Bautzner Straße

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Kulturdenkmal Bautzner Straße 72
Villa Bautzner Straße 118

Die Bautzner Straße reicht in ihrer heutigen Ausdehnung vom Albertplatz bis zur Mordgrundbrücke und führt ihren Namen nach der Richtung zur Stadt Bautzen.

Mit einer Länge von fast 5 km und der höchsten Hausnummer 134 (Schloss Eckberg) gehört sie zu den langen Straßen von Dresden und führt durch die Stadtteile Innere Neustadt, Äußere Neustadt, Radeberger Vorstadt und Loschwitz.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Bautzner Straße ging in vielfach verändertem Verlauf aus der Stolpischen Straße hervor. Der Name entstand nach der Stadt und Burg Stolpen, wo der Bischof von Meißen eine Nebenresidenz unterhielt. Die Bischöfe von Meißen wechselten auf dem Bischofsweg zwischen ihren Residenzen, um die Stadt Dresden zu umgehen. 1559 zwang Kurfürst August den letzten Bischof von Meißen Johann IX. von Haugwitz, ihm das Amt Stolpen zu überlassen. Seitdem waren Stadt und Burg Stolpen kursächsisch. Die Stolpische Straße war lange Zeit der einzige Verbindungsweg in Richtung Osten. In vielfach veränderter Form gingen aus ihr nicht nur die Bautzner Straße, sondern auch die Bautzner Landstraße hervor. Die Entwicklung dieser wichtigen Verbindung bestimmte die Geschichte der Orte an ihrem Verlauf. Beispielsweise entstand an der Brücke der Stolpischen Straße über die Prießnitz schon um 1600 ein Landhaus der Familie von Schönberg (auf Oberlichtenau) als Adelssitz direkt vor den Toren von Altendresden, welches 1637 bei einem Gefecht auf dem Sande zwischen sächsischen und schwedischen Truppen abbrannte. Aus diesem in den 1650er Jahren wieder aufgebautem Landhaus ging später der Coselsche Garten hervor. 1687 wurde neben dem Landhaus der kurfürstliche (später königliche) Holzhof eingerichtet, der dem großen Brand von Altendresden im Jahr 1685 zum Opfer gefallen war und aus städtebaulichen Gründen verlegt wurde.

Die Bautzner Straße führte vor der Eingemeindung von Loschwitz nur durch die Innere Neustadt und die Radeberger Vorstadt. Sie wurde 1905 wie folgt beschrieben:
Sie ist „ein Teil der alten Landstraße, die vom Schwarzen Tore aus nach der oberen Prießnitzbrücke, dann schräg durch den Wald nach dem Fischhause und weiter nach Radeberg führte und deshalb Radeberger Straße hieß (s. diese). Auf ihrem ersten bis in die Gegend des heutigen Waldschlößchens reichenden Teile war der Verkehr wesentlich geringer als auf der Stolpener Straße, welche sich nahe der Elbe hinzog, die untere Prießnitzbrücke überschritt, weiter ein Stück durch Wiesen führte und erst beim Meisenberge (am Waldschlößchen) die Höhe erreichte. Weil die Elbe diesen ziemlich tiefliegenden Teil der Stolpener Straße nicht selten überflutete, wurde er 17831786 vom Lincke'schen Bade an höher gelegt und dadurch die nachmalige Schillerstraße geschaffen. Das Stück der Radeberger Straße, das zwischen dem Schwarzen Tore und dem Gasthof zum Goldnen Löwen lag, einschließlich der 1746 entstandenen Holzhofgasse, erhielt etwa um die Mitte des 18. Jahrhunderts den Namen Neue Straße, einige Jahrzehnte später die Bezeichnung Bautzner Straße, während dem Teile der Radeberger Straße vom Goldnen Löwen an sein bisheriger Name verblieb. Im Jahre 1823 wurde der ganze Straßenzug vom jetzigen Albertplatze bis zum Waldschlößchen Bautzner Straße benannt, dagegen dieser Name für die heutige Holzhofgasse beseitigt. Von 1855 an unterschied man eine Innere und eine Äußere Bautzner Straße. Letztere, von der Prießnitzbrücke bis an die Loschwitzer Flurgrenze reichend, erhielt 1859 den Namen Schillerstraße, während erstere von dem gleichen Zeitpunkte an die Benennung Bautzner Straße führt.“[1]

Ab der Einmündung der Angelikastraße, der Flurgrenze zum damaligen Stadtteil Antonstadt, bis kurz hinter der Mordgrundbrücke liegt die Bautzner Straße auf Loschwitzer Flur. Sie hieß dort auch früher schon Bautzner Straße. Die Gemeinde Loschwitz entschied 1904, auf dem Abschnitt in ihrer Gemarkung die Straße umzubenennen. Ab 1. Januar 1905 hieß sie Dresdner Straße mit der Begründung, dass es auf Dresdner Flur auch eine Bautzner Straße gab. Dadurch gab es oft Verwechslungen und es kam „zu verspäteten Zustellungen von Postsachen und anderen Zusendungen“. Aufgrund derselben Problematik wurde auch die Radeberger Straße in Fischhausstraße umbenannt.

Nach der Eingemeindung von Loschwitz im Jahre 1921 erfolgte die durchgängige Benennung mit Bautzner Straße. Am 1. Juni 1926 wurden die Dresdner Schillerstraße und die Loschwitzer Dresdner Straße umbenannt in Bautzner Straße.

Über den Stechgrund am Heiderand führt die 1420 erstmals urkundlich erwähnte Mordgrundbrücke. Der Grund wurde 1466 als Mordtgrund bezeichnet, wahrscheinlich nach der altdeutschen Bezeichnung für Mark, Grenze. Die Brücke wurde 1587 in Stein, 1784 als Holzbrücke und 1826 wiederum als steinerne Brücke gebaut.

[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)

Gedenktafel für Mary Wigman, ehem. an der Bautzner Straße 107, ihre Wirkungsstätte von 1920 bis 1942
Mordgrundbrücke mit Triebwagen 1077 der Bühlauer Bergbahn

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18.
  2. Faltblatt 30 Jahre art+form, 2022
  3. http://www.mahndepots.de/de/locations/6/
  4. historische Ansichtskarte
  5. historische Ansichtskarte
  6. https://twitter.com/alexanderkeuk/status/1088396509140406272
  7. SZ Immo-Magazin Juli/August 2018, S. 11
  8. Ingolf Pleil: Neue Pläne für Brache des Projekts von Hundertwasser. In: DNN 16.3.2016, S. 13
  9. Ingolf Pleil: Statt des Hundertwasserhauses entstehen bald „Pfunds Höfe“ in Dresden. In: DNN 22.3.2018
  10. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10215454635384916&set=a.1189455382404.30402.1408922016&type=3&theater
  11. Genia Bleier: Zu Hause bei … Annekatrin und James Schmidt: Kunst, Kinder, Kater und ein Hund. In: DNN.de 26.12.2017
  12. https://villawigman.de
  13. https://www.pohl-projects.de/20--Referenzen/01--Villa-Elysium
  14. Uwe Hofmann: Dresden baut das Ärztehaus an der Bautzner Straße um. In: DNN 18.12.2020, S. 19
  15. Guide MICHELIN: Genuss-Atelier. abgerufen am 17.02.2023.
  16. SZ-Immo-Magazin Juli/August 2018, S. 26–30.

[Bearbeiten] Weitere Aufnahmen

[Bearbeiten] Weblinks

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