Moritz Christian Hänel
Moritz Christian Hänel, teilweise auch Hähnel (* 31. Oktober 1800; † 30. November 1890 in Dresden) war ein sächsischer Jurist, Stadrat von Dresden, königlich-sächsischer Appellationsrat und zuletzt Abteilungsdirektor im sächsischen Ministerium der Justiz des Königreiches Sachsen, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Rates.
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[Bearbeiten] Familie
Moritz Christian Hänel entstammte der sächsischen Familie Hänel/Hähnel, deren Stammbaum bis auf den Ahnherren Joachim Hänel (1550–1609), Erbrichter in Mittweida, zurückgeführt werden kann. Hänels Urgroßvater Christian Heinrich Hänel (1675–1729 war Kauf- und Handelsmann in Mittweida, sein Großvater Christian Gottlieb Hänel (1724–1788) war kursächsischer Steuereinnehmer und Bürgermeister in Buchholz bei Annaberg.
Moritz Christian Hänel war der zweitjüngste Sohn des Kauf- und Handelsherren der Firma "Eisenstuck & Co." Christian Gottlieb Hänel (* 25. Januar 1755 in Buchholz bei Annaberg; † 15. Dezember 1829 in Annaberg) und dessen 1789 geheirateter Ehefrau Christiane Dorothea geb. Eisenstuck (* 13. Juli 1764 in Annaberg; † 1. September 1806 ebenda), Tochter des Christian Jakob Eisenstuck (1734–1810) und dessen Ehefrau Dorothea Katharina geb. Ridder (1737–1818). Hänels Vater war Mitglied der Harmonischen Gesellschaft der Fünzehner zu Annaberg sowie Erb-, Lehn- und Gerichtsherr des Rittergutes Tannenberg bei Annaberg. Hänel hatte noch fünf Geschwister, darunter vier Brüder, u.a.:
- Gustav Friedrich Hänel (1792–1858), Professor der Rechte an der Universität in Leipzig und
- Emil Christian Hänel (1804–1867), Kauf- und Handelsherr sowie Stadtverordnetenvorsteher in Annaberg, Abgeordneter des Sächsischen Landtages. Dessen Sohn, der Bibliothekar Hermann Julius Gottlieb Hänel (1835–1885) war der Neffe von Hänel.
Moritz Christian Hänel heiratete in erster Ehe 1827 Arminie geb. Eisenstuck († 1829 in Dresden), die allerdings kurz nach der Geburt ihrer ersten Tochter starb. Dieser Ehe entstammte eine Tochter:
- Cäcilie Hänel (* 16. Februar 1829 in Dresden; † 1. März 1829 ebenda).
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Hänel 1830 Sophie Henriette geb. Cesar (* 17. März 1811 in St. Petersburg; † 20. Mai 1890 in Dresden). Aus dieser Ehe stammten acht Kinder:
- Clara Dorothea Hänel (1832–1854) ⚭ Ehrenfried Hornig (1824–1865), Fabrikbesitzer in Braunschweig
- Helene Wilhelmine Hänel (1833–1851)
- Richard Joachim Hänel (* 1835), praktischer Arzt ⚭ 1864 Pauline geb. Comtesse
- Elise Constanze Hänel (1837–1893) ⚭ 1856 Ernst Ferdinand Hornig (1826–1897), Kaufmann in Braunschweig und Dresden
- Adele Sophie Hänel (* 1839) ⚭ 1861 Karl Moritz Fiedler (1831–1924/25), Jurist und Verwaltungsbeamter, Hofrat
- Georg Friedrich Hänel (1843–1892), praktischer Arzt in Dresden ⚭ 1872 Marie Louise Feodora geb. Linger (1849–1922)
- Margarethe Sophie Hänel (1845–1850)
- Marie Eleonore Hänel (* 1854).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Moritz Christian Hänel studierte Rechtswissenschaften und ist erstmals 1831 im Dresdner Adressbuch als Advokat (Rechtsanwalt) verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Dresdner Neustadt im Haus 181 in der Breiten Gasse,[1] zog aber noch im gleichen Jahr in das Haus 140 in der Hauptstraße.[2]
Bereits 1832 wurde Hänel Mitglied des Stadtrates von Dresden.[3] Er blieb allerdings nur zwei Jahre, bis 1834 Stadtrat. 1835 erhielt Hänel vom damaligen sächsischen König Anton den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Appellationsrates. Im gleichen Jahr zog er in das Haus 518 am Altenmarkt,[4] der späteren Hausnummer 14. 1841 zog er in die Königstraße 9 (spätere Hausnummer 19),[5] dessen Hausbesitzer er war.[6] Dort lebte er im ersten Obergeschoss bis zu seinem Tod.
1844 wurde Hänel von König Friedrich August II. in den Rang eines Geheimen Justizrates erhoben.[7] Ab 1856 arbeitete Hänel als Geheimer Rat im sächsischen Ministerium der Justiz.[8] 1864 ist er erstmals als promovierter Doktor der Rechte im Adressbuch aufgeführt.[9] 1866, mit 66 Jahren wurde Hänel als Geheimer Rat a.D. (außer Dienst) unter Fortzahlung einer Pension in den Ruhestand versetzt.[10] Hänel wurde nach seinem Tod auf dem Inneren Neustädter Friedhof beerdigt
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1847: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Zivil-Verdienstordens
- 1854: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstkreuzes
- 1855: Ritterkreuz des königlich-belgischen Leopoldordens
- 1863: Komturkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogie aus Ahnen Teichmann auf www.ahnen-teichmann.de
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 97, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 86, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 92, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 92, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 95, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1843, S. 99, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 101, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 85, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, S. 108, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 114, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Moritz Christian Hänel, Porträtfotografien der fortgeführten Otto-Richter-Sammlung, Stadtmuseum Dresden, online auf sachsen.museum-digital.de