Paul Richard Zerener

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Paul Richard Zerener (* 25. Juli 1844 in Dresden; † 2. Mai 1926 in Meran/Südtirol/Italien)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalleutnants. Er war Vorstand der Abteilung Technische Angelegenheiten im sächsischen Kriegsministerium sowie Direktor der Vereinigten Artilleriewerkstätten und Depots.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Paul Richard Zerener entstammte der Dresdner Familie Zerener, die ursprünglich aus dem Schwarzburger Land in Thüringen stammt. Er war der Sohn des königlich-sächsischen Finanzarchivars und Hofrats Eberhard Friedrich Wilhelm Zerener († 1857 in Dresden) und dessen Ehefrau Emilie geb. Schwarz (* 1806 in Heidelberg; † 28. Dezember 1889 in Dresden).[2] Zereners Vater war Träger des preußischen Roten-Adler-Ordens 3. Klasse und wohnte zuletzt in der Neustadt am dortigen Markt 6.[3] Zerener hatte noch sechs Geschwister, davon vier Brüder, von denen zwei zeitig starben. Die anderen beiden waren:

Paul Zerener heiratete am 26. Dezember 1870 in Berlin Martha Louise Amalie Friederike geb. Fretzdorff (* 29. Juli 1850 in Berlin; † 3. August 1903 in Dresden), Tochter des königlich-preußischen Justizrates Bernhard Theodor Ludwig Fretzdorff (18091888) und dessen Ehefrau Louise Auguste Therese geb. Protz (18171890). Das Ehepaar Zerener hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Paul Zerener wurde am 14. August 1844 in Dresden christlich getauft. Er begann 1859 seine militärische Laufbahn als 15-Jähriger als Kadett im Dresdner Kadettenhaus. Nach über fünf Jahren, am 1. Januar 1865 erfolgte die Ernennung zum Portepeejunker und damit als Offiziersanwärter im Artillerieregiment. Als solcher ist er erstmals im Dresdner Adressbuch noch 1866 verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Kaserne in der Wiesenthorstraße 5.[5] Nur zwei Monate nach seiner Ernennung zum Portepeejunker erhielt Zerener am 3. März 1865 sein Offizierspatent als Leutnant der Artillerie. Damit verbunden war eine Anstellung im Fuß-Artillerie-Regiment in Dresden. Als junger Offizier nahm Zerener an seinem ersten Krieg, dem Deutschen Krieg teil, in dem Sachsen mit Österreich verbündet war. Nach dem Krieg, 1866 wurde Zerener zum Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 versetzt, wo er in der 3. Fuß-Abteilung und dort in der 10. Batterie diente, die ebenfalls in Dresden stationiert war. 1867 wechselte er zur 11. Batterie des Regiments und wohnte kurzzeitig, in der elterlichen Wohnung in der Dresdner Neustadt am dortigen Markt 6,[6] bevor er im folgenden Jahr wieder in der Kaserne in der Wiesenthorstraße wohnte.[7]

Am 1. März 1869 wurde Zerener zum Premier-Lieutenant befördert und zum Festungsartillerieregiment auf die Festung Königstein versetzt. 1870, während des Deutsch-Französischen Krieges, erfolgte die Ernennung zum Regimentsadjutanten des Festungsartillerieregiments. Diese Dienststellung hatte er bis 1872 inne. 1871 ist er im Dresdner Adressbuch in der Markgrafenstraße 9 zu finden.[8] 1872 wurde Zerener - erneut in der Dienststellung als Regimentsadjutant - wieder zum Feldartillerieregiment Nr. 12 nach Dresden versetzt. 1873 wurde er stellvertretender Batteriechef in der 8. Batterie des Regiments nach Freiberg. Am 22. Januar 1875 erfolgte Zereners Beförderung zum Hauptmann 2. Klasse, verbunden mit einer Versetzung in die 7. Batterie des 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28, die ebenfalls in Freiberg stationiert war. Zerener übernahm diese Einheit bis 1882 als Batteriechef. 1877 erhielt er den Rang eines Hauptmannes 1. Klasse.

1882 ernannte der damalige sächsische Kriegsminister Alfred von Fabrice Zerener zum Abteilungsvorstand für technische Angelegenheiten im Kriegsministerium des Königreiches Sachsen. Diesmal zog er in Dresden in eine Wohnung in der Kurfürstenstraße 21a.[9] Am 24. Mai 1884 wurde Zerener in dieser Dienststellung zum Major, am 20. März 1889 zum Oberstleutnant befördert. Ab 1882 wurde er auch zum Mitglied der sechsköpfigen sächsischen Artilleriekommission unter dem Vorsitz des späteren Generalleutnants Gustav von Schubert berufen. In der Kommission arbeitete Zerener bis 1886.

1890 wurde Zerener à la suite des 2. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 28 gestellt und zum Direktor der vereinigten Artilleriewerkstätten und Depots in der Dresdner Albertstadt, hinter dem heutigen Arsenal, ernannt. Zugleich fungierte diese Einrichtung der sächsischen Armee als Artillerie- und Train-Depot-Inspektion. Zerener übernahm das Amt von dem damaligen Oberst Ludwig Georg von Wurmb und ist erstmals in seiner neuen Funktion im Adressbuch von 1892 aufgeführt. Diesmal bezog er eine Dienstwohnung in der Albertstadt im dortigen Administrationsgebäude am Königsplatz.[10] In der Dienststellung als Direktor wurde er am 21. Juni 1892 zum Oberst befördert. Am 18. April 1896 wurde Zerener von König Albert zum Generalmajor ernannt, weiterhin als Direktor der Artilleriewerkstätten dienend.

Anfang 1899 reichte Zerener sein Abschiedsgesuch ein. König Albert bewilligte seine Entlassung aus dem aktiven Militärdienst mit Wirkung vom 10. Februar 1899 unter gleichzeitiger Verleihung des Charakters als Generalleutnant z.D. (zur Disposition), bei Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Generalsuniform in der Öffentlichkeit.[11] Zereners Nachfolger in dieser Dienststellung als Direkor der vereinigten Artilleriewerkstätten und Depots in der Albertstadt war Johannes Wilhelm Erhard Hentschel.[12] Aufgrund der Verleihung des Ranges als Generalleutnants durften Zerener und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen.

Nach seinem aktiven Militärdienst zog Zerener noch 1899 in die Christianstraße 39,[13] 1900 aber weiter in die König-Albert-Straße 14.[14] Dort wohnte er bis zum Tod seiner Ehefrau 1903.[15] Danach zog er aus Dresden weg. Zerener starb vor Vollendung seines 82. Lebensjahres im italienischen Meran.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz von Paul Zerener auf der Groß Web Site, MyHeritage, Anmeldung erforderlich
  2. Datensatz auf Ancestry
  3. Adressbuch Dresden 1857, S. 258
  4. Datensätze auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1866, S. 333, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1868, S. 350, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1869, S. 342, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1871, S. 370, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1884, S. 497, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1892, S. 795, SLUB
  11. Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905, Digitalisat auf Google Books, S. 496, 504 u. 522
  12. Arbeitskreis Sächsische Militärgeschichte: Vom Zeughaus zur Feldzeugmeisterei: Dokumentation zur Geschichte der militärischen Produktion im Raum Dresden 1840-1920, 2007, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 75
  13. Adressbuch Dresden 1900, S. 823, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1901, S. 866, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1903, S. 931, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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