Johann Gottlob Flachs

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Wappen der Familie Flachs, erstmalig 1675 so verwendet
Die Kunst des Seifenseidens
Zunftwappen der Seidensieder

Johann Gottlob Flachs (* 20. Februar 1771 in Pirna; † 16. Januar 1844 ebenda) war ein Pirnaer Seifensiedermeister. 1835/36 war er Kommune-Repräsentant von Pirna,[1] dann auch Stadtgerichtsassessor in Pirna und zuletzt Schützenkönig der Pirnaer Scheibenschützengesellschaft.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Gottlob Flachs entstammte der weit verzweigten Pirnaer Seifensiederfamilie Flachs. Der Name Flachs ist geschichtlich zuerst in einer Urkunde vom 14. April 1386 im Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae der Stadt Pirna mit „Hannos Flachs“ als „gesworn Ratmann“ nachweisbar. Auch drei Jahre später ist dieser Hanns Flachs als Ratsherr aufgeführt. Flachs entstammte dem dritten Ast der Familie, sein Urgroßvater väterlicherseits war der erste Pfarrer zu Berggießhübel Andreas Flachs (16381700), sein Großvater der Pirnaer Seifensiedermeister Christoph Andreas Flachs (16941755).

Johann Gottlob Flachs war der Sohn des Pirnaer Seifensiedermeisters Christoph Ehrenhold Flachs (* 13. Dezember 1736 in Pirna; † 4. Februar 1772 ebenda) und dessen 1758 geheirateter Ehefrau Rosine Magdalene geb. Pomsel (* 11. Februar 1740 in Pirna; † 11. September 1816 ebenda), mittlere Tochter des Pirnaer Barett- und Strumpfstrickers Johann Traugott Pomsel. Flachs hatte noch sechs Geschwister, u.a.:

Johann Gottlob Flachs heiratete am 8. November 1802 in Pirna Johanna Rosina geb. Hummel (* 23. April 1773 in Frauenstein; † 24. Oktober 1849 in Pirna), Tochter des bereits zu dieser Zeit verstorbenen Frauensteiner Bürgers und Fleischhauermeisters Hummel, der aus Liebenwerda stammte. Das Ehepaar Flachs hatte fünf Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Flachs lernte nach seiner Schulbildung an der Stadtschule in Pirna die Kunst der Seifensiederei in seiner Familie. Danach ging er nach Dresden, wo er ab etwa 1790 als Geselle bei dem Dresdner Seifensiedermeister und Gerichtsschöppen bei der Rampischen Gemeinde, Johann Gotthelf Wiesner.[2] Über seine Tätigkeit in der sächsischen Residenzstadt wurde ihm von der Dresdner Seifensiederinnung am 1. Juni 1791 ein Attest ausgestellt, das sich noch 1909 im Besitz der Familie Flachs befand.

Anschließend ging Flachs entsprechend den damals üblichen Regeln weiter auf Wanderschaft in das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, wo er in Braunschweig ebenfalls als Geselle in einer Seifensiederei arbeitete. Auch darüber wurde ihm nach dem dortigen Abschluss ein Gesellenattest vom 17. Februar 1793.

Im Verlauf desgleichen Jahres kehrte Flachs nach Pirna zurück, wo er in der dortigen Seifendieserinnung 1794 als Meister aufgenommen wurde. Er wohnte und arbeitete im Pirnaer Haus Nr. 274, das er auch als Hausbesitzer besaß. 1835/36 war Flachs Kommune-Repräsentant von Pirna, später auch Assessor (Beisitzer) am Pirnaer Stadtgericht.

1844, im Jahr seines Todes, war er Festkönig der Pirnaer Scheibenschützengesellschaft, die ihm im Pirnaer Wochenblatt einen dichterischen Nachruf widmete:
„Nur unsern Dank noch für die Lieb und Treue,
Die stets Dich zog in unsre Mitte hin!
Erinn'rung Deiner Bürgertugend weist
Zu gleichen Thun auch unsrer Aller Sinn!“

Flachs starb einen Monat vor Vollendung seines 73. Lebensjahres.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise und Hinweise

  1. Deutsches Geschlechterbuch, Band 180, 1979, Snippet-Vorschau auf Google Books, S. 172.
  2. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner, 1799, Digitalisat der SLUB, S. 486.

[Bearbeiten] Weblinks

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