Kesselsdorfer Straße

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„Alte Straße jung geblieben“ – Festumzug beim Straßenfest anlässlich 110 Jahre Kesselsdorfer Straße
Kesselsdorfer Straße zwischen Gröbel- und Reisewitzer Straße um 1910
Altes Straßenschild
Gebäude der ehem. Buchhandlung „Buch und Kunst“, 2006 abgerissen und durch Neubau „Wernereck“ ersetzt
Café „Zum Frieden“ 2002, ebenfalls 2006 abgerissen und durch Neubau „Wernereck“ ersetzt
Überbleibsel „Zum Frieden“
ehem. Blumen-Verkaufshäuschen am Neuen Annenfriedhof
historische Beschriftung einer Geschäftstür, Kesselsdorfer Straße 65 (?), 2007
Pferd an der Kesselsdorfer Straße/Hirtenstraße
Gasdruckregelanlage Kesselsdorfer Straße

Die Kesselsdorfer Straße, im Volksmund „Kellei“ genannt[1], führt von der Nossener Brücke in westliche Richtung nach Altfranken/Gompitz und durchquert dabei die Stadtteile Löbtau, Naußlitz, Wölfnitz, Gorbitz, Altfranken und Gompitz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)

gerade Hausnummern stadtauswärts rechts, ungerade stadtauswärts links

[Bearbeiten] Debatte um Verkehrsberuhigung

Seit den 1990er Jahren wird über eine geänderte Verkehrsführung im unteren Teil der Kesselsdorfer Straße nachgedacht. Die knapp 200 Meter zwischen Tharandter Straße und Gröbelstraße stellen einen Verkehrsknotenpunkt im Dresdner Westen dar: An der Kreuzung zweier großer Ausfallstraßen befinden sich auch Haltestellen von je drei Straßenbahn- und Buslinien sowie Radwege. Die Verkehrsführung ist für Fußgänger und Radfahrer nicht nur sehr gefährlich, sondern auch schlichtweg ärgerlich: Es gibt keine Haltestelleninseln für ein sicheres Aus- und Einsteigen in Bus und Bahn, die Radwege führen mitten durch die engen Haltestellen-Wartebereiche. Täglich passieren ca. 20.000 Kraftfahrzeuge[29], 22.000 DVBAG-Kunden und mehr als 1000 Fahrradfahrer den Straßenabschnitt (Stand 2009).

Die deswegen geplante Verkehrsberuhigung beschloss der Stadtrat 1994 und bestätigte sie in mehreren Beschlüssen. Zunächst war ein Boulevard Kesselsdorfer Straße mit breiten, begrünten Fußwegen, sicheren Radwegen, einer sicheren und barrierefreien Zentralhaltestelle am unteren Ende der Kesselsdorfer Straße angedacht, der sich von der Tharandter bis zur Wernerstraße erstrecken sollte. Die verkehrsberuhigte Zone wurde dann bis zur Gröbelstraße verkürzt. Am 12. Februar 2009 jedoch beschloss der Stadtrat mit einer knappen Mehrheit von CDU, FDP, Bürgerfraktion und einigen Linken das Aus für den Boulevard und beauftragte, den Straßenabschnitt mit Autospuren in beide Richtungen neu zu planen. Die genannten Fraktionen und der Gewerbeverein Kesselsdorfer Straße befürchten, dass ohne Auto-Durchgangsverkehr die Kunden für die Läden am unteren Ende der Kesselsdorfer Straße ausbleiben. Die Stadtratsfraktionen von SPD, Grünen und Linken sowie die DVBAG, die Stadtverwaltung und der Ortsbeirat hingegen befürworten die verkehrsberuhigte Lösung. Das vorgesehene eigene Straßenbahn-Gleisbett und die abgetrennten Fuß- und Radwege sollten den Autospuren weichen.[30] [31]

Eine neue Untersuchung, die vom Baubürgermeister Jörn Marx in Auftrag gegeben wurde, zeigte aber, dass aufgrund der hohen Verkehrsdichte des ÖPNV mit 48 Bahnen und Bussen in der Stunde, die Durchlässigkeit für den Autoverkehr im Haltestellenbereich nicht gegeben ist. Aufgrund der geringen Straßenbreite können keine Haltestelleninseln angelegt werden, sondern lediglich Zeitinseln mit sogenannten Pförtnerampeln. Die einzige Lösung, um das Ausweichen des Autoverkehrs in das Nebenstraßennetz von Löbtau zu vermeiden, wäre der Abriss der neu gebauten Löbtau-Passage, der von keiner Seite gewollt ist.[32][33]


[Bearbeiten] Quellen

  1. Gerlinde Besser: Leben, Einkaufen, Feiern. An der „Kellei“ ziehen alle an einem Strang, in: Plauener Zeitung 7. Jg. September 2006, Nr. 63
  2. Löbtau im Wandel – Stadterneuerung für Dresden, Hrsg. Landeshauptstadt Dresden 2008
  3. Wochenkurier 21.12.2011
  4. Alexander Bigga: Radfahren auf der Kesselsdorfer Straße ab Juli 2011. Beiträge 7. Juni 2011 bis 3. Juni 2012.
  5. [https://www.dresden.de/de/stadtraum/planen/grossprojekte/zentralhaltestelle-kesselsdorfer-strasse.php dresden.de: Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße.
  6. Sigrid Walther in Refugium und Melancholie – Wilhelm Lachnit, Malerei, Städtische Galerie Dresden, 2012, S. 198
  7. Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1970 (Stand: Oktober 1969), S. 134
  8. Branchen-Fernsprechbuch zum Fernsprechbuch für den Bezirk Dresden. 1963/64. S. 308. Information der „fernwegs“-Betreiber.
  9. Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Oberpostdirektion Dresden, vom 15. März 1946, S. 19
  10. Information von Falk Fritzsche, Ortschronist Löbtau/Strehlen
  11. Amtliches Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1962, S. 41. Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1974, S. 90.
  12. Information von Falk Fritzsche, Ortschronist Löbtau/Strehlen
  13. Information von Falk Fritzsche, Ortschronist Löbtau/Strehlen
  14. Information von Falk Fritzsche, Ortschronist Löbtau/Strehlen
  15. Branchen-Fernsprechbuch zum Fernsprechbuch für den Bezirk Dresden. 1963/64. S. 160.
  16. http://www.kellei.de/informationen.php?artikel=115&struct_id=8
  17. http://www.kb-architekten.com/projekte_large_39.htm
  18. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  19. Norbert Weiß: Vor Schneiders Kaschemme – Kneipengänge der siebziger Jahre. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Gaststätten, Kneipen und Cafés in Dresden. Dresdner Hefte Nr. 98, Dresden 2009. S. 65, 73.
  20. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  21. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  22. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  23. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  24. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  25. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  26. Oliver Jänicke auf www.fotocommunity.de, Stand 9.9.2006
  27. Das Haus, in welchem die Capitulation vom 11. Novbr. 1813 geschlossen ward. In: Karl von Weber: Zur Chronik Dresdens. Tauchnitz, Leipzig 1859, S. 188 (Digitalisat in der Google-Buchsuche): Nach der Schlacht bei Leipzig blieb Dresden noch von einem französischen Armeecorps von beinahe 30000 Mann, unter dem Commando des Marschalls Grafen Gouvion St. Cyr besetzt: der Stadt drohte, nach so vielen Drangsalen, die sie schon erlitten, abermals die Gefahr einer Belagerung, welche aber durch die Capitulation vom 1. Novbr. 1813 beseitigt wurde, nach der die Franzosen sich ergaben. Dieser für die Stadt sehr wichtige Vertrag ward im Dorfe Niedergorbitz abgeschlossen, in einem städtisch eingerichteten, unmittelbar neben dem Gasthofe gelegenen Hause, dessen Garten an die Chaussee stößt, welches damals der verwittweten Kreishauptmann Sahrer von Sahr gehörte, im J. 1827 aber Karl Lorenz Stiefel besaß. Die Erinnerung, welche sich an dieses Haus knüpfte, lockte viele Besucher dahin, die der Besitzer, der eine "camera obscura" darin aufgestellt hatte, auch, natürlich gegen Bezahlung, gern bewirthet hätte. Seine wiederholten Gesuche um Gestattung des Caffeeschenkens etc. wurden aber damals zurückgewiesen.
  28. Jana Mundus: Experten für tierische Gourmets. In: SZ 2.2.2016
  29. Information der Grünen-Stadtratsfraktion
  30. Denni Klein: Löbtauer Boulevard steht vor dem Aus. In: SZ vom 9.1.2009.
  31. Denni Klein: Stadtrat besiegelt Aus für Boulevard. In: freitagSZ vom 20.2.2009.
  32. Denni Klein: Studie: Löbtau-Passage muss Autos weichen In: SZ vom 27.4.2009.
  33. CDU bei Boulevard Kesselsdorfer Straße kompromissbereit In: SZ vom 28.4.2009.

[Bearbeiten] Weblinks

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