Hans Georg von Zahn

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Wappen der Adelsfamilie von Zahn von 1829

Hans Georg von Zahn (* 24. Juni 1868 in Dornbach bei Wien; † nach 1943) war ein deutscher Jurist und Beamter, viele Jahre in der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen, zuletzt im Rang eines Oberfinanzrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hans Georg von Zahn entstammte der ursprünglich aus Thüringen stammenden und weit verzweigten Familie Zahn mit dem Ahnherren Hans Zahn (16421677), Sattler und Bürger in Greußen am Kyffhäuser. Von Zahns Urgroßeltern väterlicherseits waren der Geheime Rat Johann Friedrich Zahn (17661841) und dessen Ehefrau Caroline Friederike geb. Lessing (17691824), sein Großvater der Geheime Rat Georg von Zahn (18111881).

Hans Georg von Zahn war der Sohn des königlich-sächsischen Wirklichen Geheimen Rates und Präsidenten des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums zu Dresden, Johann Alfred von Zahn (* 9. September 1839 in Dresden; † 16. Dezember 1910 ebenda) und dessen 1867 geheirateter Ehefrau Johanna Friederike Wilhelmine geb. von Zahn (* 25. April 1846 in Leipzig; † 19. November 1919 in Dresden), Tochter aus der zweiten Ehe des Leipziger Rechtsanwalts, Dr. jur. Gustav von Zahn (18061846).

Hans Georg von Zahn heiratete am 4. April 1908 in Leipzig Gabriele Helene geb. Trefftz (* 9. März 1882 in Leipzig; † 23. September 1917 in Berlin), Tochter des Leipziger Kaufmanns Trefftz und Cousine des Mathematikers und Professors an der Technischen Hochschule Dresden, Erich Trefftz (18881937). Das Ehepaar von Zahn hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans Georg von Zahn studierte wie viele Familienangehörige und Vorfahren Rechtswissenschaften. Er ist erstmals 1896 im Dresdner Adressbuch als Referendar verzeichnet und wohnte anfangs noch in der elterlichern Wohnung in der Carolastraße 8.[1] 1897 wurde er Direktionssekretär bei der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen in Dresden. Im gleichen Jahr zog er in eine eigene Wohnung in die Werderstraße 11.[2] 1898 wurde von Zahn zum Assessor bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen ernannt.[3]

Ende 1899 wurde von Zahn für etwa ein Jahr nach Leipzig versetzt, wo er im damaligen Dresdner Bahnhof der Leipzig-Dresdner Eisenbahn als juristischer Hilfsarbeiter arbeitete. In Leipzig wohnte er in der Lampestraße 8.[4] Zurückgekehrt nach Dresden zog er in die Lindengasse 4 und arbeitete weiter als Assessor in der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen.[5] 1906 wurde von Zahn vom sächsischen König Friedrich August III. zum königlich-sächsischen Finanzrat erhoben sowie gleichzeitig zum ordentlichen Mitglied der Generaldirektion ernannt.[6] 1908 zog von Zahn in die Strehlener Straße 59,[7] 1911 in die Reichsstraße 8,[8] wo er bis 1916 wohnte.

Ausschnitt aus dem Stadtplan von 1899 mit dem in Wachwitz eingezeichneten Grundstück von Zahn am dortigen Weinberg (rechter Bildrand)

Nach dem Tod seines Vaters erbte von Zahn 1911 die Villa in der Pillnitzer Straße 47 (heute Pillnitzer Landstraße) im damals noch selbstständigen Vorort Wachwitz und nutzte sie gemeinsam mit seiner Mutter als Sommerwohnung.[9] 1912 erhielt von Zahn den Rang eines königlich-sächsischen Oberfinanzrates.[10] 1913 gab er dem Architekten Emil Wägner den Auftrag, auf seinem Grundstück in Wachwitz das alte Sommerhaus durch einen heute noch existierenden Neubau zu ersetzen.[11]

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde von Zahn 1916 zum Kriegseinsatz eingezogen. Im gleichen Jahr verlegte er nach der Fertigstellung des neuen Hauses in Wachwitz seinen ständigen Wohnsitz endgültig in die Villa nach Wachwitz.[12] Im Krieg erhielt von Zahn 1917 das Eiserne Kreuz und den Albrechtsorden.[13]

1920 zog von Zahn wieder in eine Wohnung in der Stadt, in der Lindengasse 26,[14] wo er bis 1923 blieb. Er ist allerdings auch weiterhin in Wachwitz in seinem Haus aufgeführt.[15] 1926 wurde von Zahn als Oberfinanzrat i.R. (im Ruhestand) pensioniert.[16] 1927/28 wohnte die Schauspielerin und Theaterleiterin Hermine Körner bei ihm, in seinem Haus in Wachwitz.[17] 1930 ist von Zahn zum letzten Mal in seinem Haus in Wachwitz verzeichnet. Im gleichen Jahr verkaufte er seine Villa an den Fabrikdirektor Marcello Bollero aus Rotterdam.[18]

Seinen Lebensabend verbrachte von Zahn ab 1931 in Dresden, anfangs Am Steinberg 11,[19] ein Jahr später zog er in die Sedanstraße 45.[20] Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wohnte er am Nürnberger Platz 5, wohin er 1937 gezogen war.[21][22]

[Bearbeiten] Trivia

Das Nachbarhaus von Zahns Villa in der Pillnitzer Landstraße 45 gehörte ebenfalls der Familie von Zahn. Eigentümerin war von Zahns Tante, Johanne Sabine von Zahn (~ 30. März 1856 in Dresden; † 15. August 1937 in Dresden),[23] Tochter des Amtshauptmannes und Geheimen Regierungsrates Georg von Zahn (18111881).[24] Ihr Haus wurde ebenfalls 1930 verkauft. Danach war es jahrelang eine Baustelle, bevor es 1935 an den Privatier Karl Alexander Jentsch als Hauseigentümer ging.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1896, S. 949, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1898, S. 704, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1899, S. 796, SLUB
  4. Adressbuch Leipzig 1900, S. 1190, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1901, S. 863, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1907, S. 1124, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1909, S. 1145, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1912, S. 1197, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1913, Wachwitz, Häuserbuch, S. 3176, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1913, S. 1219, SLUB
  11. Lars Herrmann: Pillnitzer Landstraße, Wachwitz, Nr. 141 in: Dresdner Stadtteile auf www.dresdner-stadtteile.de
  12. Adressbuch Dresden 1917, S. 950, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1918, S. 954, SLZB
  14. Adressbuch Dresden 1921, S. 974, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1922/23, Wachwitz, Häuserbuch, S. 2653, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1926/27, Wachwitz, Häuserbuch, S. 2418, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1927{28, Wachwitz, Häuserbuch, S. 2399, SLUB
  18. Erstmals als Eigentümer im: Adressbuch Dresden 1931, Häuserbuch, S. 1632, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1932, S. 959, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1933, S. 950, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1938, S. 1071, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1088, SLUB
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