte er bis 1859 inne. Zuletzt wohnte er in Leipzig am Rosßplatz 11.[9]

Anfang 1859 ernannte der sächsische König von Hake zum Kommandeur der 2. sächsischen Infanterie-Division. Am 20. August 1860 wurde von Hake in dieser Dienststellung zum Generalleutnant befördert. Aufgrund dieser Rangerhöhung durften von Hake und seine Ehefrau den Ehrentitel „Exzellenz“ führen. In dieser Zeit wohnte er in der Alaungasse 1.[10] Noch im gleichen Jahr wurde er interimistisch mit der Funktion des Gouverneurs zu Dresden beauftragt. Ab diesem Zeitpunkt zog er in die Leipziger Straße 7a.[11] Die Funktion als Stadtgouverneur hatte von Hake bis 1863 inne. Danach nahm er am Deutsch-Dänischen Krieg, der vom 1. Februar bis 30. Oktober 1864 dauerte, als kommandierender General und Oberbefehlshaber der Bundesexekutionstruppen im damals dänischen Holstein teil. Von Hakes Generalstabschef war Alfred von Fabrice (18181891). Sachsen erklärte sich 1863 nach dem Tode des Königs Friedrich VII. von Dänemark zum rechtmäßigen Erben des holsteinischen Herzogtitels. Im Dezember erfolgte zusammen mit dem Königreich Hannover die Besetzung Holsteins durch das 12.000 Mann starke sächsisch-hannoversche Truppenkontingent unter dem sächsischen General von Hake. Bereits vor Ausbruch des Krieges, am 18. Dezember 1863 erließ Hake seinen Befehl zur Exekution von Holstein durch die Bundestruppen:

Am 23. Dezember 1863 rückten die sächsisch-hannoversche Truppen unter Hake’s Befehl in das damals zu Dänemark gehörende Holstein ein und hatten innerhalb einer Woche die Eiderlinie mit Ausnahme der Festung Rendsburg besetzt. General Hake wollte den österreichisch-preußischen Interventionstruppen, die am 21. Januar 1864 – noch vor dem eigentlichen Kriegsausbruch – auf dem Weg ins dänische Schleswig in Hamburg, Lübeck und Holstein eingerückt waren, Einhalt gebieten, doch er erhielt bereits einen Tag später von dem sächsischen Gesandten und Außenminister Friedrich Ferdinand von Beust (18091886) die Anweisung, die Armeen passieren zu lassen. Am 21. Juli 1864 besetzten indes die preußischen Truppen im Alleingang die Festung Rendsburg und Hake musste unter Protest die Bundeskontingente der vereinten deutschen Truppen dort abziehen, womit das Verhältnis zwischen den sogenannten deutschen Mittelstaaten und Preußen Schaden nahm.

Beust wurde als Gesandter auch ausersehen, den Deutschen Bund 1864 auf der Londoner Konferenz zu vertreten. Aber seine zu Würzburg von Bayern und Württemberg genehmigten Anträge, die Bundestruppen in Holstein zu verstärken, die Stände daselbst zu berufen und dem Herzog Friedrich die Regierung zu übertragen, wurden vom Bundestag abgelehnt, und Sachsen musste Ende 1864, nach der Abtretung der Elbherzogtümer an Österreich und Preußen, seine Truppen aus Holstein zurück ziehen.[12] Hake wurde nach seiner Rückkehr am 15. Dezember 1864 zum Ehrenbürger von Dresden ernannt.[13]

Von Hake wurde auf eigenes Ersuchen am 13. September 1865 unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Generalsuniform pensioniert. Ostern 1874 verlegte Hake seinen Wohnsitz in die Glacisstraße 3b,[14] um dann bereits ein Jahr später ein in die Kaiserstraße 5 umzuziehen, wo er bis zuletzt wohnte.[15]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz 2. Klasse des kaiserlich-österreichischen Ordens der Eisernen Krone
  • Kaiserlich-russischer St. Annen-Orden 2. Klasse (Komturkreuz)
  • Fürstlich-Schaumburg-Lippesche Militär-Verdienst-Medaille
  • Großkreuz des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
  • Großkreuz des königlich-hannoverschen Guelphen-Ordens
  • Großkreuz des königlich-bayrischen Verdienstordens vom Heiligen Michael

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Hake (Adelsgeschlecht)“
  2. Adressbuch Dresden 1880, SLUB Dresden, S. 144
  3. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 96, SLUB
  4. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 85, SLUB
  5. Dresdner Adress-Kalender 1839, S. 91, SLUB
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 90, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1850, S. 217, SLUB
  8. Adressbuch Leipzig 1852, S. 34, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1859, S. 104, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1860, SLUB Dresden, S. 68
  11. Adressbuch Dresden 1863, SLUB Dresden, S. 78
  12. Die Politik Beusts auf golfurlaub-aktivurlaub.de
  13. Adressbuch Dresden 1866, SLUB Dresden, S. 90
  14. Adressbuch Dresden 1874, SLUB Dresden, S. 118
  15. Adressbuch Dresden 1875, SLUB Dresden, S. 123

[Bearbeiten] Weblinks

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