Julius Traugott von Mangoldt

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Wappen der Adelsfamilie von Mangoldt

Julius Traugott von Mangoldt, früher auch von Mangold (* 5. Mai 1753 in Schilbach/Vogtland; † 2. Juni 1819 in Dresden)[1] war ein kurfürstlich-sächsischer, später königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur des Kavallerie-Regiments Garde du Corps im Rang eines Generalmajors sowie sächsischer Kammerherr.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Julius Traugott von Mangoldt enstammte der Adelsfamilie von Mangoldt aus dem osterländischen Uradel, die schon im 13. Jahrhundert, genau 1261 in der Stadt Weißenfels ein Manegoldus de Wizenfels urkundlich erwähnt wurde. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Henrich von Puzerne, der da ist genandt Manegolt, begütert bei Weißenfels. Von Mangoldts Urgroßvater väterlicherseits war der kursächsische Forstmeister Georg Wolf von Mangoldt auf Brunndöbra (16161698), sein Großvater der königlich-polnische und kursächsische Oberforstmeister Georg Friedrich von Mangoldt (16491718).

Julius von Mangoldt war das siebte Kind und der vierte Sohn des kurfürstlich-sächsischen Kreishauptmannes im Vogtland, Georg Christoph von Mangoldt auf Schilbach, Weißensand und Tannenbergsthal (* 5. Juli 1717 in Schöneck/ Vogtland; † 27. April 1796 in Schilbach) und dessen 1741 geheirateter Ehefrau Auguste Christiane geb. von Trützschler (* 8. September 1721 in Falkenstein; † 1. Juni 1790 in Schilbach). Von Mangoldt hatte noch elf Geschwister, von denen sein ältester Bruder im Kindealter starb. Die anderen waren:

Julius von Mangoldt heiratete 1791 in (Bad) Lausick Henriette Friederike Wilhelmine Dorothea geb. von Winterfeld aus dem Hause Neuhausen (* 2. November 1764 in Kranim; † 3. Mai 1814 in Dresden),[2] älteste Tochter des Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn auf Nauhausen, Burow, Neuhof, Molnitz und Striegleben, dem ehemaligen Trainoffizier im Rang eines Capitäns, Hans Heinrich Ludwig von Winterfeld (17381819) und dessen 1763 geheirateter Ehefrau Auguste Christine Caroline geb. von Pflugk.[3] Das Ehepaar von Mangoldt hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Julius Traugott von Mangoldt entschied sich wie einige seiner Verwandten für eine militärische Karriere. Er begann anders als andere Offiziere nicht als Kadett, sondern sieben Jahre nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges 1770 als Gemeiner (Soldat) in der kursächsischen Armee. Ein Jahr später wurde er zum Unteroffizier ernannt.

Am 20. April 1773 erhielt von Mangoldt sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant in der sächsischen Kavallerie. 1783 diente er im Karvallerieregiment "Herzog Kurland" Chevauxlegers, das seit 1779 unter dem Kommando des damaligen Obersts und späteren Generalmajor Hans Gottlob von Zezschwitz stand. Chef des Regiments war seit 1734 der 1757 ernannte sächsische Generalleutnant Herzog Karl von Kurland. Der Stab und die 2. Eskadron befand sich in Grimma. Die anderen Eskadronen waren in Geithain, (Bad) Lausick und Rochlitz stationiert. Am 11. Februar 1784 wurde von Mangoldt zum Premier-Lieutenant befördert. Ende 1789 war er in seinem Kavallerieregiment ranghöchster Premier-Lieutenant- Am 12. März 1790 erhielt er den Charakter eines Stabskapitäns, weiter im Chevauxlegers-Regiment "Herzog von Kurland" dienend, das mittlerweile von Oberst Joachim Friedrich Gotthelf von Zezschwitz stand. 1792 übernahm von Mangoldt - weiterhin im Rang eines Kapitäns (entsprach dem späteren Rittmeister 1. Klasse) - eine Eskadron in seinem Regiment, das mittlerweile von Oberst Ignatius Joseph von Schulz kommandiert wurde.

Am 17. Juli 1794 wurde von Mangoldt zum Major befördert. Er verblieb in seinem Stammregiment, das in dieser Zeit von Oberst Daniel Hartwig George von Vogelsang kommandiert wurde, als etatmäßiger Stabsoffizier. Nach dem Tod des Herzogs von Kurland übernahm 1796 der 1793 ernannte Generalmajor Heinrich Adolph von Dehn-Rothfelser das Chevauxlegers-Regiment. Von Mangoldt verblieb bei ihm als Stabsoffizier. Neuer Regimentskommandeur wurde Hans Gustav von Kirchbach (17441802). 1799 übernahm Prinz Clemens von Sachsen das Chevauxlegers-Regiment, neuer Kommandeur wurde zu diesem Zeitpunkt Oberst Franz Adam von Kochtitzki (17311810), der 1800 zum Generalmajor ernannt wurde. Dessen Nachfolger wurde Oberst Friedrich Adolph Senft von Pilsach.

Am 28. Oktober 1801 erhielt von Mangoldt seine Beförderung zum Oberstleutnant mit Versetzung zum Chevauxlegers-Regiment "Herzog Albrecht". Dort wurde er 1802 nach dem Tod von Generalmajor Karl Ludwig Graf von Oerzen (17461802) mit der intermistischen Führung des Chevauxlegers-Regiments beauftragt, bis im Folgejahr mit Oberst Maximilian Rudolph Hiob von Uechtritz ein neuer etatmäßiger Kommandeur bestallt wurde. Zwei Eskadronen und der Stab waren in Lübben disloziert, die anderen beiden Eskadronen in Lübbenau und Lieberose. Chef des Regiments war seit 1745 der 1760 ernannte sächsische Generalleutnant Albert von Sachsen, Prinz von Polen und Sachsen und Herzog zu Sachsen-Teschen. 1804 wurde Christoph Wedig von Barner (17481821) neuer Regimentskommandeur.

Im gleichen Jahr, am 30. Dezember 1804 wurde von Mangoldt unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst neuer Generaladjutant des sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte. Er war damit einer von vier Generaladjutanten des Kurfürsts von Sachsen, ab 1806 - mit der Erhebung von Sachsen zum Königreich durch Napoleon Bonaparte - dann als königlicher Generaladjutant. In dieser Dienststellung verblieb von Mangoldt bis Sommer 1808. Mit Wirkung vom 12. August 1808 erhielt von Mangoldt seine Bestallung als neuer Regimentskommandeur des Chevauxlegers-Regiments "Prinz Johann". Regimentschef war seit 1804 Prinz Johann von Sachsen.

Am 4. April 1809 wurde von Mangoldt vom sächsischen König zum Generalmajor befördert und gleichzeitig Kommandant des Regiments Garde du Corps, dessen Stab sich in Dresden befand. Er übernahm die Dienststellung von Oberst Christian August Johann von Goldacker, dem späteren Generalmajor. Chef des Regiments war bis 1810 der General und Generalkommandant von Zezschwitz, später der sächsische König selbst. Standquartier für den Stab und die 2. Eskadron war in Dresden, während die 1. Eskadron in Pirna, die 3. Eskadron in Radeberg und die 4. in Dippoldiswalde disloziert war. In Dresden zog von Mangoldt in das Haus am Altmarkt 7.[4] Als Kommandeur der Garde du Corps ist von Mangoldt auch 1810 im Hof- und Staatskalender des Königreiches Sachsen verzeichnet.[5] In der Dienststellung als Rgeimentskommandeur der Garde du Corps verblieb von Mangold in den folgenden Jahren der Napoleonischen Kriege bis 1813. In den Befreiungskriegen ab 1813 ist er weiterhin als etatmäßiger Generalmajor in den Ranglisten aufgeführt, allerdings ohne Dienststellung. Ab dieser Zeit bezog er ein sogenanntes Wartegeld bis 1818.

Danach wurde von Mangold als Generalmajor a.D. (außer Dienst) aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee entlassen, unter Fortzahlung einer Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit.

[Bearbeiten] Literatur

  • Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg): Jahrbuch des Deutschen Adels, 2. Band, Berlin 1898, S. 538ff.
  • Mangoldt in: Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches genealogisches Taschenbuch der uradeligen Häuser, Gotha 1911, Digitalisat auf Google Books, S. 451.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Todesanzeige vom 7. Juni 1819 in: Leipziger Zeitung, Leipzig 1819, Digitalisat auf Google Books, S. 1368.
  2. Todesanzeige in: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Berlin 1814/16, Digitalisat auf Google Books.
  3. Ludwig Gustav von Winterfeld-Damerow: Geschichte des Geschlechts von Winterfeld, Band 2, Ausgabe 2, Damerow 1863, Digitalisat auf Google Books, S. 621f.
  4. Dresdner Adress-Kalender 1810, S. 90, SLUB.
  5. Königlich-Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1810, Leipzig 1810, Digitalisat auf Google Books, S. 266.

[Bearbeiten] Weblinks

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