Thomas Freiherr von Wagner

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Wappen der Freiherren von Wagner

Thomas Freiherr von Wagner, geboren als Thomas Wagner, später Thomas von Wagner (* 26. Juli 1759 in Leipzig; † 16. Dezember 1817 in Dresden) war ein kurfürstlich und später königlich-sächsischer Beamter, zuletzt im Rang und mit Titel eines Geheimen Finanzrates.

[Bearbeiten] Familie

Thomas Freiherr von Wagner entstammte der sächsischen Beamten- und Juristenfamilie Wagner, die über mehrere Generationen in und um Leipzig wirkte. Die Familie Wagner stammte ursprünglich aus Merseburg, wo sie anfangs als Handwerker und Priester wirkten. Wagners Urgroßeltern waren der Theologe und Priester Thomas Wagner (16331705), Pfarrer in Schladebach und Weßmar im Merseburgischen Land sowie dessen Ehefrau Maria geb. Petermann († 1688), Tochter des Diakons zu Delitzsch Andreas Petermann.[1] Wagners Großeltern waren der kursächsische Kommissionsrat und Leipziger Kreisamtmann Dr. jur. Thomas Wagner (16691737)[2] und dessen dritte, 1724 geheiratete Ehefrau Christiana Sophia geb. Baudiß (16941744).

Thomas Freiherr von Wagner war der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Beamten, kursächsischen Geheimen Rates und Geheimen Finanzrates, Andreas von Wagner (* 17. August 1727 in Leipzig; † 3. März 1805 in Dresden)[3] und dessen Ehefrau Christiane Auguste geb. Vater, Tochter des Nachfolgers seines Vaters im Amt, Johann Andreas Vater aus Altenburg, Wirklicher Kreisamtmannes (seit 1737) und königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Kommissionsrat (ab 1742) im Leipziger Kreis. Er hatte noch zwei Brüder.

Thomas Freiherr von Wagner heiratete am 26. Juli 1794 [4] Johanne Caroline Amalie geb. Freiin von Manteuffel (* 13. Januar 1772; † 25. April 1848 in Dresden), Tochter des kursächsischen Majors und Kommandeurs der Invaliden-Kompanie, Christoph Friedrich von Mihlendorf Reichsfreiherr von Manteuffel (17271803). Das Paar hatte folgende bekannte Kinder:

Freiherr von Wagners Witwe Caroline wohnte 1831 in der Seevorstadt in der Waisenhausgasse im Haus Nummer 415,[12] zuletzt, 1848 in der Waisenhausstraße 31.[13]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Geboren als Thomas Wagner studierte der Sohn eines kursächsischen Beamten zuerst an der Fürstenschule St. Afra in Meißen, danach an den Universitäten Wittenberg und Göttingen.

Wagner schlug wie sein Vater eine Beamtenlaufbahn ein und wurde bereits 1780, im Alter von nur 21 Jahren zum kursächsischen Bergrat am sächsischen Kammer- und Bergkollegium berufen. Gleichzeitig wurde er Beisitzer bei der Landes-Ökonomie-Manufaktur- und Kommerziendeputation in Dresden. Seit Beginn der 1780er Jahre veröffentlichte er eine Reihe von Schriften und Büchern, v.a. wissenschaftlicher Art zum Thema Bergrecht. 1782 wurde Wagner zudem zum kursächsischen Wirklichen Finanzrat und Beisitzer der sächsischen Kammer-Kredit-Kassenkommission ernannt.

Aufgrund der Erhebung seines Vaters in den erblichen Reichsadelsstand durch den sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte am 25. September 1790 während des kursächsischen Reichsvikariats nannte er sich ab diesem Zeitpunkt Thomas von Wagner und veröffentlichte unter diesem Namen auch weitere Bücher. 1791 wurde Wagner vom sächsischen Kurfürsten zum Geheimen Finanzrat ernannt [14] und rückte damit in das Geheime Finanz-Kollegium des Kurfürstentums Sachsens auf.[15] Von 1796 bis 1801 war von Wagner Unterstützer der in Leipzig ausgegebenen Zeitschrift des "Allgemeinen Literarischen Anzeigers". 1797 und 1797 ist von Wagner im Dresdner Adressbuch als Geheimer Finanzrat in der Pirnaischen Vorstadt im Festungsgraben A im Entzianschen Haus Nr. 30 verzeichnet[16][17]

Am 22. August 1812 erhob der sächsische König Friedrich August I. ihn, seine Familie und seine Nachkommen für seine Leistungen und Verdienste "als bleibendes Merkmal allerhöchster Zufriedenheit" [18] im Königreich Sachsen in den erblichen Freiherrenstand. Seitdem nannte er sich Thomas Freiherr von Wagner.

Spätestens seit 1810 war Freiherr von Wagner - wie bereits sein Vater - königlicher Deputierter der Kommission zur Besorgung der Armen-, Waisen-, Zucht- und Arbeitshäuser und damit auch verantwortlich für Bedürftigte.[19] Diese Fürsorge war nach damaligen Zeitungsberichten stets eine Herzensangelegenheit von ihm. Die allgemeinen Straf- und Versorgungsanstalten des Königreiches Sachsen verdanken dem Freiherren von Wagner viele wesentliche Verbesserungen.[20] Zuletzt wohnte Freiherr von Wagner in der Johannisgasse 30A.[21]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Deutsches Geschlechterbuch(Genealogishes Handbuch Burgerlicher Familien), Band 180, 1979, Snippet-Ansicht auf Google Books
  2. Christoph Weidlichs, Rechts-Consulentens zu Halle Biographische Nachrichten von den jetztlebenden Rechts-Gelehrten in Teutschland, Halle 1781, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 444f.
  3. Neue Leipziger Literaturzeitung, Bände 1-2, Leipzig 1805, Digitalisat auf Google Books, S. 603: Todesfälle
  4. Nach anderen Angaben am 28. Mai 1794 - Quelle: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1857
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1857, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 517
  6. Datensatz auf Geni
  7. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1875, S. 242, SLUB
  8. Leipziger Zeitung 1856, Digitalisat auf Google Books, S. 6736
  9. Leipziger Zeitung Januar 1827, Digitalisat auf Google Books, S. 352
  10. Datensatz auf Ancestry
  11. Adressbuch Dresden 1890, S. 676, SLUB
  12. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 284, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1848, S. 119, SLUB
  14. Johann Gottlieb August Kläbe: Neuestes gelehrtes Dresden oder Nachrichten..., Digitalisat auf Google Books, S. 176
  15. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staats-Calender 1794, Digitalisat auf Google Books, S. 96
  16. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser 1797, S. 346, SLUB
  17. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser 1799, S. 502, SLUB
  18. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon..., 9. Band, Leipzig 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 433f.
  19. Dresdner Adress-Kalender 1810, S. 96, SLUB
  20. Gottlob A. E. von Nostitz und Jänckendorf: Beschreibung der Königl. Sächsischen Heil- und Verpflegungsanstalt Sonnenstein, Band 1, Dresden 1829, Digitalisat auf Google Books, Vorrede, Fußnote 2
  21. Dresdner Adress-Kalender 1817, S. 52, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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