Gasthaus Stadt Wien

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Das Gasthaus Stadt Wien bestand nach einem Stadtplan bereits im Jahr 1819. Es entstand in dem bereits im 18. Jahrhundert zusammengelegten hochherrschaftlichen Gesandtschaftshaus Große Klostergasse (die Nr. 226 und Nr. 227). Jedes dieser beiden Häuser besaß 5 Fensterachsen, so daß das damals sehr kostspielige Gesamtgebäude mit 10 Fensterachsen auf vier Etagen und zwei Bodenetagen ausgebaut werden konnte.

Bis Ostern 1797 befand sich hier die Großbrittanische Gesandtschaft (zuletzt: Esquire Hugh Elliot, königl. Großbrittan. Gesandter am kursächs. Hofe), dann zog die Kaiserlich königliche Gesandtschaft dort ein (zunächst Franz Emmerich Graf u Edler Herr zu Eltz-Kempenich, kaiserl. königl. bevollmächtigter Minister u. außerordentl. Gesandter am kursächs. Hofe, auch kaiserl. Reichshofrath und wirklicher Kämmerer).

Hierdurch mußte die ehemals Anglikanische Gesandtschaftskapelle zu einer Römisch-katholischen Gesandtschaftskapelle umgebaut werden, an der dann ein römisch-katholischer Kapelldiener (Geistlicher) fungierte.

Der Speisesaal des zusammengelegten zehnachsigen Gebäudes verfügte über ein Glasdach, das wie ein Lichthof wirkte, über einen hohen Kamin sowie über von Skulpturen und Büsten umrahmte große Spiegel. Er ging von der vierten Etage durch beide Dachetagen und besaß in der fünften Etage einen Umgang. Außer den beiden langen Speisetafeln durch den Raum standen an den Längsseiten auch noch zwei Reihen Stühle, auf denen sich zeittypisch die Bediensteten der adeligen hohen Herrschaften bereit hielten.

Eine Besonderheit war der an die Belle Etage in Richtung Garten (Richtung Elbe) angebaute Wintergarten mit einer langen Treppe zum Garten hinunter. Er besaß sechs Rundbogenfenster in die Hauptrichtung und je zwei an den Seiten (zur Treppe hin in die Flügeltüren eingebaut). Als Besonderheit besaß er sogar ein Vollwalmdach aus Ziegeln. In dem aus Sandstein fest gemauerten Untergeschoß dieses für damalige Verhältnisse äußerst kostspieligen Anbaues bekam der Gärtner sein Refugium.

Der Englische Garten war sehr kunstvoll angelegt und mit Skulpturen, Vasen, Putten usw. angefüllt. Er wurde zu den Königl. Stall-Amts-Wiesen (ehemals die Mönchswiese) durch eine hohe Mauer begrenzt, in welche ein Gartenhaus eingebaut war, durch welches man in die Elbwiesen gehen konnte. Vor dem Gartenhaus gab es einen kleinen befestigten Platz, von welchem man die Aussicht auf die Altstadt genießen konnte ("Canalettoblick").

Durch den Wiener Frieden 1815 geriet Sachsen in eine noch größere politische Bedeutungslosigkeit als durch den Siebenjährigen Krieg ohnehin schon. Das Gesandtschaftshaus wurde nicht mehr gebraucht und ging bis spätestens 1819 in private Hände über.

1831 war Ferdinand Roma Hancy Besitzer des nun als Gasthaus Stadt Wien bezeichneten Gebäudes.

Bis spätestens 1838 hatte er dann auch noch das benachbarte Grundstück Markt Nr. 228 aufgekauft und in gleicher Höhe aufgestockt. Er bezeichnete diesen nun 15-achsigen großen Bau in Anlehnung an das Altstädter Hotel Stadt Rom als Hotel Stadt Wien.

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