Zoo Dresden
Der Zoo Dresden liegt im südwestlichen Viertel des Großen Gartens und beherbergt auf seinem 13 Hektar großen Gelände rund 3.000 Tiere, die etwa 400 unterschiedlichen Arten angehören.
Seit 1931 begeistert (mit Unterbrechungen) der Zookasper seine kleinen und großen Zuschauer mit Puppentheaterstücken. Der Puppenspieler Egon Gäble erfand den Zookasper und spielte bis 1967. Seit 1991 führt Stefan Flinner Gäbles Idee weiter.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der Zoologische Garten Dresdens gehört zu den ältesten Deutschlands. Er wurde am 9. Mai 1861 auf Initiative des Vereins für Hühnerzucht unter maßgeblicher Mitwirkung von Ludwig Reichenbach eröffnet. Der dafür gegründete Actien-Verein hatte den Zweck, durch eine fortwährend zu vervollkommnende Sammlung lebender Tiere in einem mit Genehmigung von König Johann vom Königlichen Finanzministerium dazu eingeräumten Teil des Großen Gartens und auf einigen angrenzenden Grundstücken hergestellten den Sinn für die Naturwissenschaft zu beleben, wissenschaftliche Beobachtungen und Untersuchungen sowie künstlerische Studien zu fördern und zugleich den Bewohnern der Stadt Dresden und deren Besuchern eine angenehme Unterhaltung zu gewähren.[1]
Der Haupteingang des Zoos befand sich zwischen 1861 und 1891 westlich der Querallee an der Tiergartenstraße. Er wurde rechts und links von zwei baugleichen Kassenhäuschen flankiert. Nachdem der Eingang des Zoos an seine heutige Stelle verlegt worden war und die Kassenhäuschen nicht mehr ihre ursprüngliche Funktion erfüllen konnten, erwarb 1915 die Städtische Straßenbahn das östliche der beiden Gebäude und baute es zu einer Wartehalle um. Im hinteren Bereich gab es zudem einen Raum für Streckenwärter.
Am 13. Februar 1945 verursachten die Luftangriffe schwere Zerstörungen. Nach dem Krieg sollte das Zoo-Areal zunächst vergrößert werden, „um die Voraussetzungen zu schaffen für die geplante Verlegung des Zoologischen Gartens in das [...] Waldgebiet der Dresdner Heide“.[2] Begründet wurde dieses Vorhaben mit besseren klimatischen Bedingungen für die Tiere und der Chance, den Zoo auf bis zu 220 Hektar auszudehnen. Damit hätte Dresden den größten Tierpark Deutschlands bekommen.[3]
Von 1963 bis in die 1980er Jahre hinein bot der Zoo-Club Kulturveranstaltungen an.
Im Juli 1973 wurde das „Pinguin-Café“ im östlichsten Zipfel des Zoo-Geländes eröffnet. Ende Oktober 2015 schloss es, weil die Betreiberinnen in den Ruhestand gingen.
Das heutige Eingangsgebäude mit Kasse, Restaurant und Elefantenhaus wurde Ende der 1990er Jahre errichtet. Dafür mussten bestehende Zoo-Häuser abgerissen und das Gelände enttrümmert werden. Baubeginn sollte im März 1997 sein, die Fertigstellung war für den Winter 1998/1999 geplant.[4]
Bei den Luftangriffen am 13. und 14. Februar 1945 wurde auch das westliche Kassenhäuschen zerstört, das Wartehäuschen überstand das Bombardement und wurde bis 1992 weiter genutzt. Seitdem gehört es dem Freistaat Sachsen.[5]
[Bearbeiten] Zoodirektoren
- Frenz Leven (1861)
- Albin Schoepf (1861–1881)
- Adolph Schoepf (Sohn von Albin; 1881–1909)
- ein Jahr lang kein Direktor
- Gustav Brandes (1910–1934)
- Hellmuth Buck (kommissarischer Leiter 1934)
- Ingo Krumbiegel (1934–1936)
- Hans Petzsch (1937–1939, zunächst als „Assistent“ mit voller Verantwortung und ab 1939 offiziell als Direktor)
- nach Einberufung Petzschs zur Wehrmacht Doppelspitze: Geschäftsführer Karl Claus und Zooinspektor Sailer-Jackson
- Karl Claus (1945–1950)
- Wolfgang Ullrich (1950–1973)
- Gotthart Berger (1973–1984)
- Hans-Dieter Hohmann (1984–1990)[6]
- Heinz Eberhard Schneider (1990–1991)
- Hubert Lücker (1992–2002)
- Karl-Heinz Ukena (seit 2003)
Auf dem Sockel vor dem Eingang: ein Schwein (Gestaltung: Waldemar Grzimek). „Nase und Hufe reiben gehörte genauso dazu wie das darauf herumklettern.“ (Peter Hoos)
[Bearbeiten] Adresse und Erreichbarkeit
- Zoo Dresden GmbH
- Tiergartenstraße 1
- 01219 Dresden
- Telefon: 0351 / 47 80 60
- Telefax: 0351 / 4 78 06 60
- E-Mail: info@zoo-dresden.de
Der Zoo ist mit den Straßenbahnlinien 9, 11 (Haltestelle Lennéplatz) und 13 sowie mit der Bus-Linie 75 erreichbar.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften Ausgabe 1909/1910, II. Band, S. 1297
- ↑ Kreisleitung Dresden-Stadt der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.): Entwurf für den Plan des Nationalen Aufbauwerkes im Kreis Dresden-Stadt. Dresden 1953. S. 18.
- ↑ Kreisleitung Dresden-Stadt der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.): Entwurf für den Plan des Nationalen Aufbauwerkes im Kreis Dresden-Stadt. Dresden 1953. S. 18/19.
- ↑ Start fürs Elefantenhaus. In: SZ vermutlich 1. Quartal 1997 (?), Titelseite und S. 11
- ↑ Wussten Sie schon? Hintergründe zur Haltestelle Zoo. In: Bewegt! Das Kundenmagazin der Dresdner Verkehrsbetriebe AG. 1/2015, S. 23
- ↑ SZ 6.12.1984
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Zoo Dresden“
- Offizielle Webpräsenz „Zoo Dresden”
- Plan des Zoologischen Gartens zu Dresden um 1887 Digitalisat der SLUB