Paul Hermann Ritterstädt

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Paul Hermann Ritterstädt, auch Ritterstaedt (* 11. März 1841 in Pirna; † 16. März 1924 in Dresden)[1] war ein sächsischer Jurist, Eisenbahner und Beamter, zuletzt als Ministerialdirektor im königlichen Finanzministerium im Rang und mit Titel eines Geheimen Rates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Paul Hermann Ritterstädt entstammte der Juristen- und Beamtenfamilie Ritterstädt/ Ritterstaedt. Seine Großeltern väterlicherseits waren der Jurist, Ratsherr und Stadtrichter in Pirna, Johann Paul Ritterstädt (17461812)[2] und dessen Ehefrau Christiane geb. Pusch (17601829), Tochter des kursächsischen Ober-Akzise-Einnehmers zu Pirna, Samuel Gottlieb Pusch.

Paul Hermann Ritterstädt war der Sohn des Juristen und ersten frei gewählten Bürgermeisters der Stadt Pirna, Mitglied der Ersten Kammer des Sächsischen Landtages und königlich-sächsischen Appellationsgerichtrat Paul August Ritterstädt (* 2. Januar 1796 in Pirna; † 3. Mai 1883 in Dresden)[3] und dessen 1826 [4] geheirateter Ehefrau Maria Anna geb. Tischer (* 20. März 1807 in Plauen bei Dresden; † 23. März 1897 in Dresden), Tochter des Superintendenten zu Pirna, Johannes Friedrich Wilhelm Tischer (17671842). Ritterstädt hatte noch folgende Geschwister:

Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Siegelmarke der Generaldirektion
Königliches Finanzministerium, dem die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen unterstanden

Paul Hermann Ritterstädt heiratete Antonie Malwine geb. Herrmann (* 14. Oktober 1849 in Leipzig; † 5. August 1895 in Dresden), Tochter des Müllers Friedrich August Herrmann (18141871) und dessen Ehefrau Malwine Albertine geb. Leonhardt (18271898), Tochter des Fabrikbesitzers Adolph Leonhardt (18011869). Das Ehepaar Ritterstädt hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Paul Hermann Ritterstädt zog 1850 mit seinen Eltern nach Dresden, erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 21. April 1854 als Schüler eintrat. Sein Reifezeugnis erhielt er mit dem Abgang von der Meißner Schule am 15. März 1860. Danach studierte er wie sein Vater und sein Großvater Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig.

Ritterstädt kehrte 1863 nach Dresden zurück, wo er erstmals 1864 im Adressbuch, ab 1865 als Bacc. jur. verzeichnet.[6] Er wohnte anfangs im elterlichen Haus in der Carolinenstraße 4.[7] 1868, zu seiner Hochzeitsreise weilte Ritterstädt zusammen mit seiner Ehefrau zu einem Aufenthalt in Heidelberg im dortigen Hotel Schrieder.[8] im gleichen kehrte er nach seiner Promotion als Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) nach Dresden zurück, wo er seine Karriere als Gerichtsreferendar begann und in eine eigene Wohnung am Elbberg 21 zog.[9] Ein Jahr später, 1869 wurde Ritterstädt Referendar am Dresdner Bezirksgericht,[10] 1870 dann dort Assessor.[11]

1871 wechselte Ritterstädt an die Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, wo er als Sekretär angestellt wurde.[12] 1872 zog er in die Feldgasse 1d,[13] 1873 in die Feldgasse 8.[14] 1874 wurde Ritterstädt Assessor bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen,[15] die dem sächsischen Finanzministerium unterstellt war. 1876 wurde er Direktionsrat in der Generaldirektion und erhielt gleichzeitig seine Ernennung zum königlich-sächsischen Finanzrat.[16] Noch im gleichen Jahr wechselte er von der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen zum sächsischen Finanzministerium, wo er als sogenannter Hilfsarbeiter in der III. Abteilung berufen wurde. 1879 zog er in die Schweizer Straße 15,[17] 1880 erhielt er vom sächsischen König Albert den Rang und den Titel eines Geheimen Finanzrates.[18] 1888 bezog er das Haus in der Schweizer Straße 12.[19]

Am 27. Oktober 1887 erhielt Ritterstädt mit dem Komturkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausordens einen der hächsten sächsischen Orden.[20] 1894 zog er in die Leubnitzer Straße 6,[21] am 1. April 1896 dann in die Reichsstraße 10.[22] 1898 wurde Ritterstädt von König Albert zum Geheimen Rat ernannt,[23] ab 1899 war er Ministerialdirektor der III. Abteilung im königlichen Finanzministerium.[24] Als juristischer Rat in dieser Abteilung war er auch zugleich vortragender Rat. 1907 wurde Ritterstaedt als Ministerialdirektor a. D. (außer Dienst) unter Zahlung einer Pension und Beibehaltung seiner Titel in den Ruhestand versetzt [25] und zog im Folgejahr in die Sedanstraße 2,[26] 1920 dann in die Nürnberger Straße 21,[27] wo er bis zu seinem Tod wohnte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Todesanzeige im Pirnaischen Wochenblatt vom 17. Oktober 1812, Digitalisat auf Google Books, S. 167
  3. Paul August Ritterstädt, Datensatz auf Ancestry
  4. Vermählungsanzeige in der Leipziger Zeitung 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 2937
  5. Arend Buchholtz: Die Geschichte der Familie Lessing, 1909, Digitalisat der Staatsbibliothek Berlin, S. 342ff.
  6. Adressbuch Dresden 1865, S. 236, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1864, S. 232, SLUB
  8. Fremdenblatt für die Stadt Heidelberg: amtliches Verzeichnis der hier eintreffenden anwesenden Fremden — 1868, Digitalisat der Universität Heidelberg, S. 150
  9. Adressbuch Dresden 1869, S. 249, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1870, S. 262, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1871, S. 270, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1872, S. 279, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1873, S. 291, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1874, S. 305, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1875, S. 313, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1877, S. 332, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1880, S. 369, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1881, S. 384, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1889, S. 497, SLUB
  20. Datensatz im Archivportal Thüringen: Sachsen-Ernestinischen Hausorden und Medaillen der Herzöge
  21. Adressbuch Dresden 1895, S. 665, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1896, S. 696, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1899, S. 604, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1900, S. 620
  25. Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 853
  26. Adressbuch Dresden 1909, SLUB, S. 854
  27. Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 722

[Bearbeiten] Weblinks

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