Aemil Gustav von Loeben

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Wappen der Adelsfamilie von Loeben/ von Löben

Aemil Gustav von Loeben, auch Gustav Aemil von Loeben, seltener Emil Gustav von Löben (* 17. Juni 1857 in Dresden; † 21. November 1940 ebenda)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier und zuletzt Wirklicher Geheimer Kriegsrat in der Dresdner Militär-Intendantur.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Aemil Gustav von Loeben enstammte der Adelsfamilie von Loeben/von Löben, die zum sächsisch-schlesischen Uradel zählt. Von Loeben entstammte dem Oberlausitz-schlesischen Stamm mit dem Stammvater Kaspar von Loeben (* um 1477), Herr auf Freywalda, Schlieben und Bollensdorf, dort der I. Linie und dem 1. Ast mit von Loebens Großvater als Stammvater, Karl August Albrecht von Loeben (17621821).

Eine Reihe von Familienmitgliedern erhielten in Sachsen und Preußen hohe Ämter oder Militärsränge, ein Stamm erhielt den Freiherrenstand, eine Linie den Grafenstand, die allerdings beide im Mannesstamm ausgestorben sind. Der Domprediger zu Meißen Otto von Loeben (17991873) war sein Onkel, die beiden königlich-sächsischen Oberst Paul Wolf von Loeben (18311907) und Max Ernst von Loeben (18391918) waren Cousins, der Amtshauptmann Max Georg von Loeben (18791958) ein Neffe 2. Grades von ihm. Die königlich-preußischen Generäle Heinrich Richard Wilhelm von Loeben (18331895), Konrad von Loeben (18521911) und Richard Friedrich Maria von Loeben (18531930) waren entfernte Vetter von ihm, ersterer aus der II. Linie des Oberlausitz-schlesischen Stammes, die beiden anderen aus der I. Linie des niederlausitzischen Stammes.

Aemil von Loeben war der jüngste Sohn des königlich-sächsischen Generalleutnants Robert von Loeben (* 8. Mai 1810 in Tharandt; † 16. Oktober 1890 in Dresden) und dessen 1839 geheirateter Ehefrau Maria Angelika geb. Schenk (* 21. Juni 1817 in Bautzen; † 3. April 1888 in Dresden), Tochter des Rechtsanwalts und Stadtrichters zu Bautzen Schenk († 1852).[2] Von Loebens Schwiegermutter war eine Schwester des Gerichtsverwalters auf Cunewalde, Sornzig und Storcha, Alexander Adolph Theodor Schenk,[3] später Rittergutsbesitzer auf Sornzig, Vorstand der Advokatenkammer zu Budissin [4] und Sekretär der II. Kammer des Sächsischen Landtages.[5] Von Loeben hatte noch acht Geschwister, davon folgende Brüder:

Aemil von Loeben heiratete am 11. April 1893 in Kuppritz bei Bautzen Maria Luise geb. Hähnel (* 31. Juli 1873 in Kuppritz; † 1923), Tochter des Rittergutsbesitzers auf Kuppritz, Dr. Rudolph Elwir Hähnel († um 1925/30).[6][7] Das Ehepaar von Loeben hatte sechs Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Aemil von Loeben entschied sich wie mehrere andere männliche Familienangehörige und auch wie sein Vater für eine militärische Karriere. Er erhielt am 10. April 1876 sein Patent als Offiziersanwärter im Rang als Portepee-Fähnrich im 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 "Kaiser Wilhelm, König von Preußen", das sich in der Grenadierkaserne in der Dresdner Albertstadt befand. 17 Monate später, am 21. September 1877 erhielt von Loeben sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant in seinem Regiment. Er ist erstmals 1878 im Dresdner Adressbuch als solcher in der 9. Kompanie des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 verzeichnet.[10] 1879 wechselte er in die 10. Kompanie seines Regiments.[11] 1880 wurde von Loeben zum Adjutanten im 3. Bataillon des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 ernannt.[12] 1885

Am 18. April 1885 erfolgte die Beförderung von Loebens zum Premier-Lieutenant im 2. Grenadier-Regiments Nr. 101, Kaserne in der Carola-Allee in der östlichen Infanteriekaserne.[13] Ab Dezember 1885 war von Loeben bis zum 1. März]] 1886 für einen Aufenthalt in Italien beurlaubt.[14] 1887 wurde er Adjutant im Reserve-Landwehr-Bataillon (1. Bataillon Dresden) Nr. 108.[15] 1888 ist von Loeben als Adjutant im Bezirkskommando aufgeführt.[16] Diese Dienststellung hatte er bis 1889 inne. 1890 nahm er wieder seinen Dienst im 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 auf.[17]

Am 22. September 1890 wurde von Loeben unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann in das 6. Infanterieregiment Nr. 105 "König Wilhelm II. von Württemberg" nach Strasbourg (deutsch: Straßburg) versetzt, das seit 1871, nach dem Deutsch-Französischen Krieg zusammen mit dem Elsass und Lothringen dem Deutschen Reich angegliedert wurde. Das Regiment gehörte zum sächsischen Kontingent, das zum XV. Armeekorps abkommandiert war und zur dortigen Besatzungsarmee gehörte. In Straßburg wurde er Kompaniechef der 12. Kompanie des 3. Bataillons. 1894 war er dort Kompaniechef der 13. Kompanie des neu aufgestellten 4. Bataillons. 1896 wurde er à la suite des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 gestellt. 1897 wurde von Loeben zurück nach Sachsen geordert, wo er im 9. Infanterieregiment Nr. 133 in Zwickau als Kompaniechef die 8. Kompanie im 2. Bataillon des Regiments übernahm. Er blieb in Zwickau bis 1898.

Im gleichen Jahr wurde von Loeben von König Albert zum königlich-sächsischen Intendatur-Rat ernannt in der Militär-Intendantur ernannt. Somit kehrte von Loeben nach Dresden, diesmal in die Forststraße 13 zurück und wurde als Hauptmann à la suite des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 gestellt.[18] 1899 erfolgte seine Beförderung zum Major, weiterhin à la suite des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133. Im gleichen Jahr zog er an den Kaiser-Wilhelm-Platz 4,[19] am 1. April 1901 nach Loschwitz.[20]

Noch 1901 wurde von Loeben als Major a.D. (außer Dienst) aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee entlassen. Er arbeitete aber weiter als Intendanturrat in der Intendantur des XII. (1. königlich-sächsischen) Armeekorps.[21] 1903 zog er - weiterhin als Militär-Intendant arbeitend - in die Wasserstraße 6.[22]

1907 wurde von Loeben vom letzten sächsischen König Friedrich August III. in den Rang eines Geheimen Kriegsrates erhoben. Im gleichen Jahr zog er nach Striesen in die Dornblüthstraße 1.[23] 1910 erhielt von Loeben vom sächsischen König noch den Rang und den Titel eines Wirklichen Geheimen Kriegsrates.[24] Mit der Abdankung von Friedrich August III., dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Auflösung der sächsischen Armee wurde von Loeben unter Fortzahlung einer Pension in den Ruhestand versetzt. Von Loeben wohnte zuletzt in der Kretschmerstraße 29 in Blasewitz,[25] wohin er 1926 gezogen war. In diesem Mietshaus wohnte er wieder zusammen mit seinen Schwestern Marie Rosalie (18511940) und Helene Emma Elisabeth von Löben (18581937), mit denen er bereits in der Dornblüthstraße gewohnt hatte.[26]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Neuer Nekrolog der Deutschen 1852, Band 30, Weimar 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 925
  3. Erstmalig im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1837, [hdl.handle.net/2027/mdp.39015030829215 Digitalisat] auf Hathi Trust, S. 174 (192)
  4. Staatshandbuch des Königreiches Sachsen 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 136 (222)
  5. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 1866“
  6. Über Schloss Kuppritz auf www.schloss-kuppritz.de
  7. Herrenhaus Kuppritz auf www.alleburgen.de
  8. Datensatz auf www.christies.com
  9. Hochkirch: Rittergut Hochkirch auf sachsens-schloesser.de
  10. Adressbuch Dresden 1878, S. 262, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1880, S. 276, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1881, S. 289, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1886, S. 320, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1887, S. 337, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1888, S. 356, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1889, S. 370, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1890, S. 390, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1899, S. 471, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1896, S. 521, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1901, S. 506, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1902, S. 523, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1904, S. 633, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1908, S. 652, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1911, S. 668, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1940, S. 635, SLUB
  26. Häuserbuch Dresden 1925/26, S. 1336, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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