Georg O'Byrn

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Wappen der Freiherren O'Byrn

Friedrich Eduard Georg O’Byrn,[1] auch von O'Byrn, ab 1904 Friedrich Eduard Georg Baron O’Byrn, auch Freiherr von O'Byrn (* 10. August 1864 in Dresden; † 1. Juli 1942 in Hosterwitz bei Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors. Er war Erzieher der sächsischen Prinzen Georg, Friedrich Christian und Ernst Heinrich von Sachsen.

[Bearbeiten] Familie

Georg O'Byrn entstammte der ursprünglich aus dem irischen Adel entstammenden Familie O’Byrn, die bereits über mehrere Generationen wichtige Hofämter und Militärdienststellungen in Sachsen einnahmen. Stammvater aller sächsischen O'Byrns ist der kursächsische Generalmajor Johann Jacob O’Byrn (16951763).

O'Byrn war der Sohn des königlich-sächsischen Offizieres Johann Nepomuk Maria Freiherr von O’Byrn (* 2. Januar 1829 in Dresden; † 23. Juli 1909 ebenda) und dessen 1863 geheirateter Ehefrau Johanna Maria geb. von Treitschke (* 2. April 1833 in Dresden; † 13. März 1913 ebenda), einer Tochter des königlich-sächsischen Generalleutnants und letztem sächsischen Kommandant der Festung Königstein, Eduard Heinrich von Treitschke (17961867). Auch O'Byrns Vater war zuletzt im Rang eines Generalleutnants und diente u. a. als Stadtkommandant von Dresden. O'Byrn hatte noch einen Bruder:

O'Byrns Großeltern väterlicherseits waren Friedrich Konstantin Wenzeslaus O’Byrn (17891874) und dessen Ehefrau Laura Clara Clothilde Hersalic geb. von Ziegesar (17961870).

O'Byrn heiratete am 15. April 1899 in Dresden Maximiliane Marie Gabriele ("Gella") Edle von der Planitz (* 24. Juli 1874 in Dresden; † 14. Februar 1954 in Überlingen am Bodensee), die ältere Tochter des königlich-sächsischen Generals und Kriegsministers Karl Paul Edler von der Planitz (18371902 und dessen Ehefrau Isidore von Tschirschky und Bögendorff (18511924).

Das Paar hatte keine Kinder. Mit dem Tod von O'Byrn starb die sächsische Linie der Adelsfamilie O'Byrn im Mannesstamme, mit dem Tod seiner Witwe dann 1954 endgültig aus. Die Familie trug selbst nie die Adelspräposition "von", wird aber in mehreren Publikationen, auch im 18. und 19. Jahrhundert so erwähnt.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Georg O’Byrn startete wie sein Vater eine militärische Karriere und trat 1884 als Offizierskadett auch in das gleiche Regiment, das 2. Grenadierregiment Nr. 101 ein, das sein Vater seit 1875 im Rang eines Oberst als Regimentskommandeur befehligte. 1885 wurde er zum Offizier ernannt und erhielt den ersten Leutnantsdienstgrad als Sekondé-Lieutenant.

O'Byrn ist erstmals 1886 im Dresdner Adressbuch als Sekondé-Lieutenant im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 in der Dresdner Albertstadt verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit in der östlichen Infanteriekaserne in der Carolaallee.[2] 1889 wurde er als Lehrer zur Unteroffiziersschule abkommandiert, wo er 1892 zum Premier-Lieutenant befördert wurde.[3]

Von 1893 bis 1896 wurde O'Byrn à la suite des Kadettenkorps seines Regiments (2. Grenadierregiment Nr. 101) gestellt. Gleichzeitig wurde er zum königlichen Kadettenkorps abkommandiert und wohnte im Kadettenhaus im dortigen Hauptgebäude.[4] 1896 kehrte er kurzzeitig als Offizier in das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 zurück,[5] wurde aber bereits wieder 1898 als Kompaniechef an die Unteroffiziersschule versetzt.

1900, mittlerweile im Rang eines Hauptmannes à la suite des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 wurde O’Byrn Erzieher der Prinzen Georg und Friedrich Christian sowie später auch Ernst Heinrich von Sachsen. Er bezog dazu eine Wohnung im Taschenbergpalais.[6] Ab 1901 wohnte er im Sommer in Loschwitz,[7] wo er in der Pillnitzer Straße 81 eine Sommerwohnung im Erdgeschoss der „Villa Bergfrieden“ bewohnte.[8]

1902 wurde O’Byrn zum Militär-Gouverneur der Prinzensöhne ernannt,[9] 1905 zog er in die Schloßstraße 25.[10] 1906 wurde O’Byrn zum Major befördert,[11] anfangs noch ohne dem dazugehörigen Patent, welches er im Folgejahr, 1907 erhielt. Nach dem Tod seines Vaters erhielt er 1909 die königlich-sächsische Bestätigung den Titel eines Barons (Freiherr) zu führen.

1910 wurde er außerdem zum Flügeladjutant des sächsischen Königs Friedrich August III. ernannt.[12] Diesen Posten übte er bis Januar 1914 aus. Am 23. September 1913 wurde O’Byrn zum Oberstleutnant befördert, 1914 wurde er „diensttuender Flügeladjutant“ des Königs.[13] 1915, während seiner Teilnahme an Ersten Weltkrieg wurde O’Byrn zum Oberst befördert. Im gleichen Jahr zog er an die Bürgerwiese 18.[14] 1918 wurde O’Byrn als Generalmajor z. D. (zur Disposition) in den einstweiligen Ruhestand versetzt,[15] nachdem er zuvor noch zum Kabinettschef des Markgrafen von Meißen ernannt wurde und damit einen Ehrentitel erhielt.

Traueranzeige mit Sterbebild von Georg Baron O'Byrn

O’Byrn wohnte zuletzt in Wachwitz am Königlichen Weinberg im dortigen Haus 10 (ehemaliges Marienhaus).[16][17] wohin er 1939 gezogen war. Die Häuser am Königlichen Weinberg gehörten bis 1945 noch Prinz Friedrich Christian Herzog zu Sachsen als Eigentümer, der zuletzt mit seiner Familie im Schloss Wachwitz wohnte. O’Byrn wurde auf dem Alten Katholischen Friedhof beerdigt. Sein Grab ist mit einer Bronzebüste versehen.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Das O im Namen O'Byrn ist ein irisches Familienpartikel. Wenn auch o (ô) vielfach den Ausdruck einer gewissen Würde verleiht, weil der Ahnherr und sein Geschlecht sehr angesehen waren („O is equivalent to ,son of′ and denotes progeny, or is a character of dignity", Webster), so kommt dieses o (ô) auch bei Leuten aus dem Volke vor. Daher ist die Familie O’Byrn in den meisten Adressbüchern und Hofkalendern zwar unter dem Buchstaben O aufgeführt, manchmal allerdings auch unter B für Byrn.
  2. Adressbuch Dresden 1886, SLUB, S. 378
  3. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 539
  4. Adressbuch Dresden 1894, SLUB, S. 553
  5. Adressbuch Dresden 1897, SLUB, S. 411
  6. Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 583
  7. Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 603
  8. Adressbuch Dresden 1902, Vororte, Häuserbuch, SLUB, S. 2333
  9. Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 629
  10. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 749
  11. Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 748
  12. Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 792
  13. Adressbuch Dresden 1915, SLUB, S. 781
  14. Adressbuch Dresden 1916, SLUB, S. 623
  15. Adressbuch Dresden 1919, SLUB, S. 614
  16. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1936, SLUB, S. 706
  17. Häuserbuch Dresden 1936, SLUB, S. 1744

[Bearbeiten] Weblinks

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