Albert Siebdrat

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Gustav Albert Siebdrat (2. Februar 1806 in Leipzig; † 17. Januar 1876 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Richter, u.a. am Oberappellationsgericht, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Justizrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gustav Albert Siebdrat entstammte der weit verzweigten sächsischen Familie Siebdrat/Siebdrath mit dem Stammvater Johann Gottlob Siebdrat (17391809), seinem Großvater, der in Leipzig als Nuntius des Leipziger Konsistorium starb. Seine Großmutter väterlicherseits war Dorothea Sophia Siebdrat geb. Carnal (17381807). Der Lehrer und Eislebener Gymnasialrektor Karl Wilhelm Siebdrat (17701834) war einer seiner Onkel. Ab 1874 lebte auch Johanne Marie Antonie Emilie Siebdrat, die Witwe eines Baumeisters, in Dresden in der Liliengasse 2.[1]

Siebdrat war der Sohn des königlichen Konsistorialrates und apostolischen Nuntius (ständiger diplomatischer Vertreter des Papstes bei einer Staatsregierung), Friedrich August Siebdrat (* 6. Januar 1783; † 26. August 1819 in Berlin) und dessen Ehefrau Christiane Henriette geb. Lange (* 21. Oktober 1783; † 8. September 1865 in Dresden), Tochter des Johann Gottfried Lange († 1811).

Albert Siebdrat heiratete um 1830 Franziska Augusta geb. Fischer (* 14. Oktober 1809 in Leipzig; † 18. März 1873 in Dresden-Neustadt), Tochter des Leipziger Buchdruckers Johann Friedrich Fischer (17661826) und dessen Ehefrau Friederike Dorothea geb. Rumpf (17661813). Das Ehepaar Siebdrat hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Albert Siebdrat studierte nach seinem höheren Schulbesuch am Leipziger Gymansium Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig. 1829 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften an der Leipziger Universität, wo er noch bis 1832 blieb. In Leipzig wohnte er im Haus 156 im Thomaskirchhof.[4] 1832 wurde Siebdrat als Gerichtsrat an das Appellationsgericht nach Zwickau versetzt, wo er Beisitzer im dortigen Schöppenstuhl wurde. In dieser Funktion erhob der sächsische König Friedrich August II. Siebdrat in den Rang eines königlich-sächsischen Justizrates. 1842 war Siebdrat Mitgründer eines Vereins für eine Kinderverwahranstalt in Zwickau zusammen mit dem Zwickauer Vizeschuldirektor Prasser. 1843 wurde Siebdrat zum Oberappellationsrat in Zwickau ernannt.

Siebdrat kam 1843 nach Dresden, wo er erstmals 1844 im Dresdner Adressbuch als Jurist am Dresdner Oberappellationsgericht im Rang eines Oberappellationsrates verzeichnet ist.[5] Er wohnte anfangs zusammen mit seiner verwitweten Mutter in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss in der Antonstraße 11 (später Hausnummer 11a) in der Dresdner Antonstadt.[6] Ende 1849 wurde Siebdrat vom sächsischen König Friedrich August II. zum Geheimen Justizrat ernannt.[7] Siebdrat war seit 1855 Herausgeber des Strafgesetzbuches für das Königreich Sachsen, das in Leipzig erschien. Außerdem wurde er vortragender Rat im Rang eines Ministerialrates im Justiz-Ministerium des Königreiches Sachsen.[8] Im gleichen Jahr zog auch seine Mutter Henriette mit in sein Wohnhaus,[9] wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1865 lebte. 1862 nahm Siebdrat am 3. Deutschen Juristentag in Berlin teil. 1866 erfolgte seine Berufung als 1. Vorsitzender der Dresdner Annenschule. 1870 zog Siebdrat in eine Wohnung im ersten Obergeschoss in der Katharinenstraße 11b.[10]

1872 wurde Siebdrat unter Fortzahlung einer gesetzlichen Pension und Beibehaltung seines Titels als Geheimer Justizrat a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt. Gleichzeitig erhielt er für seine Verdienste den Verdienstorden des Königreiches Sachsen. Im gleichen Jahr zog er in die Birkengasse 11,[11] 1874 in die Maschinenhausstraße 6,[12] wo er bis zu seinem Tod lebte.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1874, S. 355, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1877, S. 386, SLUB
  3. Adressbuch Meißen 1910, S. 211, SLUB
  4. Leipziger Adreß-Buch 1832, S. 45, SLUB
  5. Dresdner Adress-Handbuch 1844, S. 278, SLUB
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 285, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1851, S. 139, SLUB
  8. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1857, Digitalisat auf Google Books, S. 91
  9. Adressbuch Dresden 1856, S. 214, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1871, S. 313, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1873, S. 339, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1875, S. 365, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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