Diskussion:Gvozdec
Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
- 1076: Egbert II. zerstörte die in böhmischen Besitz befindliche Burg Gvozdec.
- 1088: Vratislav II. von Böhmen baut die Burg Gvozdec wieder auf.
- 1123: * vor dem 30. November: Sachsenherzog Lothar von Süpplingenburg erreicht in Verhandlungen bei der Burg Gvozdec (die [wüste] Befestigung Gwosdetz auf dem 237 Meter hohen Gohlberg oberhalb von Constappel - nach anderer Quelle der Burgberg Niederwartha[1]) den Abzug des für Wiprecht von Groitzsch versammelten böhmischen Heeres (Wiprecht hatte Herzog Vratislav II. [ab 1085 König Vratislav I.] als dessen Berater bei dessen Erlangung der Königswürde unterstützt und dafür dessen Tochter Judith zur Frau erhalten, welche die Gaue Bautzen und Nisan in die Ehe einbrachte - an Nisans Westgrenze [der Saubach/ die Wilde Sau; altsorbisch Save] bei Constappel an der Saubachmündung versammelte sich das böhmische Heer)[2]
- 1075: König Heinrich IV. gibt die Mark Meißen als Reichslehen an den böhmischen Herzog und späteren König Vratislav II.
- 1076: Zerstörung der böhmischen Grenzfeste Gvozdec (nahe Meißen) durch den abgesetzten Meißner Markgrafen Ekbert II.
- 1085: Judith (Jutta) von Böhmen, Tochter von Vratislav II., erhält Nisan (und Budissin) als Mitgift in ihre Ehe mit Wiprecht von Groitzsch. Dieser fördert die Einwanderung deutscher Bauern in beide Gebiete.
Vratislav II. von Böhmen
- König Heinrich IV. belehnte Vratislav anstelle des noch minderjährigen und in Ungnade gefallenen Egbert II. bzw. statt Heinrich I. 1075 mit der Mark Meißen bzw. mit der Lausitz. Dies war der Dank für Vratislavs Unterstützung im Kampf des Königs gegen abtrünnige Reichsfürsten und im Konflikt mit dem Papst. Auf Seiten der Königsgegner kämpfte der vorherige Meißner Markgraf Egbert II., der nach seiner Amtsenthebung Vratislav das Leben schwer machte. So zerstörte er 1076 die Burg Gvozdec, die Vratislav 1088 wieder aufbaute.[3]
- Vladislav war ein Sohn von Vratislav, der von 1075 bis 1089 in der Mark Meißen herrschte. Als König Heinrich V. 1109 gegen ihn in böhmische Nachfolgestreitigkeiten eingriff und in diesem Zusammenhang auch Breslau angriff[4], erhielt Vladislav Unterstützung von Wiprecht von Groitzsch, der schon zu den Gefolgsleuten seines Vaters gehört hatte. Als aber Wiprecht von Groitzsch in der Nachfolge von Heinrich II. im Jahre 1123 von Kaiser Heinrich V. mit der Mark Meißen belehnt wurde, sollte Vladislav ihm helfen, diese gegen Ansprüche von Konrad dem Großen zu sichern, was er effektiv nicht tat. Nachdem er und Otto von Mähren ihre Truppen bei Gvozdec versammelt hatten, zogen sie plündernd wieder ab.[5] Auf Vladislav gehen die Gründung von Großenhain und der Wiederaufbau von Dohna im Jahre 1121 zurück.[6] [7] [8]
Egbert II. Markgraf von Meißen
- Egbert II. folgte noch unmündig seinem Vater, Egbert I., weshalb Markgraf Dedo von der Ostmark die Mark Meißen für ihn verweste. Trotz seiner Jugend nahm Egbert an der Verschwörung der Sachsen gegen König Heinrich IV., seinen Cousin, teil. Der brach mit einem böhmischen Heer unter Vratislav in der Mark Meißen ein. Vratislav erhielt 1075 die Mark, die friesische Grafschaft ging an das Bistum Utrecht. Der Bischof von Meißen, Benno, wurde inhaftiert. Egbert besaß auch in der Folgezeit großen Einfluss in der Mark Meißen, die Vratislav nie unangefochten beherrschen konnte. 1076 zerstörte er die in böhmischen Besitz befindliche Burg Gvozdec.[9]
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Gertraud Eva Schrage: "Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346". In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz: Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Leipziger Universitätsverlag 2001
- ↑ Cosmas III, 53, MGH SSrerGerm NS 2 S. 225-227.
- ↑ Gertraud Eva Schrage: "Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346". In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz: Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Leipziger Universitätsverlag 2001
- ↑ Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, F. A. Brockhaus, 1823
- ↑ Gertraud Eva Schrage: "Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346". In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz: Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Leipziger Universitätsverlag 2001
- ↑ WINKLER, Max und RAUSSENDORF, Hermann: Die Burggrafenstadt Dohna, in: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz 1936
- ↑ Alfred Meiche: Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz. Dresden 1907
- ↑ KOBUCH, Manfred: Die staufischen Tafelgüter im meißnischen Markengebiet, in: Lutz Fenske (Hrsg.): Deutsche Königspfalzen, Bd. 4, Göttingen 1996
- ↑ Gertraud Eva Schrage: "Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346". In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Geschichte der Oberlausitz: Herrschaft, Gesellschaft und Kultur vom Mittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, Leipziger Universitätsverlag 2001