Königsbrücker Straße
Die Königsbrücker Straße beginnt südlich am Albertplatz mit dem ältesten Hochhaus der Stadt und dem Brunnenhäuschen des Artesischen Brunnens auf der rechten Straßenseite. An der Kreuzung Louisenstraße steht das Postamt aus den 1960er Jahren. Ecke Bischofsweg steht das Kino Schauburg, schräg gegenüber das Geburtshaus von Erich Kästner. Das ehemalige Soldatenheim beherbergt das Goethe-Institut. Hinter der Kreuzung Stauffenbergallee ist auf der linken Straßenseite die ehemalige städtische Arbeitsanstalt an seinem Türmchen zu erkennen. Rechterhand befindet sich das Militärhistorische Museum, linkerhand die ehemalige Heeresbäckerei, jetziger Standort des Stadtarchivs. Auf der rechten Straßenseite befinden sich die ehemaligen Kasernen der Albertstadt und das Industriegelände. Am Südrand von Klotzsche geht sie in die Königsbrücker Landstraße über.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Königsbrücker Straße ist eine alte Landstraße, die über das Dorf Langebrück nach dem Städtchen Königsbrück führt. Sie wurde 1414 als weg gein der Langebrucken erwähnt und 1519 als Langebrugker straße. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die heutige Bezeichnung Königsbrücker Straße üblich.[1] 1931 gründete der Verein Volkswohl zusammen mit dem Dresdner Bezirksverein gegen den Alkoholismus Heimgemeinschaften für erwerbslose junge Mädchen in den Volksheimen Waisenhausstraße und Königsbrücker Straße unter Leitung von Gertrud Weidner. Am 5. August 1964 erfolgte die Umbenennung in Otto-Buchwitz-Straße nach dem früheren Präsident des Sächsischen Landtages Otto Buchwitz, der in jenem Jahr starb. Die Rückbenennung erfolgte am 18. November 1991.[2]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- vor Nr. 6a: Lichtstelen von Karin und Wolfgang Korn (1989/90)
- Nr. 10: um 1900 (?) Restaurant und Ballsaal „Hollack's Etablissement“[3]
- Nr. 12, 14, 16: Bürogebäude der Leo-Werke bzw. der Dental-Kosmetik; Anfang der 1990er Jahre in Nr. 14 „Weberbank“ und in Nr. 16 Büro der Dental-Kosmetik[4]; am 17. Januar 2020 Besetzung durch Gruppe „Wir besetzen Dresden“, Klage des Eigentümers Argenta KG (München), Räumung durch Polizei am 22. Januar[5]
- Nr. 21: Postamt Neustadt
- Nr. 26: seit 1. Dezember 2014 Stadtteilbibliothek Neustadt (Neubau); an der Fassade Eulenspiegel-Figur des Dresdner Künstlers Carsten Bürger
- Nr. 28: ab Dezember 1910 dritte Filiale der Städtischen Zentralbibliothek
- Nr. 35: um 1906 Gasthof „Erzgebirgischer Garten“[6]
- Nr. 38: Fahrradladen „Bike24“ (Oktober 2015 bis August 2020); zuvor Fahrradgeschäft „Bikeland“ (April 2010 bis 2015); davor „Sport-Barthel“ (bis März 2011?); in DDR-Jahren Kaufhaus „Magnet“[7]
- Nr. 39: 1967–2022 Fahrrad-Flade (Autoteile & Fahrräder Ernst Flade), Dezember 2022 Umzug in Nr. 56[8]; früher Spielwarengeschäft; seit 19. Mai 2012 Projektraum/Galerie „Hole of fame“
- Nr. 49: Naturdenkmal 131: Flatter-Ulme
- Nr. 54: Filmgalerie (Programmvideothek) „Phase IV“ (ab 2006 [9], ab 2018 als Verein [10])
- Nr. 55: Filmtheater Schauburg
- Nr. 56: seit Dezember 2022 Fahrrad-Flade (Autoteile & Fahrräder Ernst Flade)[11]
- Nr. 64: Mehrfamilienhaus; im Erdgeschoss links „Musik-Grunert“ (bis in die zweite Hälfte der 1970er Jahre)[12], Anfang der 1990er Jahre rechts Pelz- und Lederwarengeschäft, später „Blume 2000“, seit Herbst 2013 Döner-Imbiss „Yufka Kebab-Haus“[13]
- Nr. 66: Geburtshaus von Schriftsteller Erich Kästner; am 17. Mai 1981 wurde eine Gedenktafel am Haus enthüllt[14]
- Nr. 68: in DDR-Jahren Produktionsstätte des VEB Steppdecken Dresden; seit 1992 „Café Europa“[15]
- Nr. 76: ehem. Ballhaus „Aktiv“, später Turnhalle, 1993 Abriss, Neubau eines Büro- und Geschäftshauses
- Nr. 84: Goetheinstitut, früher Soldatenheim und Sächsischer Landtag
- Nr. 88: MDR Landesfunkhaus Sachsen
- Nr. 90: Postamt 15 (hier speziell vor allem für Soldatenpost)
- Nr. 93: Mehrfamilienhaus; vor 2015 saniert[16]
- Nr. 95: Mehrfamilienhaus; um 1989 Geschäft für Lebensmittel, Ost und Gemüse Karin Fiedler; 1999 Leerstand und Verkaufsversuch; Abriss; 2015 Grundstück zugewuchert[16]
- Nr. 96: Restaurant Elements (prämiert mit Michelin-Stern[17])
- Nr. 97: Mehrfamilienhaus; um 2015 jahrelanger Leerstand und geplanter Abriss[16]
- Nr. 117/119: ehemalige Städtische Arbeitsanstalt, denkmalgeschützt, im Besitz der Stadt Dresden, leerstehend, bis 1989 Sitz des Wehrbezirkskommandos Dresden der NVA, gelegentlich von Polizeidirektion als Übungsstätte genutzt, zeitweise im Gespräch als Stadtteilkulturzentrum[18]
- Nr. 121a: einst Hotel und Ballsaal Lindengarten, heute Quality Hotel Plaza
- Nr. 180: Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG mit der Betriebsfeuerwehr Infineon
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden. Manuskript, 1998.
- ↑ historische Ansichtskarte
- ↑ http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90092212
- ↑ Mit SEK-Hilfe: Polizei räumt besetzte „Putzi“-Häuser in Dresden. In: DNN 22.1.2020
- ↑ historische Ansichtskarte
- ↑ Anton Launer: Bike24 schließt Filiale in der Neustadt. In: Neustadt-Geflüster 21.7.2020
- ↑ Anton Launer: Radladen zieht nach 55 Jahren um. In: Neustadt-Geflüster 21.12.2022
- ↑ Annechristin Bonß: Letzte Klappe für Neustädter Kult-Videothek. In: SZ 16./17.1.2016.
- ↑ Sven Ellger: Kultvideothek wird zum Verein. In: SZ 31.1.2018.
- ↑ Anton Launer: Radladen zieht nach 55 Jahren um. In: Neustadt-Geflüster 21.12.2022
- ↑ Dresden gestern und heute. In: DNN 16.4.2015, S. 14
- ↑ https://www.neustadt-ticker.de/32899/aktuell/geruechte/yufka-wird-groesser
- ↑ Sächsische Zeitung 19.5.1981
- ↑ Anton Launer: Vierundzwanzig im Quadrat. In: Neustadt-Geflüster 2.12.2016
- ↑ a b c Siegfried Thiele: Dresden gestern und heute. In: DNN 12.11.2015, S. 14
- ↑ Guide MICHELIN: Elements. abgerufen am 17.02.2023.
- ↑ http://www.neustadt-ticker.de/35150/aktuell/nachrichten/schuesse-in-der-ruine, http://freiraum.fueralle.org/tag/konigsbrucker-strase-119/, http://www.dresden.de/media/pdf/liegenschaften/03323_Koenigsbruecker_Str._115_117a_119.pdf