Friedrich Albert von Zahn
Friedrich Albert von Zahn (* 12. März 1831 in Dresden; † 2. Januar 1903 in Leipzig) war ein sächsischer Jurist und Rechtsanwalt in Leipzig, zuletzt auch als Kreissyndikus im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Hofrates.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Familie
Friedrich Albert von Zahn entstammte der ursprünglich aus Thüringen stammenden und weit verzweigten Familie Zahn mit dem Ahnherren Hans Zahn (1642–1677), Sattler und Bürger in Greußen am Kyffhäuser. Sein Urgroßvater war der kursächsische Kammerkommissionsrat Friedrich Benjamin Zahn (1721–1784), sein Großvater der Geheime Finanzrat Johann Friedrich Zahn (1766–1841).
Friedrich Albert von Zahn war der Sohn des Direktors der Dresdner Zoll- und Steuerdirektion Ludwig von Zahn (* 1802 in Dippoldiswalde; † 22. März 1847 in Dresden) und dessen 1826 geheirateter Ehefrau Charlotte Amalie geb. Korbinska (* 24. Februar 1804 in Großenhain; † 31. März 1883 in Leipzig), Tochter des königlich-sächsischen Amtsinspektors und Rentbeamten in Großenhain, Christian Friedrich Korbinsky (1761–1828)[1] und dessen Ehefrau Charlotte Amalie geb. Lessing (1773–1822). Friedrich Albert von Zahn hatte noch drei ältere Geschwister, darunter einen Bruder.
Friedrich Albert von Zahn heiratete am 12. August 1867 in Dresden Elwine Friederike geb. Weigel (* 9. Dezember 1844 in Dresden; † 20. Mai 1871 in Leipzig), Tochter des 1871 pensionierten königlich-sächsischen Regierungsrates im Ministerium des Innern, Franz Julius Weigel.[2][3] Aus dieser Ehe Stammen folgende Kinder:
- Friederike Martha von Zahn (* 17. Juni 1868 in Leipzig; † nach 1942) ⚭ 1894 Dr. phil. Walther Ruge (1865–1943), Geograph und Gymnasiallehrer im Rang eines Professors.
- Friedrich Paul von Zahn (* 27. Juni 1870 in Leipzig; † nach 1943), königlich-sächsischer Offizier, zuletzt Oberstleutnant ⚭ Maria Magdalena geb. Zander (* 1874), wohnten in Dresden in der Hohen Straße.[4] Kinder des Paares waren u.a.:
- Friedrich Adolf von Zahn (1902–1993), Ministerialbeamter. Dessen Sohn ist Friedrich Ulf von Zahn (* 1934), Professor für Physik an der Universität Rostock sowie Direktor des Leibniz-Instituts für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn.
- Friedrich Martin Nikolaus von Zahn (* 1903), Studienrat an der Oberschule in Pirna. Dessen Sohn war der Hörfunk- und Fernsehjournalist Friedrich Ernst Peter von Zahn (1913–2001).
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete von Zahn am 15. November 1873 in Leipzig Susanne geb. Erckel (* 14. Juni 1843 in Leipzig; † 10. Januar 1935 in Großbothen bei Grimma), Tochter des Kaufmanns, Bankiers und Weinhändlers Julius Erckel (1807–1881), der in Dresden den Erckelschen Weinberg besaß. Aus dieser Ehe stammten noch zwei weitere Kinder:
- Friederike von Zahn (* 24. September 1874 in Leipzig; † nach 1942) ⚭ 1895 Dr. med. Reinhold Ruge (1862–1936), Sanitätsoffizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt im Dienstgrad Obergeneralarzt und Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, starb in Klotzsche.
- Friederike Liddy von Zahn (* 9. September 1874 in Leipzig; † nach 1942), wohnte mit ihrer Mutter zusammen in Großbothen bei Grimma.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Friedrich Albert von Zahn studierte wie viele seiner Familienmitglieder Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig. Seinen juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte er bei dem Oberhofgerichts- und Konsistorialadvokaten, Dr. jur. August Ludwig Mothes (1794–1856) in Leipzig.[5]
Von Zahn ist erstmals 1856 im Leipziger Adressbuch als königlich-sächsischer Notar verzeichnet und wohnte anfangs bei seiner, zu dieser Zeit bereits verwitweten Mutter, Charlotte von Zahn, in der Tauchaer Straße 16 in Leipzig.[6] 1858 zogen sie gemeinsam an den Leipziger Neumarkt 42. Dort arbeitete von Zahn nach seinem juristischen Examen, nachdem er 1858 als Advokat (Rechtsanwalt) vom Justizministerium zugelassen worden war,[7] als Rechtsanwalt und Notar.[8] 1859 eröffnete er eine Kanzlei an der Leipziger Burgstraße 1,[9] die er 1861 in die Katharinenstraße 10 verlegte,[10] aber 1863 dort wieder aufgab und danach erneut am Neumarkt arbeitete. Die meiste Zeit arbeitete er als Fiskalanwalt.
1868 zog von Zahn privat in die Inselstraße 20/21 in Leipzig,[11] 1872 dort in die Nürnberger Straße 39,[12] 1876 in die Querstraße 7.[13] 1885 wurde von Zahn neben seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt und Notar auch Lotterie-Notar der königlichen Lotterien.[14] 1886 zog er in Leipzig privat in die Albertstraße 36.[15] 1888, nach über 30 Jahren als Anwalt und Notar erhielt von Zahn vom sächsischen König Albert den Rang und den Titel eines königlichen-sächsischen Hofrates.[16] 1891 verlegte von Zahn seine Kanzlei vom Leipziger Neumarkt in die dortige Petersstraße 38.[17]
1892 wurde von Zahn zum königlichen Kreissyndikus ernannt. Im gleichen Jahr zog er privat in eine Wohnung in der Frankfurter Straße 10 in Leipzig.[18] 1895 zog er abermals um, diesmal in die Rosenthalgasse 13 in Leipzig.[19] 1898, zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum als Rechtsanwalt erhielt er vom sächsischen König das Ritterkreuz zum Verdienstorden. Ab 1903 ist im Leipziger Adressbuch seine Witwe Susanne von Zahn in der ehemals gemeinsamen Wohnung verzeichnet.[20] Von Zahn war Mitglied der Gesellschaft für Erdkunde zu Leipzig.[21]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1898: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft, Teil B, Briefadelige Häuserm 34. Jahrgang, Gotha 1942, Digitalisat auf Google Books, S. 580ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dessen Lebenslauf in: Neuer Nekrolog der Deutschen, 6. Jahrgang, 1828, 1. Teil, Ilmenau 1830, Digitalisat auf Google Books, S. 192f.
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Dr. Carl Heinrich Heydenreich: Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Neue Folge, Band 35, Leipzig 1871, Digitalisat auf Google Books, S. 549
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1088, SLUB
- ↑ Rudolf Mothes: Lebenserinnerungen, Das Berufsbild des Rechtsanwalts und die Leipziger Rechtsanwaltschaft, Teil C, Band 4 im Leipziger Stadtarchiv, S. 3.
- ↑ Adressbuch Leipzig 1856, S. 197, SLUB
- ↑ Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle in actenmäßigen Darstellungen aus dem Gebiete der Justizpflege und Verwaltung zunächst für das Königreich Sachsen, Neue Folge, Band 6, Leipzig 1858, Digitalisat auf Google Books, S. 504
- ↑ Adressbuch Leipzig 1858, S. 220, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1859, S. 253, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1861, S. 267, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1868, S. 375, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1872, S. 458, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1876, S. 384, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1885, S. 497, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1886, S. 490, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1888, S. 522, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1891, S. 633, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1892, S. 641, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1895, S. 958, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1903, S. 1316, SLUB
- ↑ Mitteilungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Leipzig, Duncker & Humblot., 1903, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. VIII