Dompfarrei Sanctissimae Trinitatis Dresden
Die Dompfarrei Ss. Trinitatis Dresden ist die römisch-katholische Gemeinde der Hofkirche in Dresden. Sie umfasst aktuell (2024) etwa 1.800 Glieder. Die weiteren drei noch existierenden Dresdner Großpfarreien "Selige Märtyrer vom Münchner Platz", "St. Elisabeth" und "St. Martin" haben insgesamt etwa 22.000 Mitglieder, wobei diese Zahlen derzeit rapide sinken.[1][2]
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Zur Geschichte der römisch-katholischen Kirche im Gau Nisan und bis 1539 in Dresden siehe:
[Bearbeiten] 1539: Dresden wird evangelisch
- 17. April: Herzog Heinrich der Fromme zieht in Dresden ein
- 21. April Heinrich empfängt die Huldigung des Rates und der Bürgerschaft zu Dresden
- 23. April: erste evangelische Predigt in Dresden
- 27. Juni: Johannes Cellarius (1496-1542) wird erster evangelischer Pfarrer und Superintendent von Dresden
- 6. Juli: die Kreuzkirche wird zur evangelischen Hauptkirche eingeweiht[3], die erste evangelische Messe deutsch gehalten und das Abendmahl in beiderlei Gestalt ausgeteilt, die Gottesdienste in der Frauenkirche werden eingestellt
- 15. Juli: Kirchenvisitation in Dresden, danach in der ganzen Mark Meißen
- 5. August: das Terminierhaus der Dominikaner wird an den Rat verkauft [4]
- 20. Dezember: die Mönche von Altdresden erhalten die Weisung, die Ordenskleidung abzulegen und sich gemeiner Kleidung zu bedienen
- 21. Dezember: die Mönche des Barfüßerklosters werden ebenfalls aufgefordert, die "Kappen" auszuziehen und sich des Bettelns zu enthalten
[Bearbeiten] 1581: Der Bischof von Meißen wird evangelisch
- Johann von Haugwitz, Bischof von Meißen, wird evangelisch und heiratet
[Bearbeiten] 1648: Westfälischer Frieden
- mit dem westfälischen Frieden (1648) wird der 30-jährige Krieg beendet und die Religionszugehörigkeit auf das Regeljahr 1624 festgelegt - Dresden bleibt evangelisch-lutherisch (die Oberlausitz römisch-katholisch)
[Bearbeiten] Ab 1661: Gottesdienste in den Gesandtschaften römisch-katholischer Fürstenhäuser
- seit 1661 gibt es in Dresden wieder römisch-katholische Gottesdienste, die jedoch anfangs nur in den Botschaftskapellen der französischen und kaiserlichen Gesandten abgehalten werden konnten und daher nicht-öffentlich waren - Dresdner Katholiken konnten nur heimlich an den Gottesdiensten teilnehmen
[Bearbeiten] 1697: Kurfürst August der Starke konvertiert, um die polnische Königskrone zu erlangen
- der Kurfürst von Sachsen Friedrich August I. konvertiert zum römisch-katholischen Glauben, um sich zum König von Polen wählen zu lassen - diskrete römisch-katholische Gottesdienste in der Schlosskapelle
[Bearbeiten] Weihnachten 1699: erster öffentlicher römisch-katholischer Gottesdienst nach der Reformation in Moritzburg
- Weihnachten 1699 wurde der erste öffentliche römisch-katholische Gottesdienst nach der Reformation in der kurfürstlichen Schlosskapelle in Moritzburg gefeiert - als Teil des Moritzburger Jagdschlosses der sächsischen Kurfürsten wurde sie 1661–1672 erbaut (heute feiert die Gemeinde St. Trinitatis der "Pfarrei St. Martin Dresden" ihre Gottesdienste in der Schlosskapelle Moritzburg; die Hauptkirche der Gemeinde ist die St.-Martin-Kirche = der katholische Teil der Garnisonkirche in der Albertstadt)
[Bearbeiten] 1708: Erneuerung der römisch-katholischen Strukturen in Dresden
[Bearbeiten] 1708: Karl Moritz Vota SJ Apostolischer Präfekt der "Mission in Dresden und in ganz Sachsen"
Im Jahre 1708 wurde der Beichtvater von August dem Starken, Karl Moritz Vota SJ für fünf Jahre zum "Apostolischen Präfekten" der Mission in Dresden und in ganz Sachsen ernannt.
Eine Apostolische Präfektur ist eine Diözese auf Probe in Missionsgebieten.[5] Die Erhebung zur Präfektur macht aus einer Mission sui juris kirchenrechtlich eine der Diözese gleichstehende Teilkirche (Can. 368 CIC). Bei der Apostolischen Präfektur handelt es sich um eine frühe Vorstufe vor der Erhebung zu einer regulären Diözese.
Ob die Rechte von Karl Moritz Vota (SJ) verlängert wurden, ist ungewiss, er scheint sie jedoch bis zu seinem Tode 1715 ausgeübt zu haben.
In der Folge unterstanden die Katholiken in Sachsen der Jurisdiktion des Apostolischen Vikars der Nordischen Missionen bzw. dem Kölner Apostolischen Nuntius. Über die formale Errichtung eines Apostolischen Vikariates für Sachsen liegen keine Dokumente vor, es kann jedoch von einem solchen ausgegangen werden.
[Bearbeiten] 5. April 1708: Weihe des Klengelschen Opernhausen zur katholischen Hofkapelle
- 5. April 1708: Weihe des Klengelschen Opernhauses am Taschenberg (als erstes Opern- und Komödienhaus in Dresden 1664-1667 von Wolf Caspar von Klengel erbaut) zur katholischen Hofkapelle - damals lebten in Dresden bereits etwa 2000 Katholiken, die allerdings in ihren Bürgerrechten noch weitgehend eingeschränkt waren - noch immer diskrete römisch-katholische Gottesdienste in Dresden
[Bearbeiten] 1708: Neugründung der Dresdner Kapellknaben
- 1708: Neugründung der Dresdner Kapellknaben, die bis heute die sonn- und feiertäglichen Eucharistiefeiern festlich gestalten
[Bearbeiten] 1712: Auch Kurprinz Friedrich August konvertiert zur römisch-katholischen Kirche
- 1712: auch der Sohn Augusts des Starken, Kurprinz Friedrich August, konvertiert zur römisch-katholischen Kirche -dessen Hochzeit mit der Kaisertochter Maria Josepha nährte die Hoffnung Augusts des Starken, eines Tages auch die Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches für sein Haus zu gewinnen
[Bearbeiten] 26. September 1716: erneute königliche Deklaration zugunsten der Jesuiten als "Patres für die Kapellen und Missionen in Dresden und Leipzig"
Durch den König wurde am 26. September 1716 die Auswahl der Patres für die Kapellen und Missionen in Dresden und Leipzig durch die Ordens-Oberen der Jesuiten hervorgehoben, die "... mit solider Frömmigkeit große Gelehrsamkeit und Klugheit verbinden, wie sie ihr Amt, die Ehre der Gesellschaft und die augenblickliche Lage von Sachsen fordern".[6]
[Bearbeiten] 8. Juli 1726: königliches Dekret: Katholiken ist der Besuch protestantischer Krankenhäuser nicht mehr erlaubt
- Aufgrund eines königlichen Dekrets vom 8. Juli 1726 war katholischen Patienten sowie Priestern der Besuch protestantischer Krankenhäuser nicht mehr erlaubt.
[Bearbeiten] 1739: Konspirativer Baubeginn der katholischen Hofkirche
- Im Auftrag von August III. baute Gaetano Chiaveri die Kirche ab 1739 bis zunächst 1746 im Stil des Barocks. Die Planungen erfolgten im protestantisch geprägten Dresden konspirativ: Es hieß von einem großen Bau zwischen Schloss und Augustusbrücke, der genaue Verwendungszweck blieb geheim. Es war so auch kein Zufall, dass mit Chiaveri und seinem Stab Ausländer geholt wurden. Das Italienische Dörfchen verdankt ihrer Siedlung seinen Namen.
[Bearbeiten] 1743: Ludwig Ligeritz SJ wird Apostolischer Vikar
1743 wird Ludwig Ligeritz SJ (auch Liegeritz) Apostolischer Vikar. Ein Apostolisches Vikariat ist nach römisch-katholischem Kirchenrecht (CIC 1983) ein bestimmter Teil der katholischen Glaubensgemeinschaft, der aufgrund besonderer Umstände noch nicht als Diözese errichtet worden ist. Die Vorstufe ist die Apostolische Präfektur, die in Dresden bereits 1708 für ganz Sachsen eingerichtet wurde.
[Bearbeiten] 1747: Kurfürstin Maria Josepha stiftet ein katholisches Krankenstift in der Brückenstraße (heute Friedrichstraße)
- die Kurfürstin von Sachsen Maria Josepha stiftet 1747 ein katholisches Krankenstift in der Brückenstraße (ab 1830 Friedrichstraße) in der Friedrichstadt (am 1. April 1835 nach Dresden eingemeindet), aus dem das heutige St. Joseph-Stift hervorgeht (seit 1895 am heutigen Standort in der Johannstadt).
[Bearbeiten] 1749: Leo Rauch SJ wird Apostolischer Vikar
1749 wird Leo Rauch SJ Apostolischer Vikar.
[Bearbeiten] 29. Juni 1751: Weihe der katholischen Hofkirche
- der Apostolische Nuntius in Polen, Erzbischof Alberico Archinto weiht am 29. Juni 1751 die katholische Hofkirche der Heiligsten Dreifaltigkeit (Sanctissimae Trinitatis) - zum Weihegottesdienst werden die Messe in d-Moll und das Te Deum in D-Dur von Johann Adolph Hasse aufgeführt - die Hofkirche war von Anfang an nicht nur für das Kurfürstenhaus der Wettiner bestimmt, sondern auch Pfarrkirche für die damals sehr weit verstreut lebenden Katholiken (das Pfarrgebiet der römisch-katholischen Hofkirche erstreckte sich seinerzeit über weite Teile Sachsens)
[Bearbeiten] 1755: Vollendung der katholischen Hofkirche - Umbau der Hofkapelle im Opernhaus am Taschenberg wieder zum Ballhaus
- nach Vollendung der Hofkirche wurde 1755 die Hofkapelle im Opernhaus am Taschenberg wieder zum Ballhaus umgebaut (lediglich am Turm wurde noch bis 1756 gebaut, dann wurde Dresden von preußischen Truppen besetzt)
[Bearbeiten] 1763: Augustin Eggs SJ wird Apostolischer Vikar
1763 wird Augustin Eggs SJ Apostolischer Vikar.
[Bearbeiten] 1764: Franz Herz SJ wird Apostolischer Vikar
1764 wird Franz Herz SJ Apostolischer Vikar.
[Bearbeiten] 21. Juli 1773: Aufhebung des Jesuitenordens durch den "unfehlbaren" Papst Clemens XIV.
Auf Druck der Könige von Frankreich, Spanien und Portugal hebt der "unfehlbare" Papst Clemens XIV. den Jesuitenorden durch das Breve Dominus ac Redemptor auf. Franz Herz SJ genießt das Vertrauen des sächsischen Königs Friedrich Augusts des Gerechten und bleibt dennoch bis zu seinem Tod im Jahr 1800 Apostolischer Vikar in Dresden.
[Bearbeiten] 1792: der ehemalige Jesuit Johann Alois Schneider wird Hofkaplan an der katholischen Hofkirche Dresden und Feiertags-Hofprediger daselbst
1792: Johann Alois Schneider wird römisch-katholischer Hofkaplan an der katholischen Hofkirche Dresden und Feiertags-Hofprediger daselbst.
Der 1752 in [Wikipedia:Brünn|Brünn]] in Mähren geborene Johann Alois Schneider studierte nach der Matura im Jesuitenkolleg Brünn ab 1767 bei den Jesuiten in Olmütz. Im Jahr 1768 trat er in Brünn als Novize in deren Orden ein. Nach dem Noviziat studierte er am jesuitischen Clementinum in Prag und wurde dort Dr. phil. Nach der Aufhebung des Ordens im Jahr 1773 setzte er seine Studien in an der nun verstaatlichten Universität in Prag fort, blieb aber seiner jesuitischen Prägung treu, weswegen ihn Franz Herz als seinen Nachfolger aufbaute. Der Apostolische Vikar hatte Schneider schon 1787 als Kaplan nach Leipzig in das Kurfürstentum Sachsen geholt.
[Bearbeiten] 1798: Johann Alois Schneider wird Beichtvater der sächsischen Kurfürstin Marie Amalie von Pfalz-Zweibrücken
1798: Johann Alois Schneider wird Beichtvater der sächsischen Kurfürstin Marie Amalie von Pfalz-Zweibrücken. Zuvor war es Johannes Limpacher (1797 in der Schloßgasse).
- Beichtvater der beiden Prinzen Anton und Maximilian (* 13. April 1759 in Dresden; Erbprinz von Sachsen) Durchl. ist 1797 Joseph Huber (Schloßgasse)
- Beichtvater der Prinzessin Maria Anna Durchl. (Maria Anna Violante Katharina Martha Xaveria, geb. 20. Oktober 1770; Tochter von Prinz Xaver) ist 1797 Joh. Baptista Matthieu, der ebenfalls in der Schloßgasse wohnt
- Beichtvater der Prinzessin Maria Augusta von Sachsen Durchl. (* 21. Juni 1782, Tochter von Kurfürst Friedrich August der Gerechte - dessen einzig überlebendes Kind) ist Joseph Preisler (ebenfalls in der Schloßgasse wohnhaft)
[Bearbeiten] 1800: Der Apostolische Vikar Franz Herz (ehemals SJ) stirbt
1800: Der Apostolische Vikar Franz Herz SJ stirbt.
[Bearbeiten] 1801: Johann Alois Schneider wird Beichtvater des sächsischen Kurfürsten Friedrich Augusts des Gerechten
1801: Johann Alois Schneider wird Beichtvater des sächsischen Kurfürsten Friedrich Augusts des Gerechten.
[Bearbeiten] 1801: der ehemalige Jesuit Johann Alois Schneider wird vom Kurfürsten Friedrich August dem Gerechten zum Apostolischen Vikar ernannt
1801: Johann Alois Schneider wird vom Kurfürsten Friedrich August dem Gerechten zum Apostolischen Vikar ernannt.
Damit fällt dieses Amt erneut an einen zumindest ehemaligen Jesuiten.
[Bearbeiten] 1807: Gleichstellung der katholischen Gemeinde mit den lutherischen Gemeinden
- 1807 wurde die römisch-katholische Gemeinde durch die Regelungen des von Napoleon diktierten Friedens von Posen zwischen Frankreich und Sachsen mit den lutherischen Gemeinden gleichgestellt
- Damit wurde praktisch das Apostolische Vikariat als oberste geistliche Behörde für die Katholiken in den sächsischen Erblanden (ohne Oberlausitz, wo Katholiken schon länger Anerkennung genossen) anerkannt. Die Beschränkungen für die katholische Kirche wurden aufgehoben.
[Bearbeiten] 7. August 1814: Wiederzulassung der Jesuiten durch Papst Pius VII.
1814 wurden die Jesuiten (Gesellschaft Jesu) durch Papst Pius VII. kraft der Bulle Sollicitudo omnium ecclesiarum vom 7. August 1814 nach 41 Jahren des päpstlichen Verbots wieder zugelassen.
[Bearbeiten] 1815: Ignaz Bernhard Mauermann wird Hofkaplan und Beichtvater der königlichen Familie
1815 wird der spätere Bischof Ignaz Bernhard Mauermann zum Schuldirektor in Dresden und gleichzeitig zum Hofkaplan und Beichtvater der königlichen Familie berufen. Er unterrichtete unter anderem die Prinzen Friedrich August und Johann, die später beide Könige von Sachsen wurden.
[Bearbeiten] 1816: Weihe des ehemaligen Jesuiten Johann Alois Schneider in der Kapelle des Taschenbergpalais zum Titularbischof von Argos
Im Jahr 1816 wurde dem Apostolischen Vikar Johann Alois Schneider die bischöfliche Würde verliehen, die die früheren Apostolischen Vikare nicht erhalten hatten. Er wurde von Bischof Franz Georg Lock, Domdekan von Bautzen, in der Kapelle des Taschenbergpalais zum Titularbischof von Argos geweiht.
Damit regierte ein zumindest ehemaliger Jesuit das Apostolische Vikariat Dresden und ganz Sachsen sogar als Bischof. Da aktiven Jesuiten das Amt eines Bischofs verboten ist, kann aber davon ausgegangen werden, daß Bischof Johann Alois Schneider seine Mitgliedschaft bei den Jesuiten nach der Verbotsaufhebung im Jahr 1814 nicht wieder aktiviert hatte.
Andererseits umgingen die Jesuiten (Schlauen Jungs) durch Annahme bischofsähnlicher Ämter wie die eines Apostolischen Präfekten oder eines Apostolischen Vikars das Verbot eines Bischofsamtes regelmäßig. Des Weiteren sind in der Kirchengeschichte auch Bischöfe belegt, die Jesuiten waren.
Es kann allerdings davon ausgegangen werden, daß nach seiner prägenden Ausbildung bei den Jesuiten und fünfjähriger Mitgliedschaft bis hin zum Verbotsjahr 1773 Bischof Johann Alois Schneider sowohl als Apostolischer Vikar wie auch als Bischof zumindest intern im Sinne der Gesellschaft Jesu weitergewirkt hatte.
[Bearbeiten] 1818: Bischof Johann Alois Schneider stirbt
1818: Bischof Johann Alois Schneider stirbt. Sein Nachfolger Ignaz Bernhard Mauermann (ab 1819) ist nicht mehr jesuitisch geprägt, sondern hat wegen des 41-jährigen Verbots der Jesuiten seine Ausbildung ab 1793 bei den Zisterziensern im Kloster Neuzelle erhalten und wurde dort auch Ordensmitglied unter dem Namen Bernhard. Als Folge des Wiener Kongresses kam die sächsische Niederlausitz zu Preußen und das Neuzeller Kloster der Zisterzienser wurde 1817 durch König Friedrich Wilhelm III. säkularisiert.
[Bearbeiten] 1823: Matthäus Graf Franceschi del Campo wird Vizepfarrer
- 1823: Matthäus Graf Franceschi del Campo wird Vizepfarrer an der katholischen Hof- und Pfarrkirche
- er kam 1817 nach Dresden, wurde königlicher Kapellan und Lehrer an der katholischen Gymnasialanstalt in Dresden (wo er Lateinunterricht gab) und wohnte zunächst im Brühlschen Palais[7]
[Bearbeiten] 1825: Matthäus Graf Franceschi del Campo wird Superior und ordentlicher Pfarrer
- 1825: Matthäus Graf Franceschi del Campo wird Superior und ordentlicher Pfarrer sowie Direktor der lateinischen Schule
[Bearbeiten] 1826: Matthäus Graf Franceschi del Campo wird Beichtvater der Prinzessin Maria Louise von Sachsen
- 1826: Matthäus Graf Franceschi del Campo wird Beichtvater der Prinzessin Maria Louise von Sachsen (die durch Heirat im November 1825 nach Dresden gekommen war)
[Bearbeiten] 13. Februar 1945: Schwere Zerstörungen an der katholischen Hofkirche - die Gemeinde schrumpft von 10.000 auf 300 Glieder
- Während der Luftangriffe auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945 wurde die katholische Hofkirche mehrfach von Sprengbomben getroffen - das Dach und die Gewölbe im Innenraum stürzten ein, die Außenwände wurden beschädigt, teilweise wurden sie vollständig zerstört
- über Nacht war die Gemeinde mit rund 10.000 Gemeindegliedern auf 300 geschmolzen - erst mit dem Wiederaufbau des Stadtzentrums wuchs allmählich auch die Gemeinde auf heute etwa 1.800 Glieder
[Bearbeiten] Juni 1945: wieder erste Messe in der Benno-Kapelle
Die erste Messe wurde wieder im Juni 1945 in der Benno-Kapelle gefeiert, später im linken Seitenschiff.
[Bearbeiten] Ab 1962: Messen im Hauptschiff
1962 stand das Hauptschiff wieder für Messen zur Verfügung.
[Bearbeiten] 1964 wurde die Kirche Konkathedrale
1964 wurde die Kirche Konkathedrale.
[Bearbeiten] 1965: Beendigung des Wiederaufbaus
- der Wiederaufbau dauerte zwanzig Jahre - bis 1965
[Bearbeiten] 1980: Kathedrale "Sanctissimæ Trinitatis"
1980 wurde die Konkathedrale durch die Verlegung des Bischofssitzes von Bautzen nach Dresden zur Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen "Sanctissimæ Trinitatis" erhoben.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite der Dompfarrei. (abgerufen am 7. April 2024).
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ "In der Landeshauptstadt Dresden wurden bis Ende November 2.724 Austritte beurkundet, das waren 188 mehr als 2022 insgesamt." ... " 'Die hohe Zahl an Kirchenaustritten tut weh', sagt Michael Baudisch, Sprecher des Bistums Dresden-Meissen. 'Aus Rückmeldungen hören wir, dass das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Kirche beschädigt ist.' So werde die Aufarbeitung beim Thema Missbrauch oft als zu zögerlich angesehen oder Gläubige seien enttäuscht über strukturelle Veränderungen in ihrer Pfarrgemeinde wie Kirchen- oder Gebäudeschließungen oder Personalabbau. Laut Baudisch machen sich viele den Schritt nicht leicht, 'bei manchen geht ein langer Prozess der Entfremdung voraus' ". In: "Auch 2023 Kirchenaustritte in Sachsen: Trend geht weiter nach oben". Sächsische Zeitung vom 29. Dezember 2023 (abgerufen am 13. April 2024). Vgl. "Kirche: Auch 2023 Kirchenaustritte in Sachsen: Trend geht nach oben" In: Zeit online News. Quelle: dpa Sachsen - Die Zahl 2.724 bezieht sich auf beide Konfessionen. Bei 883 römisch-katholischen Kirchenaustritten in 2022 sind nun rund 1000 Kirchenaustritte bei der römisch-katholischen Kirche für das Jahr 2023 in Dresden zu erwarten, wobei der Austrittstrend ungebrochen auch 2024 anhält - infolge des Schrumpfens der Zahl der römisch-katholischen Kirchenglieder ist allerdings ein Verharren auf einer so hohen jährlichen Zahl an Austritten auf Dauer nicht möglich.
- ↑ Mit unter 4,2 % der Einwohner - und tendenziell weiter sinkend - sind die seit langem in den Quellen - auch auf der Webseite der Stadt (abgerufen am 13. April 2024) - angegebenen 5 % längst nicht mehr gegeben.
- ↑ Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat), Bd. I, S. 57
- ↑ STANISLAW-KEMENAH, Alexandra-Kathrin: Kirche, geistliches Leben und Schulwesen im Spätmittelalter, in: Geschichte der Stadt Dresden, Stuttgart 2005, S. 221
- ↑ vgl. c. 371 § 1 CIC
- ↑ Das Schreiben des Königs vom 26. September 1716, auf das sich der General bezieht, war auf Verwendung des P. Salerni erfolgt. Der König erklärt in demselben: Unsere beiden königlichen Kapellen und die Missionen von Dresden und Leipzig sind nur den Vätern der Gesellschaft Jesu anvertraut worden, wie wir es gewünscht haben und in Anbetracht ihres heiligen Instituts, dem wir eine besondere Hochschätzung entgegenbringen. Unser Wunsch ist, dass diese Ordensleute gemäss ihren Regeln und Gebräuchen ihres Ordens leben, damit sie würdiger ihr Amt verwalten können. Zu diesem Zweck erklären wir und wollen durchaus: 1. die Religiosen der Gesellschaft Jesu, die augenblicklich oder später die beiden genannten Kapellen und Missionen bedienen, stehen vollständig unter dem ihrem Institut entsprechenden Gehorsam gegen ihre Obern, wie alle übrigen Missionäre in den europäischen Missionen; 2. die Auswahl Personen für die Kapellen und Missionen steht durchaus dem General der Gesellschaft Jesu, oder dem von ihm beauftragten Provinzial zu, die genaue Personenkenntnisse besitzen und stets solche auswählen werden, die mit solider Frömmigkeit, grosser Gelehrsamkeit und Klugheit verbinden, wie sie ihr Amt, die Ehre der Gesellschaft und die augenblickliche Lage von Sachsen fordern; 3. derselbe General oder Provinzial ist vollständig frei in dem Wechsel der Personen, so oft er es für gut findet, ohne dass er irgendwie darin gehindert werden darf, und es soll niemand gegen den Willen seiner Obern in unseren Kapellen amtieren; 4. die religiöse Disziplin verlangt, dass die Ordensleute in Dresden und Leipzig unter der Leitung eines Lokalobern leben; wir wollen, dass auch die Wahl und der Wechsel dieses Obern ganz von dem General oder dem Provinzial gemäß den Regeln des Instituts abhängt; 5. sollte es vorkomme, dass wir mit irgendeinem der Religiosen oder mit deren Obern nicht zufrieden sind und ihre Abberufung für wünschenswert halten, so wird der General oder der Provinzial sie entfernen und andere Personen schicken, die geeignet sind, unsere Approbation zu verdienen; 6. diese Deklaration soll durchaus beobachtet werden ohne Rücksicht auf das frühere Reglement, das hiermit in den dieser Deklaration nicht entsprechenden Paragraphen aufgehoben ist." In: Bernhard Duhr: Geschichte der Jesuiten in den Ländern deutscher Zunge. Band 4: 18. Jahrhundert, Verlag Manz, München/Regensburg 1928, S. 511.
- ↑ AB 1819.