Karl Moritz Fiedler
Karl Moritz Fiedler, früher auch Carl Moritz Fiedler (* 11. Dezember 1831 in Naustadt bei Meißen;[1] † 1924/25 in Oberloschwitz, Dresden) war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Hofrates und Regierungsrates im Kultusministerium des Königreiches Sachsen.
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[Bearbeiten] Familie
Karl Moritz Fiedler entstammte der sächsischen Familie Fiedler. Sein Großvater war der Pfarrer Carl Gottlob Fiedler. Seine Onkel Johann Friedrich Gottlob Fiedler (1783–1853) und Heinrich Ferdinand Gottlob Fiedler (1793–1877) waren ebenfalls Pfarrer, sein Onkel Christian Gotthelf Fiedler († 1807) starb als Soldat im Napoleonischen Krieg.
Fiedler war der Sohn des sächsischen Pfarrers Moritz Benedict Fiedler (* 1789 in Dittersbach bei Stolpen; † 21. April 1872 in Wilsdruff).[2] Fiedlers Vater lernte wie seine Onkel auch an der St. Afra, wurde 1816 Diakon in Neukirchen bei Crimmitschau und 1827 Pfarrer in Naustadt bei Meißen. Auch Fiedlers älterer Bruder:
- Carl Otto Fiedler († 7. Januar 1882 in Dresden) lernte an der St. Afra, studierte Theologie und starb als emerierter Pfarrer. Dessen Söhne Arthur Otto Fiedler (* 1855) und Viktor Otto Fiedler lernten ebenfalls an der St. Afra und dtudierten Jura bzw. Medizin.
Karl Moritz Fiedler heiratete am 15. Oktober 1861 in Dresden Adele Sophie geb. Hänel (* 2. Februar 1839; † 1. Dezember 1923 in Dresden),[3] Tochter des Juristen und königlich-sächsischen Geheimen Rates Moritz Christian Hänel (1800–1890) und dessen zweiter Ehefrau Sophie Henriette geb. Cesar (1811–1890). Fiedlers Ehefrau war eine Cousine von Hermann Julius Gottlieb Hänel (1835–1885)[4] Das Ehepaar Fiedler hatte folgende bekannte Kinder:
- Elise Marianne Fiedler (* 23. April 1864 in Dresden;[5] † 14. Februar 1904 in Mainburg, Bayern), Malerin, 1888 bis 1890 Kommilitonin und Freundin von Käthe Kollwitz, ⚭ 1900 Johannes Müller (1864–1949), Theologe und Unternehmer.[6]
- Moritz Conrad Fiedler (* 18. November 1865 in Dresden; † 1960 in Valparaíso, Chile)[7] ⚭ 1897 in Valparaíso Elena Augusta Carlota Emilia Teodora geb. Reiche (* 1873).[8]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Moritz Fiedler erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra, in der er zu Ostern, am 9. April 1845 als Schüler eintrat. Er blieb am Gymnasium in Meißen bis Michaelis 1851, als er sein Reifezeugnis bei Professor Kraner am 18. September 1851 erhielt.[9]
Ab 1851 nahm Fiedler an der Universität Leipzig ein Studium der Rechtswissenschaften auf. Er absolvierte sein erstes juristisches Staatsexamen 1854 und ging noch im gleichen Jahr nach Dresden. Hier ist er erstmals 1855 im Dresdner Adressbuch als Rechtskandidat verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Liliengasse 8.[10] Noch im gleichen Jahr wurde Fiedler Akzessist am königlichen Landgericht in Dresden,[11] 1856 schließlich Ratsaktuar.[12] Dieses Amt im Dresdner Rathaus übte er zehn Jahre lang aus. Ein Jahr später, 1857 zog Fiedler in die Große Meißner Gasse 25,[13] 1859 in Albrechtsgasse 1,[14] 1861 in die Neue Gasse 1,[15] 1864 in die Königstraße 8.[16]
1866 wurde Fiedler als Sekretär ins sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts versetzt.[17] 1874 zog er in die Antonstraße 8.[18] 1878 wurde Fiedler vom sächsischen König Albert zum königlich-sächsischen Hofrat ernannt. Als solcher ist er erstmals im Dresdner Adressbuch von 1880 aufgeführt.[19] Im gleichen Jahr zog er mit seiner Familie zurück in die Königstraße, diesmal in die Hausnummer 9,[20] 1891 an den Lutherplatz 10.[21]
1893 erhielt Fiedler von König Albert den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Regierungsrates.[22] 1895 wurde Fiedler als Regierungsrat a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt. Im gleichen Jahr zog er in eine Wohnung im damals noch selbstständigen Vorort Blasewitz, in die dortige Baumschulenstraße 20.[23] Dort wohnte er bis zum 1. April 1898.[24]
[Bearbeiten] Trivia
Das Ehepaar Fiedler kaufte noch im gleichen Jahr das Haus 91R im Plattleitenweg in Oberloschwitz von dem bisherigen Eigentümer Carl August Schmidt,[25] der selbst als Zimmerer ein neues Haus auf dem Nachbargrundstück baute. Eigentümerin der Villa in Loschwitz wurde Adele Fiedler, Fiedlers Ehefrau. Der Einzug fand ebenfalls am 1. April 1898 statt.[26] Nach dem Tod von Fiedlers Ehefrau wurde Martin Fiedler, der als Rittergutspächter auswärts von Dresden wohnte, neuer Eigentümer des Hauses in Loschwitz. Moritz Fiedler selbst ist letztmalig im Adressbuch von 1924/25 verzeichnet.[27] Martin Fiedler besaß das Haus, das ab 1926 die Hausnummer 33 in der Plattleite hatte, bis mindestens 1944.[28]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1887: Ritterkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 403, 414, 425, 504, 543
- P.H. Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner Album, Hrsg. vom Verein ehemaliger Fürstenschüler zum 350jährigen Stiftungsfest der Kgl. Landes- und Fürstenschule St. Afra zu Meissen, Chrimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 14, 33, 51, 113
[Bearbeiten] Einzelnachweis
- ↑ Stammbucheintrag von Carl August Hans Milde
- ↑ Hugo Illberg: Jahresbericht über die Fürsten- und Landesschule Meissen..., Meißen 1873, Digitalisat auf Google Books, S. 67
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Ahnen Teichmann auf www.ahnen-teichmann.de
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Käthe-Kollwitz-Museum Berlin (Hrsg.): Käthe Kollwitz und ihre Freunde: Katalog zur Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtstages von Käthe Kollwitz, Lukas-Verlag, Leseprobe auf Google Books, S. 15
- ↑ Datensatz auf Ancestry, allerdings ist hier das Geburtsjahr falsch. Die Taufe war tatsächlich erst am 11. Januar 1866.
- ↑ Datensatz auf Geneanet
- ↑ Friedrich Franke: Jahresbericht über die Königl. Sächs. Landesschule zu Meissen, ..., Meißen 1847, Digitalisat auf Google Books
- ↑ Adressbuch Dresden 1855, S. 411, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1856, S. 1856, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 61, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1858, S. 57, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1860, S. 62, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 72, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1865, S. 77, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 82, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 94, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, S. 111, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 117, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, S. 167, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1894, S. 178, SLUB
- ↑ Adressbuch Blasewitz 1895, S. 47, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1898, Blasewitz, Häuserbuch, S. 1666, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, Vororte: Loschwitz, Häuserbuch, S. 1683, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1898, Vororte: Loschwitz, Häuserbuch, S. 1892, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1924/25, Vororte: Loschwitz, Häuserbuch, S. 1700, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, Vororte: Loschwitz, Häuserbuch, S. 1700, SLUB