Eschdorf
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Eschdorf ist ein Ortsteil der Ortschaft Schönfeld-Weißig auf dem Schönfelder Hochland. Eng verbunden mit der Geschichte des Ortes ist Johann Gottlob von Quandt (1787-1859), dem u.a. das Freigut mit dem Semperhof gehörte. Hier wurde auch der spätere Besitzer der Bienertmühle in Dresden-Plauen, Gottlieb Traugott Bienert (1813-1894), geboren. Im ehemaligen Schulgebäude kann man seit September 2014 das Schulmuseum Eschdorf besuchen, und auf dem Dachboden der St.-Barbara-Kirche erzählt seit 1996 das Heimatmuseum Eschdorf über die Ortsgeschichte. Der Dorfgasthof Landei ist für seine Veranstaltungen auch überregional bekannt. Anlässlich 700 Jahre Eschdorf wird 2017 ein großer Festumzug organisiert und Dank vieler Helfer durchgeführt.
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[Bearbeiten] Geschichte
- vor 1300: Bau der alten Kirche mit Patrozinium des Heilgen Michael (Kirchweih am Montag, den 29. September oder dem Montag davor)
- 14. Jahrhundert: Taufglöckchen in der Kirche
- 1317: erste Erwähnung als Eschwinsdorf
- um 1350: Stiftung des Eschdorfer Barbara-Altares (Ablösung 1580, zu ihm gehörte auch der Barbarasand, jetzt Barbaratännicht bei Graupa)
- 1460 wurde erstmals eine Schule in Eschdorf urkundlich erwähnt
- 1524: Erwähnung eines Sakramentshäuschens
- 24. August 1525: Wolf von Schönburg verkauft das Rittergut und Vorwerk Eschdorf dem Pfarrer daselbst Nicolaus Pyrer zu Erbe, doch unbeschadet der Ritterdienste - Nicolaus Pyrer wird 1539 von den Visitatoren als "giftiger Papist" zurückgewiesen, ist aber noch 1547 in Eschdorf nachgewiesen
- 1532: Hans Schlesiger kauft das Rittergut und Vorwerk Eschdorf vom Pfarrer Nicolaus Pyrer, er bezieht das Alte Gut Eschdorf und wird 1544 von Herzog Moritz damit belehnt
- 1547: eine Kirchmeß erwähnt
- 1552: Hans Schlesiger stirbt, es folgt ihm sein Sohn Thomas
- 1554: Kanzler Hieronymus Kiesewetter auf Dittersbach (1512–1586) kauft Eschdorf mit dem Pfarrlehen, dem Bauer-Lehen und dem Ober- und Erbgericht von Thomas Schlesiger, der das Alte Gut aber als Wohnsitz behält
- 1555: Onofrius Paschmann aus Bautzen als Pfarrherr erwähnt
- 1572: Erwähnung eines Kirchturmes
- 1586: in der Erbteilung kommt Eschdorf mit Elbersdorf und Rossendorf zum jüngsten Sohn von Hieronymus, zu Noah von Kiesewetter auf Elbersdorf
- 1591: auf Noah folgt dessen Sohn Hieronymus Otto von Kiesewetter (bis 1602 unter Vormundschaft), er starb 1630 - neuer Taufstein und neues Taufbecken in der Kirche
- 1599: Anschaffung einer Kirchturmuhr
- 1658: erste Orgel in der Kirche
- 1668: Kirmesmarkt, ab 1671 am Sonntag
- 1676: Hans Heinrich von Kiesewetter zu Rossendorf kauft Gaußig in der Oberlausitz und überläßt seinen Sitz Rossendorf mit Eschdorf u.s.w. seinen Dittersbachern Vettern Hans Christoph und Hans Levin von KiesewetHans Christoph und Hans Levin von Kiesewetterter
- 1679: Hans Christoph von Kiesewetter kauft von Hans Schlesiger das Eschdorfer Freigut, das Alte Gut oder den sog. Alten Sitz, welches zunächst verpachtet wird
- 1685: der Kreissteuereinnehmer Alexander von Miltitz (18. Dezember 1653 bis 10. November 1721) kauft Eschdorf, nimmt seinen Wohnsitz im alten Freigut und wird Herr zu Eschdorf
- 27. Januar 1687: Heinrich Gottlob von Miltitz in Eschdorf geboren, Sohn von Alexander von Miltitz und Eva Elisabeth von Schönfeld (*14. Mai 1657 in Wachau, gest. 7. April 1701)
- 1689: Lehnsherren von Eschdorf sind: Hans Christoph und Hans Levin von Kiesewetter zu Dittersbach und Alexander von Miltitz zu Eschdorf
- 1696: Rittergut Eschdorf als Grundherrschaft erwähnt
- 1703: Alexander von Miltitz zu Eschdorf heiratet nach dem Tod seiner Frau Eva Elisabeth von Schönfeld (im Jahr 1701) Rosine Elisabeth von Kiesewetter, die älteste Tochter von Hans Levin von Kiesewetter zu Dittersbach
- 1763: Frierich Sigmund von Miltitz verkauft Eschdorf an den neureichen Steuermann Johann George aus Söbrigen, der aber nur Kapital daraus schlägt
- 1766: Oberstleutnant Ernst Ferdinand von Polenz kauft Eschdorf und baut dort ein neues, aber ungünstig gelegenes Herrenhaus im klassizistischen Stil der Zeit, er stirbt 1777
- 1778: aus der Konkursmasse von Polenz kauft Dr. jur. Traugott Wilhelm Zange Eschdorf
- ab etwa 1800: Krammarkt am Kirmesmontag nachmittags
- 1832: der Sohn von Traugott Wilhelm, Wilhelm Maximilian Zange, verkauft Eschdorf an Johann Gottlob von Quandt auf Dittersbach (* 9. April 1787 in Leipzig; † 19. Juni 1859 in Dresden)
- 1838: Erneuerung der Orgel
- um 1839 Eingemeindung von Rossendorf nach Eschdorf
- 1840: Johann Gottlob von Quandt erbaut einen neuen Herrenhof auf dem Freitage, einem Acker an den Rossendorfer Vorwerksäckern, den 1560 Hieronymus Kiesewetter von einem Bauern gekauft hatte
- 1859: Gustav von Quandt wird Herr zu Eschdorf bis 1887, wo das Gut in die Hände von Agenten fiel
- 1886: vollständiger Umbau der alten Kirche, auch die alten Glocken wurden umgegossen, darunter auch das Taufglöckchen aus dem 14. Jahrhundert
- 1891 enstand das jetzige Schulgebäudeund, wurde zunächst als Volksschule und später als Oberschule Eschdorf genutzt
- 1908 erhält Eschorf einen Eisenbahnanschluss Weißig-Dürrröhrsdorf
- 1940 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Eschdorf
- 1951 Stillegung und Abbau der Eisenbahnstrecke
- Der Betrieb der Bienertmühle (Obermühle) wird 1989 eingestellt
- 1994/97 wird die Mühlentechnik rekonstruiert
- seit 1994 zu Schönfeld-Weißig gehörend
- 1996: Eröffnung des Heimatmuseums Eschdorf
- 1999: Eingemeindung zu Dresden
- Dezember 2013: Gründung des Freundeskreises Eschdorf
- 14. September 2014: Eröffnung des Schulmuseums Eschdorf
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Eschdorf“
- Eintrag zu „Eschdorf” beim Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Freundeskreis Eschdorf
- Gefallenendenkmal I. WK
- http://www.stadtwikidd.de/wiki/Freiwillige_Feuerwehr_Eschdorf
- Herbrigorgel: https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Gottfried_Herbrig
- Eschdorf auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
[Bearbeiten] Söhne und Töchter
- Gottlieb Traugott Bienert, Müller, späterer Besitzer der Hofmühle in Plauen
- Friedrich Demnitz, Musiker, königlicher Kammermusikus