Stolpische Straße
Die Stolpische Straße (auch Alte Stolpische Straße und Alte Stolpische Poststraße oder später Stolpener Straße, Fürstenweg, Budissiner Weg und Radeberger Weg) begann auf dem Gebiet des Sandes, auf dem später der Neue Anbau entstand. Sie führte vom Schwarzen Tor aus nach dem namensgebenden Stolpen, wo der Bischof von Meißen eine Nebenresidenz unterhielt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stolpische Straße war lange Zeit der einzige Verbindungsweg in Richtung Osten. Die Bischöfe von Meißen wechselten auf dem Bischofsweg zwischen ihren Residenzen, um die Stadt Dresden zu umgehen. In vielfach veränderter Form gingen aus der Stolpischen Straße die Bautzner Straße und die Bautzner Landstraße hervor. Die Entwicklung dieser wichtigen Verbindung bestimmte die Geschichte der Orte an ihrem Verlauf.
[Bearbeiten] 1559: das Amt und die Burg Stolpen werden kursächsisch
1559 zwang Kurfürst August den letzten Bischof von Meißen Johann IX. von Haugwitz, ihm das Amt Stolpen zu überlassen. Seitdem waren Stadt und Burg Stolpen kursächsisch.
[Bearbeiten] Umbenennung in Fürstenweg
Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wurde die Stolpische Straße jetzt vermehrt als "Fürstenweg" bezeichnet (1734: "an dem Buddissiner und Radeberger hohlen oder Fürstenwege").
[Bearbeiten] Um 1600: Landhaus derer von Schönberg auf Oberlichtenau westlich der Prießnitzbrücke
An der Brücke der Stolpischen Straße über die Prießnitz baute um 1600 die uradlige Familie von Schönberg (auf Oberlichtenau) wegen der verkehrstechnisch guten und wasserreichen Lage ein Landhaus direkt vor den Toren von Altendresden.
[Bearbeiten] 1637: Brand des von Schönbergschen Landhauses an der Stolpischen Straße
1637 fand dieses Landhaus bei einem Gefecht auf dem Sande zwischen sächsischen und schwedischen Truppen Erwähnung, weil es abbrannte. Zu diesem Zeitpunkt hieß der Verbindungsweg über die Prießnitzbrücke "Stolpische Straße".
Aus diesem in den 1650er Jahren wieder aufgebautem Landhaus ging später der Coselsche Garten hervor.
[Bearbeiten] 1652: Erwähnung der Stolpischen Straße bei einer zu Steuerzwecken vorgenommenen Revision
Die Stolpische Straße (auch Alte Stolpische Straße oder später Stolpener Straße) wurde 1652 (vier Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges) bei einer zu Steuerzwecken vorgenommenen Revision erwähnt.
[Bearbeiten] 1664: Errichtung eines Winzerhauses an der alten Poststraße (ab 1688 die Schänke "Weißer Hirsch")
1664 wurde vom Oberküchenmeister Georg Ernst von Dölau ein Winzerhaus an einem Weinberg an der alten Poststraße errichtet. Da ihm das Schankrecht verwehrt worden war, verkauften seine Erben den Weinberg im Jahr 1685 an den kurfürstlichen Kapellmeister Christoph Bernhard.
[Bearbeiten] 1687: Durch den Bau des neuen Holzhofes nach dem Brand Altendresdens von 1685 entwickelt sich die spätere Holzhofgasse als einfacher Weg
1687 wurde neben dem von Schönbergschen Landhaus der 1685 mit fast ganz Altendresden verbrannte königliche Holzhof errichtet. Aus diesem Grunde entwickelt sich die spätere Holzhofgasse als einfacher Weg.
- "Das erste Grundstück, welches auf dem Sande neu angelegt wurde, war der Holzhof. Nachdem nämlich der frühere Altdresdner Holzhof durch den Brand von 1685 vernichtet worden war, legte im Jahre 1687 der Amtsschreiber und spätere Obersteuerbuchhalter Andreas Trömer im Auftrage der Kammerräthe einen neuen Holzhof auf derjenigen Stelle an, welche jetzt das Neustädter Gymnasium einnimmt[1]. Derselbe war anfänglich nur mit einer Bretterwand umgeben und enthielt die nöthigen Schuppen, Ställe und ein Wohnhaus für den Holzaufseher, sowie Lokalitäten für den Bierschank. Der Haupteingang zu diesem Holzhofe befand sich an der nach der Elbe zu gelegenen Seite, da sich an Stelle der Holzhofgasse damals nur ein wahrscheinlich ziemlich primitiver Weg befand." (siehe Heinrich Haug)
[Bearbeiten] 1688: Schankrecht für den "Weißen Hirsch" an der alten Poststraße
1688 erhielt der kurfürstliche Kapellmeister Christoph Bernhard das Schankrecht für ein Winzerhaus an der alten Poststraße, die dort an einem Weinberg entlangführte. Dieses Winzerhaus war bereits 1664 vom Oberküchenmeister Georg Ernst von Dölau errichtet worden, dem das Schankrecht aber noch verwehrt worden war, weswegen seine Erben den Weinberg 1685 verkauften. Die Schänke wurde nach ihrer Lage nahe der Heide "Zum Weißen Hirsch" genannt. Um sie herum entwickelte sich der Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch.
[Bearbeiten] 1734: Vererbung des späteren "Linckeschen Bades" an dem "Buddissiner und Radeberger hohlen oder Fürstenwege an der Prießnitzbach unter der steinernen Brücke"
In einem Reskript vom 31. Mai 1734 wurde dem Bettmeister beim Japanischen Palais, Martin Teuffert, als Lehnträger für den Major George Hubert Freiherrn von Dießbach, ein Stück Land zu Anlegung eines Gartens „an dem Buddissiner und Radeberger hohlen oder Fürstenwege an der Prießnitzbach unter der steinernen Brücke“ vererbt. Dieses Land lag östlich der "steinernen Brücke", weil das westliche, stadteinwärts gelegene Ufer der Prießnitz schon ein Jahrhundert belegt war.
[Bearbeiten] 1745: Verbreiterung der Bautzener Straße und Anlegen der Holzhofgasse, an deren Ende an der neuen Prießnitznbrücke nun die Stolpener Straße beginnt
"Lange Zeit hindurch war der vordere Theil der Bautzner Straße, welche im Jahre 1745 verbreitert worden war, in Verbindung mit der im selben Jahre neuangelegten Holzhofgasse sehr belebt, da diese beiden Straßen den ganzen Verkehr nach der an das Ende der letzteren anschließenden Stolpener Straße vermittelten. Diese Stolpener Straße führte vom Ende der Holzhofgasse über die noch dort befindliche Prießnitzbrücke an der Elbe hin und erreichte erst beim Waldschlößchen die heutige Chaussee. Die der Elbe zunächst liegende Brücke über die Prießnitz wurde die neue, die obere beim Lincke’schen Bade die alte Brücke genannt." (siehe Heinrich Haug)
[Bearbeiten] Radeberger Straße zwischen Goldenem "Löwen und alter Prießnitzbrücke
Der zwischen dem goldenen Löwen und der Prießnitzbrücke am Lincke’schen Bade gelegene Theil der Bautzner Straße hieß Radeberger Straße und setzte sich von dieser Brücke an auf der heutigen Radeberger Straße fort." (siehe Heinrich Haug)
[Bearbeiten] Loschwitzer Kirchsteig dicht an der Elbe
"Außer der obengenannten Stolpener Straße (auch Fürstenweg genannt) zog sich noch dicht an der Elbe ein Weg hin, der als Loschwitzer Kirchsteig bezeichnet wird, aber nur bei niederem Wasserstande passirbar war." (siehe Heinrich Haug)
[Bearbeiten] 1783-1786: Chaussee von der alten Prießnitzbrücke am Linckeschen Bade bis zum Waldschlößchen
"Die Chaussee von der Prießnitzbrücke am Lincke’schen Bade bis zum Waldschlößchen, die jetzige Schillerstraße, wurde erst viel später angelegt. Es tauchte zwar bereits im Jahre 1752 der Plan auf, die an der Elbe sich hinziehende Bautzner oder Stolpener Straße auf höheres Terrain zu verlegen, doch kam die Sache erst in den Jahren 1783-1786 zur Ausführung. Der Bau war mit 25 000 Thalern veranschlagt und sollte in drei Jahren fertig gestellt werden. Um die Straße in der geplanten Weise anlegen zu können, mußte die Posernsche Kugelgießerei beseitigt werden, doch blieben einige der Gebäude derselben stehen und wurden zur Unterbringung von Straßenarbeitern und Arbeitsgeräthen benutzt. Auf dem Areale der ehemaligen Kugelgießerei wurde ein Chausseehaus erbaut, das jedoch nicht lange gestanden hat, denn schon 1809–1810 wurde oberhalb des Meisenberges ein neues (das jetzt noch stehende an der Ecke der Bautzner und Radeberger Chaussee) errichtet. Die Veranlassung dazu war die Verbindung der Radeberger Chaussee mit der Bautzner, welche im Jahre 1810 erfolgte. Ein Theil des Eisengießereigrundstückes wurde im Jahre 1787 dem Grafen Marcolini überlassen, der auf dem Areale desselben und auf demjenigen des von ihm erkauften Basemann’schen Grundstückes ein Vorwerk anlegte. Dieses ehemals Marcolini’sche Vorwerk wurde später niedergerissen und an seiner Stelle eine Villa (jetzt Schillerstraße Nr. 28) erbaut, deren Seitengebäude noch heute zwei auf Landwirthschaft bezügliche Bildwerke tragen, die von der Schillerstraße aus sichtbar sind. Das hinterm Waldschlößchen noch jetzt stehende kleine, mit gothischen Fenstern versehene Jagdhaus wurde gleichfalls von Marcolini erbaut." (siehe Heinrich Haug)
[Bearbeiten] 1815: nach dem Chausseebau zwischen Weißig und Rossendorf wird aus der "Alten Stolpischen Poststraße" in diesem Areal der "Hornweg"
Die Kammstraße, die aus dem Elbtal nach Stolpen verlief, wurde später auch als Alte Stolpische Poststraße bezeichnet. Sie wechselte entsprechend den Geländebedingungen mehrfach den Lauf. Nachdem 1815 zwischen Weißig und Rossendorf eine neue Chaussee angelegt wurde (heute ein Teilstück der B 6), werden Teile der alten Poststraße zwischen Bühlau, Gönnsdorf, Quohren und Weißig sowie nördlich von Schullwitz jetzt als Hornweg bezeichnet. Durch die Lage an der Alten Stolpischen Poststraße bedingt wurde Weißig sowohl im Siebenjährigen Krieg als auch 1813 in Mitleidenschaft gezogen.[2]
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Heinrich Haug: Die Entstehung der Antonstadt
- "Der Boden, auf welchem die heutige Antonstadt entstanden ist, war zu Ende des 17. Jahrhunderts eine völlig unbebaute Sandfläche, nur nach der Elbe zu, etwa in der Gegend der jetzigen Carlstraße, befanden sich ein oder zwei Weinberge. Es werden zwar bei einer zu Steuerzwecken im Jahre 1652 vorgenommenen Revision „an der Elbe über der Schanze außerhalb der kleinen Palissaden“ sowie „an der Stolpischen Landstraße“ eine Anzahl Aecker, Wiesen und Weinberge erwähnt, [241] von welchen ein großer Theil jenseits der Prießnitz an dem Abhange in der Gegend des Schillerschlößchens gelegen war, doch müssen dieselben schon damals in Verfall gewesen sein, da sie bis auf vier sämmtlich „caduke Schocke“ haben, d. h. daß von den Steuerschocken, mit welchen sie belegt waren, nichts mehr gezahlt wurde, wahrscheinlich weil die Grundstücke nichts mehr eintrugen. Auch ist die Notiz beigefügt, daß der größte Theil der Felder früher in besserem Zustande gewesen sei, doch seien viele der Besitzer während des Kriegs und in Pestzeiten verstorben und die Grundstücke eingegangen. Das Holz habe früher nach diesen Weinbergen zu weiter heraus gestanden, sei aber auf kurfürstlichen Befehl während des Kriegs weggeschlagen worden[3]."[4]
- "Das erste Grundstück, welches auf dem Sande neu angelegt wurde, war der Holzhof. Nachdem nämlich der frühere Altdresdner Holzhof durch den Brand von 1685 vernichtet worden war, legte im Jahre 1687 der Amtsschreiber und spätere Obersteuerbuchhalter Andreas Trömer im Auftrage der Kammerräthe einen neuen Holzhof auf derjenigen Stelle an, welche jetzt das Neustädter Gymnasium einnimmt[5]. Derselbe war anfänglich nur mit einer Bretterwand umgeben und enthielt die nöthigen Schuppen, Ställe und ein Wohnhaus für den Holzaufseher, sowie Lokalitäten für den Bierschank. Der Haupteingang zu diesem Holzhofe befand sich an der nach der Elbe zu gelegenen Seite, da sich an Stelle der Holzhofgasse damals nur ein wahrscheinlich ziemlich primitiver Weg befand."[6]
- "Lange Zeit hindurch war der vordere Theil der Bautzner Straße, welche im Jahre 1745 verbreitert worden war, in Verbindung mit der im selben Jahre neuangelegten Holzhofgasse [7] sehr belebt, da diese beiden Straßen den ganzen Verkehr nach der an das Ende der letzteren anschließenden Stolpener Straße vermittelten. Diese Stolpener Straße führte vom Ende der Holzhofgasse über die noch dort befindliche Prießnitzbrücke an der Elbe hin und erreichte erst beim Waldschlößchen die heutige Chaussee. Die der Elbe zunächst liegende Brücke über die Prießnitz wurde die neue, die obere beim Lincke’schen Bade die alte Brücke genannt. Der zwischen dem goldenen Löwen und der Prießnitzbrücke am Lincke’schen Bade gelegene Theil der Bautzner Straße hieß Radeberger Straße und setzte sich von dieser Brücke an auf der heutigen Radeberger Straße fort. Außer der obengenannten Stolpener Straße (auch Fürstenweg genannt) zog sich noch dicht an der Elbe ein Weg hin, der als Loschwitzer Kirchsteig bezeichnet wird, aber nur bei niederem Wasserstande passirbar war. Die ganze Fläche der Sandes war noch von verschiedenen Wegen durchzogen, welche in Folge der Anlegung von Straßen später sämmtlich verschwunden sind, auch der Bischofsweg findet sich auf dem Plane von 1739 eingezeichnet, doch war derselbe damals noch völlig unbebaut[8]. Die Chaussee von der Prießnitzbrücke am Lincke’schen Bade bis zum Waldschlößchen, die jetzige Schillerstraße, wurde erst viel später angelegt[9]. Es tauchte zwar bereits im Jahre 1752 der Plan auf, die an der Elbe sich hinziehende Bautzner oder Stolpener Straße auf höheres Terrain zu verlegen, doch kam die Sache erst in den Jahren 1783-1786 zur Ausführung[10]. Der Bau war mit 25 000 Thalern veranschlagt und sollte in drei Jahren fertig gestellt werden. Um die Straße in der geplanten Weise anlegen zu können, mußte die Posernsche Kugelgießerei beseitigt werden, doch blieben einige der Gebäude derselben stehen und wurden zur Unterbringung von Straßenarbeitern und Arbeitsgeräthen benutzt. Auf dem Areale der ehemaligen Kugelgießerei wurde ein Chausseehaus erbaut, das jedoch nicht lange gestanden hat, denn schon 1809–1810 wurde oberhalb des Meisenberges ein neues (das jetzt noch stehende an der Ecke der Bautzner und Radeberger Chaussee) errichtet. Die Veranlassung dazu war die Verbindung der Radeberger Chaussee mit der Bautzner, welche im Jahre 1810 erfolgte[11]. Ein Theil des Eisengießereigrundstückes wurde im Jahre 1787 dem Grafen Marcolini überlassen, der auf dem Areale desselben und auf demjenigen des von ihm erkauften Basemann’schen Grundstückes ein Vorwerk anlegte[12]. Dieses ehemals Marcolini’sche Vorwerk wurde später niedergerissen und an seiner Stelle eine Villa (jetzt Schillerstraße Nr. 28) erbaut, deren Seitengebäude noch heute zwei auf Landwirthschaft bezügliche Bildwerke tragen, die von der Schillerstraße aus sichtbar sind. Das hinterm Waldschlößchen noch jetzt stehende kleine, mit gothischen Fenstern versehene Jagdhaus wurde gleichfalls von Marcolini erbaut."[13]
[Bearbeiten] Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens
- "Bischofsweg, 1508 als Pischoffsweg erwähnt, von Meißner Bischöfen angelegt, die auf ihrer Fahrt nach dem Schlosse Stolpen das Stadtgebiet nicht berühren wollten. Der Weg verließ ein Stück vor Altendresden die Meißnische Straße, führte am „Rathstännicht“ und am „breiten Sande“ in der Heide vorüber und mündete an der unteren, am Ausgange der Holzhofgasse befindlichen Prießnitzbrücke in die Stolpener Straße ein (s. Bautzner Straße). Am Ausgange des 18. und zu Anfang des 19. Jahrhunderts hieß der Bischofsweg An der Dresdner Haide; seit 1840 führt er wieder seine alte Benennung. Derjenige Teil, welcher vom Bischofsplatze nach Westen zunächst als ein Stück der Fritz Reuter-Straße, weiterhin aber als Feldweg sich fortsetzt und in die eben genannte Straße einmündet, wurde bis in die neuere Zeit wegen seiner geringeren Breite im Volksmunde als der Kleine Bischofsweg bezeichnet und ist jetzt größtenteils gesperrt."[14]
- "Scharfenberger Straße, bestehend aus der ehemaligen Schulstraße in Mickten und dem Bischofswege in Übigau. Jene trug seit 1891 ihren Namen davon, daß sie an dem 1873–1874 erbauten Schulgebäude, das seit 1899 als Gemeindeamt diente, vorüberführte; dieser bildete einen Teil des alten von Meißen nach Stolpen führenden Bischofsweges. Seit 1904 sind die beiden Straßen nach dem Schlosse Scharfenberg an der Elbe benannt."[15]
- "Die Bautzner Straße ist ein Teil der alten Landstraße, die vom Schwarzen Tore aus nach der oberen Prießnitzbrücke, dann schräg durch den Wald nach dem Fischhause und weiter nach Radeberg führte und deshalb Radeberger Straße hieß (s. diese). Auf ihrem ersten bis in die Gegend des heutigen Waldschlößchens reichenden Teile war der Verkehr wesentlich geringer als auf der Stolpener Straße, welche sich nahe der Elbe hinzog, die untere Prießnitzbrücke überschritt, weiter ein Stück durch Wiesen führte und erst beim Meisenberge (am Waldschlößchen) die Höhe erreichte. Weil die Elbe diesen ziemlich tiefliegenden Teil der Stolpener Straße nicht selten überflutete, wurde er 1783–1786 vom Lincke'schen Bade an höher gelegt und dadurch die nachmalige Schillerstraße geschaffen. Das Stück der Radeberger Straße, das zwischen dem Schwarzen Tore und dem Gasthof zum Goldnen Löwen lag, einschließlich der 1746 entstandenen Holzhofgasse, erhielt etwa um die Mitte des 18. Jahrhunderts den Namen Neue Straße, einige Jahrzehnte später die Bezeichnung Bautzner Straße, während dem Teile der Radeberger Straße vom Goldnen Löwen an sein bisheriger Name verblieb. Im Jahre 1823 wurde der ganze Straßenzug vom jetzigen Albertplatze bis zum Waldschlößchen Bautzner Straße benannt, dagegen dieser Name für die heutige Holzhofgasse beseitigt. Von 1855 an unterschied man eine Innere und eine Äußere Bautzner Straße. Letztere, von der Prießnitzbrücke bis an die Loschwitzer Flurgrenze reichend, erhielt 1859 den Namen Schillerstraße, während erstere von dem gleichen Zeitpunkte an die Benennung Bautzner Straße führt."[16]
- "Holzhofgasse. Zur Verbindung der inneren Radeberger (jetzt Bautzner) Straße und der nahe der Elbe sich hinziehenden Stolpener Straße (s. Bautzner Straße) wurde 1746 eine Gasse angelegt, die in der Gegend des Gasthofes zum „Goldnen Löwen“ abzweigte, an dem 1687 entstandenen Holzhofe entlang nach der unteren Prießnitzbrücke führte und zusammen mit der Anfangsstrecke der erwähnten Radeberger Straße seit etwa 1750 Neue Straße, einige Jahrzehnte später Bautzner Straße hieß. Als man letztere Benennung 1823 auf den Straßenzug vom jetzigen Albertplatze bis in die Gegend des heutigen Waldschlößchens übertrug, benannte man den zwischen dem Goldnen Löwen und der unteren Prießnitzbrücke gelegenen Straßenteil Altbautzner Straße, welcher Name 1839 mit der Benennung Holzhofgasse vertauscht wurde. Der Holzhof bestand dort bis 1871."[17]
- "Radeberger Landstraße, am König Albert-Park entlang, samt der zu Anfang des 19. Jahrhunderts neu angelegten, an der Bautzner Landstraße beginnenden Anfangsstrecke. [114] Radeberger Straße, jetzt der zwischen dem Lincke'schen Bade und dem alten Waldschlößchen gelegene Teil der alten nach dem Städtchen Radeberg führenden Landstraße, die 1519 als Radebergischer steig, 1551 als Radebergische strasse urkundlich erwähnt wird (s. Bautzner Straße). Als das am Schwarzen Tore beginnende Anfangsstück 1823 den Namen Bautzner Straße erhielt, wurde ihre Fortsetzung vom Lincke'schen Bade an Alte Radeberger Straße, 1861 aber kurz Radeberger Straße benannt.'"[18]
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Cop. der II. Rent-Exp. vom Jahre 1709. Bl. 329 flg.
- ↑ "Das Gebiet um Schönfeld unterstand ab 1144 der Burggrafschaft Dohna und wurde von einem wichtigen Verkehrsweg berührt. Über Ullersdorf verlief eine Kammstraße aus dem Elbtal nach Stolpen, die später auch als Alte Stolpische Poststraße bezeichnet wurde. Mehrfach wechselte der Verlauf dieser Straße, vor allem um die ungünstigen Geländeverhältnisse auszugleichen. Erst 1815 wurde zwischen Weißig und Rossendorf eine neue Chaussee angelegt, die bis heute von der Bundesstraße 6 genutzt wird. Der alte Verkehrsweg verlor damit seine Bedeutung und wird heute als Hornweg bezeichnet und als Wanderweg genutzt. Die Lage in der Nähe dieser Fernstraße führte in Kriegszeiten immer wieder zum Durchzug fremder Truppen, die teilweise erhebliche Schäden in den Dörfern anrichteten. Besonders betroffen war Weißig, welches sowohl im Siebenjährigen Krieg als auch in den Befreiungskriegen 1813 schwer umkämpft war." In: Schönfeld-Weißig bei dresdner-stadtteile.de (Archivversion).
- ↑ Hauptstaatsarchiv Rep. XLIII. Dresden 227a. Bl. 68. – Rißschrank XXVI. Fach 95. Nr. 9. – Rathsakten A. VI. 118z.
- ↑ Heinrich Haug: "Die Entstehung der Antonstadt". In: Dresdner Geschichtsblätter Band 1 (1892 bis 1896), hier: 1896, S. 240 bis 249 , hier: S. 240f.
- ↑ Cop. der II. Rent-Exp. vom Jahre 1709. Bl. 329 flg.
- ↑ Heinrich Haug: "Die Entstehung der Antonstadt". In: Dresdner Geschichtsblätter Band 1 (1892 bis 1896), hier: 1896, S. 240 bis 249 , hier: S. 241.
- ↑ Hauptstaatsarchiv Rep. XLIII. Dresden 27. Bl. 2. Rißschr. XI. Fach II. Nr. 9.
- ↑ Hauptstaatsarchiv Rißschr. XII. Fach 1. Nr. 1 und 2.
- ↑ Rißschr. XII. Fach I. Nr. 1.
- ↑ Rep. XLI. Dresden 52.
- ↑ Rep. XLI. Dresden 189 a. b. c. f.
- ↑ Rep. XLIII. Dresden 301.
- ↑ "Die Entstehung der Antonstadt" Von Sekretär Heinrich Haug. Dresdner Geschichtsblätter Band 1 (1892 bis 1896; hier: 1896) S. 240 bis 249 (hier S. 247).
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. S. 15. - ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. S. 125. - ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. S. 12. - ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. S. 62. - ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. S. 113f.