Gustav Ludwig Hübel

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Dr. theol., jur. u. phil. Gustav Ludwig Hübel (* 12. Mai 1800 in Dresden; † 10. Februar 1881 ebenda) war ein deutscher Jurist und Theologe sowie Beamter, u.a. als Geheimer Kirchen- und Oberkonsistorialrat, ab 1853 als Präsident des evangelischen Landeskonsistoriums des Königreiches Sachsen, zuletzt im Rang und mit Titel als Ministerialdirektor und königlich-sächsischer Wirklicher Geheimer Rat im sächsischen Kultusministerium.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gustav Ludwig Hübel entstammte der Familie Hübel aus dem damaligen Dorf Gießmannsdorf bei Luckau (niedersorbisch Łukow), das nach dem Prager Fieden 1635 als Teil des Markgraftums Niederlausitz zum Kurfürstentum Sachsen kam. Die Familie brachte einige hochrangige Juristen, Beamte und Militärpersonen hervor. Einige Familienmitglieder erhielten ihre höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen. Einige Äste und Linien der Familie wurden in den Adelstand erhoben und nannten sich dann von Hübel. Die Familie ist im Mannesstamm erloschen. Sein Großvater war Johann Gottfried Hübel (17261794), Herr auf Altfranken, kursächsischer Kammer-Kommissionsrat. Seine Onkel waren der kursächsische Hof- und Justizienrat Heinrich Ferdinand Hübel (17571836) und der kaiserliche Postmeister Johann Maximilian von Hübel (17721840).

Wappen des adeligen Astes der Familie Hübel

Hübel war das fünfte Kind und der einzige überlebende Sohn des Finanzkonsulenten und koniglich-sächsischen Hofrats, Dr. jur. Moritz Ludwig Hübel (* 23. Februar 1759 in Altfranken; † 29. Oktober 1830 in Dresden) und dessen 1788 geheirateter Ehefrau Amalie Charlotte geb. Viol (1762 in Böhmen; ⚰︎ 23. Januar 1802 in Dresden).[1] Hübel hatte noch sechs Geschwister, u.a. als Schwester:

Gustav Ludwig Hübel heiratete am 9. Juni 1827 in Dresden Pauline geb. Möhnert (* 15. Dezember 1809; † 23. August 1835). Das Ehepaar Hübel hatte acht KInder:

Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau war Hübel seit 1837 mit Elisabeth Johanna Marianne Wilhelmine Natalie Hübel (18181887) verheiratet, die nach seinem Tod weiter im Haus in der Großen Klostergasse 7 wohnte.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gustav Ludwig Hübel erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 5. April 1815 als Schüler eintrat. Er blieb am Meißner Gymnasium bis zum 21. Februar 1818, als er seine Reifeprüfung ablegte. Im gleichen Jahr ging Hübel an die Universität nach Heidelberg, wo er Rechtswissenschaften, Theologie und Philologie studierte. Am 7. Februar 1822 promovierte er zum Doktor der Rechte (Dr. jur.) und wurde im gleichen Jahr juristischer Respondent in Leipzig.

Ab 1823 war Hübel als Rechtskonsular an Patrimonialgerichten der königlichen Kammergüter in Sachsen beschäftigt. Am 13. August 1828 wurde Hübel vom sächsischen König Anton zum Supernumerar-Oberkonsistorialrat,[5] am 27. August 1829 zum Hof- und Justizrat in der Landesregierung ernannt. Er ist erstmals im gleichen Jahr im Dresdner Adressbuch als Oberkonsistorialrat im elterlichen Haus in der Klostergasse 9A in der Dresdner Neustadt verzeichnet,[6] ab 1831 dann als Hof- und Justizienrat.[7]

Am 28. Januar 1831 erhielt Hübel vom sächsischen König den Titel als Geheimer Kirchenrat im sächsischen Kultusministerium.[8] Als solcher ist er ab 1832 in den Dresdner Adressbüchern zu finden,[9] ab 1840 in der Klostergasse 7.[10]

1853 erhielt Hübel die Rangerhöhung zum Geheimen Rat und wechselte zum Ministerium des öffentlichen Unterrichts (Kultusministerium). Als solcher ist er ab 1854 im Adressbuch verzeichnet.[11] Ebenfalls 1853 wurde Hübel im Nebenamt Interimsprädident des sächsischen Landeskonsistoriums, was er bis 1874 blieb. 1868 wurde Hübel von König Johann zum Ministerialdirektor und Wirklichen Geheimen Rat im Kultusministerium ernannt. Mit der Rangerhöhung zum Wirklichen Geheimen Rat durften Hübel und seine Frau den Ehrentitel "Excellenz" führen.[12]

Hübel wurde am 7. Februar 1872 aufgrund seines 50-jährigen juristischen Doktor-Jubiläums mit dem Großkreuz des sächsischen Verdienstordens ausgezeichnet.[13] Ebenfalls aus diesem Anlass erhielt er 1872 die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig als Doktor der Theologie und Philosophie (Dr. theol. et phil.).[14][15]

Am 1. Oktober 1874 wurde Hübel vom damals neuen sächsischen König Albert unter Zahlung der gesetzlichen Pension und Beibehaltung des Titels als Wirklicher Geheimer Rat a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt.[16] Er wohnte bis zuletzt in seinem Haus in der Klostergasse 7, wo auch weitere damals hochangesehene Persönlichkeiten, wie der Geheime Regierungsrat von Charpentier mit seinen Töchtern, die Familie von Tschirschky und Bögendorff, die Witwe des Wirklichen Geheimen Rats von Strampff, die Witwe des königlich-sächsischen Offiziers von Berlepsch und die Offiziere von Klüchtzner und von Hammond wohnten.[17] Hauseigentümer wurden nach seinem Tod seine Brüder.[18] Bei Hübels Begräbnis wurde öffentlich an ihn als "treuen Freund der evangelisch-lutherischen Landeskirche" erinnert.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf db.viol-online.de
  2. Das psorische Leiden der Antonie Volkmann, Reinhard Hickmann, Haug-Verlag Heidelberg 1996, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 2-7760-1465-2, S. 24ff.
  3. Datensatz im Lexikon deutscher Generale
  4. Adressbuch Dresden 1882, S. 192, SLUB
  5. Allgemeines Repertorium der neuesten in- und ausländischen Literatur für 1828, 1. Band, Leipzig, Onlineausgabe in Google Books, S. 313
  6. Dresdner Adress-Kalender 1829, S. 70, SLUB
  7. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 120, SLUB
  8. Jahnscher Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, Band 4, Leipzig, 1832, Onlineausgabe in Google Books, S. 261
  9. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 109, SLUB
  10. Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 115, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1854, S. 68, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1869, SLUB Dresden, S. 121
  13. Adressbuch Dresden 1873, SLUB Dresden, S. 143
  14. Leipziger akademische Ehrentitel auf der Homepage zur Universitätsgeschichte der Uni Leipzig
  15. Die Leipziger Rektoratsreden 1871-1933, herausgegeben von Franz Häuser, 2009, Berlin, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 978-3-11-020919-8, S. 62, S. 112
  16. Adressbuch Dresden 1875, SLUB Dresden, S. 155
  17. Häuserbuch Dresden 1881, S. 693, SLUB
  18. Häuserbuch Dresden 1882, S. 623, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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