Hans Julius August von Mangoldt

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Wappen der Adelsfamilie von Mangoldt

Hans Julius August von Mangoldt, auch Hanns Julius August von Mangold (* 31. Juli 1798 in Geithain; † 14. Februar 1865 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizer und General, zuletzt als Kommandeur der sächsischen Reiterei im Rang eines Generalleutnants. Zuvor war er zwei Jahre im Amt eines Gouverneurs von Dresden. In seiner Freizeit betätigte er sich als Maler, vor allem von militärischen Szenen der sächsischen Kavallerie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hans Julius August von Mangoldt enstammte der Adelsfamilie von Mangoldt aus dem osterländischen Uradel, die schon im 13. Jahrhundert, genau 1261 in der Stadt Weißenfels ein Manegoldus de Wizenfels urkundlich erwähnt wurde. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Henrich von Puzerne, der da ist genandt Manegolt, begütert bei Weißenfels. Von Mangoldts Urgoßvater väterlicherseits war der königlich-polnische und kursächsische Oberforstmeister Georg Friedrich von Mangoldt (16491718), sein Großvater der kursächsische Kreishauptmann des Vogtlandes Georg Christoph von Mangoldt (17171796). Der kursächsische Amtshauptmann Christian August von Mangold (17441809) war ein Onkel von ihm, der Staats- und Wirtschaftswissenschaftler Hans von Mangoldt (18241868), der königlich-sächsische Landgerichtspräsident Hans Paul Adolf von Mangoldt (18381897) und der königlich-sächsische Generalmajor Hans George von Mangoldt (18401899) waren alle Neffen 2. Grades. Die Pädagogin Louise Henriette von Mangoldt (18231865) war eine Nichte 2. Grades.

Hans Julius August von Mangoldt war der zweite Sohn des königlich-sächsischen Generalmajors Julius Traugott von Mangoldt (* 5. Mai 1753 in Schilbach/Vogtland; † 27. Juni 1819 in Dresden) und dessen 1791 geheirateter Ehefrau Henriette Friederike Wilhelmine Dorothea geb. von Winterfeld (* 2. November 1764 in Kranim; † 3. Juni 1814 in Dresden). Von Mangoldts älterer Bruder starb noch vor seiner Geburt im frühen Kindesalter.

Hans Julius August von Mangoldt heiratete am 25. Oktober 1828 in Dresden Maria Theresia geb. Freiin von Puteani (* 15. Dezember 1808 in Dresden; † 23. Januar 1909 ebenda), Tochter des königlich-sächsischen Kammerherren, Oberhofmeister der sächsischen Königin und Geheimen Rat Emanuel von Puteani (17781849) und dessen 1802 geheirateter Ehefrau Augusta geb. von Uechtritz (* 1778).[1] Das Ehepaar von Mangoldt hatte zwei Kinder:

Von Mangoldts Witwe zog nach seinem Tod in eine Wohnung in der dritten Etage in der Moritzstraße 11.[3] Sie erreichte ein hohes Alter von über 100 Jahren und wohnte zuletzt in der Zinzendorfstraße 5.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans Julius August von Mangoldt entschied sich wie einige seiner Verwandten und sicher beeinflusst durch seinen Vater für eine militärische Karriere. Er begann anders als andere Offiziere nicht als Kadett, sondern am Ende der Napoleonischen Befreiungskriege 1814 als Gemeiner (Soldat) in der königlich-sächsischen Armee. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Unteroffizier ernannt.

Von Mangold erhielt im Folgejahr, am 4. August 1815 sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant im Ulanenregiment "Prinz Clemens" unter dem Befehl von Oberst Adam Friedrich August von Lindenau, der das Regiment mit einer Stärke von 743 Mann seit 1815 als neuer Kommandeur führte. Chef des Regiments war Prinz Clemens von Sachsen. 1817 war der Stab und 1. Eskadron in Rochlitz stationiert, die 2. in Geithain, die 3. in Penig und die 4. Eskadron in Frankenberg. Ein Jahr später erfolgte die neue Dislozierung an den Standorten Oederan, Rochlitz, Roßwein und Marienberg. Nach dem im Januar 1822 erfolgten Tod des Regimentsschefs Prinz Clemens wurde mit der Umstrukturierung der sächsischen Kavallerie das bisherige Ulanenregiment in das 1. leichte Reiterregiment vakant "Prinz Clemens" umgewandelt. In diesem Regiment wurde von Mangoldt am 17. Juli 1823 zum Premier-Lieutenant befördert un d kam zur 3. Eskadron nach Roßwein.

1824 wurde von Mangoldt zum Garde-Reiter-Regiment mit dem Stab in Radeberg unter dem Befehl von Oberst Friedrich Gotthelf von Berge versetzt. Er bekam eine Anstellung in der 4. Eskadron in Großenhain. Am 13. August 1827 ernannte man von Mangoldt zum Regiments-Adjutanten im Garde-Reiter-Regiment. Damit verbunden war eine Versetzung zum Stab nach Radeberg, weiter im Rang eines Oberleutnants der Kavallerie. 1831 wurde der Stab des Gardereiterregiments und seine Eskadron nach Dresden verlegt. Hier ist von Mangoldt erstmals 1832 im Dresdner Adresskalender in der Großen Meißner Gasse 8 in der Dresdner Neustadt verzeichnet.[5] Am 2. Dezember 1832 erhielt er seine Beförderung zum aggregierten (überzähligen) Rittmeister (2. Klasse) in der Dienststellung als Adjutant des Gardereiterregiments.

Ende 1833 übernahm von Mangoldt als Eskadronchef die 2. Eskadron des Gardereiterregiments in Dresden, das ab 1835 unter dem Kommando von Oberst August Friedrich von Gottschalck. 1839 wurde von Mangoldt zum Rittmeister 1. Klasse, weiter in der Dienststellung als Eskadronchef. 1841 wurde er zum Adjutanten im königlichen Generalstab ernannt, wo er unter dem damaligen Chef Oberstleutnant Karl Friedrich August Treusch von Buttlar und dem kommandierenden General der sächsischen Armee Klemens Franziskus Xaverius von Cerrini seinen Dienst versah. Im gleichen Jahr zog von Mangoldt in die Große Meißner Gasse 7.[6] Am 19. Dezember 1842 wurde er zum aggregierten Major befördert, weiter als Adjutant im Generalstab, das ab 1844 Generalkommandostab genannt wurde. Im gleichen Jahr zog er in eine Wohnung in die Königstraße 1.[7]

Anfang 1845 wieder in den Etat des Gardereiterregiments, diesmal als Stabsoffizier versetzt, trat er im Frühjahr 1845 seinen Dienst als Führer und Begleiter des königlichen Prinzen Albert an. Als solcher ist er auch im Hofstaat des königlichen Hauses im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1847 aufgeführt.[8] In diesem Amt bgeleitete er Prinz Albert nach dem Tod des Prinzen Ernst, von dem der junge Prinz tief betroffen war, im Juli und August desgleichen Jahres zu einer Erholungsreise nach Helgoland und später nach Bonn, wo Albert ab dem Herbstsemester ein Studium der Rechtswissenschaften aufnahm. Es war das erste Mal, dass ein wettinischer Fürst sich an der Universität Bonn immatrikulierte. Auch bei der Immatrikulation des sächsischen Prinzen in der Bonner Universität war von Mangoldt als dessen Begleiter mit zugegen. Am 16. Dezember 1847 wurde von Mangoldt zum Oberstleutnant befördert, weiter in der Dienststellung bei Prinz Albert. im gleichen Jahr wohnte er im Taschenbergpalais beim Prinzen in der dritten Etage.[9] Am 9. Dezember 1848 begab sich von Mangoldt mit dem Prinzen Albert nach Olmütz, von dort weiter nach Wien, wo dieser am 10. Dezember 1848 auf Weisung seines Onkels, dem sächsischen König Friedrich August II., zum ersten Mal die Vertretung des albertinischen Hauses an einem fremden Fürstenhof übernahm und den neuen jungen österreichischen Kaiser Franz Joseph I. zu seiner Thronbesteigung beglückwünschte.

Am 15. März 1849 wurde von Mangoldt zum Oberst und schon 14 Tage später, am 29. März 1849 zum Generalmajor befördert, weiter unter Belassung seiner Anstellung bei Prinz Albert, nachdem diese Dienststellung im Rang erhöht wurde. Ab Ende 1849 wurde von Mangoldt vom sächsischen König Friedrich August II. zum Kommandanten der Reiterei ernannt. Damit war er oberster Kommandeur folgender Truppenteile der sächsischen Kavallerie:

Interimistisch beauftragte der sächsische König von Mangold mit den Geschäften des Gouverneurs von Dresden, nachdem der vorherige etatmäßige Gouverneur von Dresden, Gerneralleutnant Heinrich Adolph von Gablenz schon 1843 verstorben war. Bis 1849, soweit die Dienststellung als Gouverneur nicht etatmäßig besetzt war, hatte der Dresdner Stadtkommandant die Dienstgeschäfte zu führen. Als Gouverneur von Dresden standen von Mangoldt ein Platzmajor, Major Robert Eduard von Zezschwitz und ein Adjutant, Hauptmann Johann Ludwig Vitzthum von Eckstädt zur Seite. Von Mangoldt bezog zu dieser Zeit eine Wohnung im zweiten Obergeschoss im Blockhaus, An der Brücke 1 in der Neustadt.[10]

Aufgrund der Doppelbelastung als Gouverneur und Kommandeur der sächsischen Reiterei reichte von Mangoldt ein eigenes Ersuchen an den sächsischen König, um von der Funktion des Gouverneurs entbunden zu werden. Dies wurde am 20. April 1851 von Friedrich August II. genehmigt. Sein Nachfolger im Amt der interimistischen Führung des Gouvernements Dresden wurde der damalige Generalmajor Moritz Ferdinand Gustav von Rockhausen, der Kommandeur der ersten königlich-sächsischen Division, später Kommandant der Festung Königstein. Der bisherige Platzmajor von Dresden von Zezschwitz wurde am gleichen Tag neuer königlicher Flügeladjutant, so dass der bisherige Gouvernements-Adjutant Hauptmann Vitzthum von Eckstädt in die Dienststellung zum Platzmajor unter gleichzeitiger Beförderung zum Major der Infanterie aufrückte. Damit musste von Mangoldt auch die Dienstwohnung im Blockhaus beräumen und zog in eine Wohnung in der ersten Etage in der Antonstraße 9.[11]

Am 16. Oktober 1851 beförderte der sächsische König von Mangoldt zum Generalleutnant in seiner Dienststellung als Kommandeur der sächsischen Reiterei. Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen. Ende 1853 zog er erneut um, diesmal in die Hauptstraße 7,[12] um [[drei Jahre später, Ende 1856 erneut umzuziehen, diesmal in eine geräumige Wohung im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss in der Alaungasse 1.[13] In seinem letzten aktiven Dienstjahr kommandierte von Mangold als oberster Dienstherr der sächsischen Reiterei zwei Reiterbrigaden zu je zwei Reiterregimentern zu je fünf Schwadronen:

Generalmajor Heinrich Karl Ferdinand Friedrich Freiherr von Hausen zu Pferde
Churfürstlich Sächsischer Husar 1806

Am 20. März 1860 erfolgte die Entlassung von Mangoldt aus dem aktiven Militärdienst als Generalleutnant a.D. (außer Dienst) auf eigenes Ersuchen. Er erhielt die Genehmigung des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit und eine Pension aus dem dem Miliäretat. Sein Nachfolger im Amt als Kommandeur der Reiterei wurde Generalmajor von Radke. 1863 nahm sich von Mangold mit seiner Ehefrau eine Wohnung in der ersten Etage am Räcknitzplatz 1,[14] wo beide bis zum Tod von Mangoldt wohnten.

In seiner Freizeit beschäftigte sich von Mangoldt als Maler, vor allem von Motiven der sächsischen Reiterei. Seine Werke sind u.a. im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr vorhanden, das ein Gemälde von ihm im April 2013 aufkaufte.[15]

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 61. Jahrgang, Gotha 1911, Digitalisat auf Google Books, S. 451f.
  2. Datensatz auf Geneaall
  3. Adressbuch Dresden 1866, S. 168, SLUB.
  4. Adressbuch Dresden 1909, S. 564, SLUB.
  5. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 153, SLUB.
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1841, S. 160, SLUB.
  7. Dresdner Adress-Handbuch 1844, S. 171, SLUB.
  8. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1847, Dresden 1847, Digitalisat auf MDZ der Bayrischen Staatsbibliothek München, S. 34.
  9. Dresdner Adress-Handbuch 1847, S. 143, SLUB.
  10. Handbuch für Dresden 1850, S. 251, SLUB.
  11. Adressbuch Dresden 1852, S. 85, SLUB.
  12. Adressbuch Dresden 1854, S. 89, SLUB.
  13. Adressbuch Dresden 1857, S. 128, SLUB.
  14. Adressbuch Dresden 1864, S. 154, SLUB.
  15. Unterstützung des Museums auf foerderverein-mhm.com.

[Bearbeiten] Weblinks

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