Systematik der Straßennamen
Da die Straßennamen einer Stadt nicht einfach nur alphabetisch geordnet sind, soll hier der Versuch unternommen werden, hinter der Benennung der Dresdner Straßen eine Systematik zu finden.
Inhaltsverzeichnis
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[Bearbeiten] Benennung nach örtlichen Gegebenheiten
Ein großer Teil der Straßen, besonders in historischen Ortskernen, ist nach den örtlichen Gegebenheiten benannt. Dazu zählen Plätze wie Altmarkt, Neumarkt und Neustädter Markt in der Dresdner Innenstadt, und alle Straßen mit den Namen Dorfplatz, Dorfstraße, Hauptstraße in den einzelnen Stadtteilen. Die ältesten Siedlungskerne heißen oft nach dem Ortsnamen, etwa Alttolkewitz, Altlöbtau, Altkaitz, Altlockwitz. Nach natürlichen Gegebenheiten benannt sind zum Beispiel Hasenberg, Taschenberg, Tatzberg, Südhöhe, Räcknitzhöhe, Moränenende, An der Flutrinne, Weißeritzstraße, Kaitzbachweg, Am Geberbach, Am Gorbitzbach. Gebäude gaben ihren Namen unter anderem der Schloßstraße, Landhausstraße, Galeriestraße, Gewandhausstraße, dem Theaterplatz, An der Kreuzkirche, Am Schießhaus, Am Brauhaus, Am Festspielhaus. Nicht alle namensgebenden Gebäude hat es auch tatsächlich gegeben: beim Kirchplatz in Blasewitz und der Zirkusstraße in der Pirnaischen Vorstadt blieb es bei Plänen. Parks und Gärten führten zu den Straßennamen Bürgerwiese, Tiergartenstraße, An der Herzogin Garten, Am Beutlerpark, Am Fichtepark, Am Putjatinpark. Andere Straßen sind nach ihrer Funktion benannt worden, so etwa die Kohlenstraße in Coschütz. Eine Besonderheit ist die Benennung von Straßen nach Straßen wie im Fall An der Autobahn.
[Bearbeiten] Benennung nach Orten
[Bearbeiten] Benennung nach Richtung
Vielfach sind die großen Ausfallstraßen nach Städten benannt, zu denen sie führen. Dies gilt vor allem, im Uhrzeigersinn, für die:
- Großenhainer Straße, die kurz vor Großenhain Dresdner Straße heißt.
- Radeburger Straße, die Verlängerung der Hansastraße
- Königsbrücker Straße, die B 97
- Bautzner Straße, in die Bautzner Landstraße übergehend, die B 6.
- Pirnaer Landstraße
- Teplitzer Straße heute also nach Teplice, in die Dohnaer Straße übergehend, beide bis 2014 auch als B 172 (heute S 172) geführt.
- Tharandter Straße, entlang der Weißeritz über Freital nach Tharandt führend
- Freiberger Straße, alter Handelsweg ins Erzgebirge
- Kesselsdorfer Straße, seit Fertigstellung der Coventrystraße erst ab Gompitz als B 173
- Meißner Landstraße, die andere Richtung der B 6
- Leipziger Straße, wie die Leipziger Vorstadt und das ehemalige Leipziger Tor nach der Himmelsrichtung der Messestadt benannt
Auch zu näheren Zielen, darunter heutigen Stadtteilen Dresdens, weisen Straßen: Pillnitzer Straße, Grunaer Straße, Striesener Straße, Blasewitzer Straße, Tolkewitzer Straße, Laubegaster Straße, Reicker Straße und viele weitere.
[Bearbeiten] Benennung nach Stadtteilen, ohne Richtung
Die Straßen in den Neubau-Wohngebieten der DDR bekamen vielerorts die Namen der jeweils umliegenden Stadtteile, ohne dass sie unbedingt in deren Richtung wiesen.
In Gorbitz ist dies bei den typischen Ringen geschehen, die etwa Omsewitzer Ring, Leutewitzer Ring, Wölfnitzer Ring und Altgorbitzer Ring heißen.
Auch in Zschertnitz/Räcknitz gibt es Wohnblock-Zufahrtsstraßen namens Zschertnitzer Weg, Räcknitzer Weg und Pestitzer Weg.
[Bearbeiten] Regionen in Deutschland
[Bearbeiten] Städte und Landschaften in Sachsen
Die Straßen in Pieschen sind nach sächsischen Städten nordwestlich von Dresden benannt. So Döbelner Straße, Großenhainer Straße, Leipziger Straße, Leisniger Straße, Moritzburger Platz und Straße, Oschatzer Straße, Riesaer Straße, Torgauer Straße und Wurzener Straße.
Die Straßen im Stadtteil Plauen sind nach Städten in Westsachsen benannt, diese sind: Chemnitzer Straße, Klingenberger Straße, Zwickauer Straße sowie die Tharandter Straße auf dem Weg nach Tharandt.
In Tolkewitz gibt es eine Reihe von Straßen, die die Namen von Städten im östlichen Sachsen tragen. Dies schließt z. B. Wehlener Straße, Kipsdorfer Straße, Altenberger Straße, Berggießhübler Straße, Zinnwalder Straße, Lauensteiner Straße und Weesensteiner Straße ein.
In der östlichen Neustadt setzt sich die Reihe der ostsächsischen Städte fort: Görlitzer Straße, Kamenzer Straße, Pulsnitzer Straße, Zittauer Straße, Löbauer Straße, Sebnitzer Straße, Hohnsteiner Straße, Stolpener Straße.
In Kleinpestitz tragen die Wohngebiete Anschriften nach Orten im südlich von Dresden gelegenen Erzgebirge. Cämmerswalder Straße, Dorfhainer Straße, Sadisdorfer Weg, Muldaer Straße, Hennersdorfer Weg und viele weitere gehören dazu.
Nach Felsen und Orten der Sächsischen Schweiz sind die Straßen eines Karrees im südlichen Gruna benannt. Hier gibt es beispielsweise Basteistraße, Liliensteinstraße und Königsteinstraße, ferner den Bielatalweg und die Papstdorfer Straße.
In Großzschachwitz gibt es ein weiteres Wohngebiet mit Rathener Straße, Schönaer Straße, Schmilkaer Straße und Rosenthaler Straße.
Nach Orten unmittelbar östlich von Dresden sind einige Straßen in Leuben (bzw. Dobritz) benannt. Rottwerndorfer Straße, Neundorfer Straße, Birkwitzer Weg, Jessener Straße und Mockethaler Straße beziehen sich allesamt auf Stadtteile von Pirna. Dazu kommen Großsedlitzer Weg (Großsedlitz, zu Heidenau), Niederseidewitzer Weg (Niederseidewitz, Gemeinde Bahretal), Köttewitzer Weg (Köttewitz, zu Dohna) und Mühlsdorfer Weg (Mühlsdorf, zu Lohmen). Auch die nahe gelegene Mügelner Straße in Reick passt als Pirnaer Stadtteil dazu.
[Bearbeiten] Städte in Thüringen und Sachsen-Anhalt
Im Westen der Leipziger Vorstadt sind aus Thüringen Gothaer Straße, Erfurter Straße, Weimarische Straße, Ilmenauer Straße, Eisenberger Straße und aus Sachsen-Anhalt die Hallesche Straße vertreten.
[Bearbeiten] Städte in Bayern
In der Südvorstadt wird das Viertel zwischen Nürnberger Straße und Nöthnitzer Straße auch Bayrisches Viertel genannt. Mit folgenden Straßen: Bamberger Straße, Bayreuther Straße, Landsberger Straße, Münchner Straße und Platz, Nürnberger Straße und Platz, Passauer Straße, Regensburger Straße sowie Würzburger Straße.
[Bearbeiten] Städte in Ost- und Westpreußen, bzw. Oberlausitz
In Bühlau sind etliche Straßen nach Städten im ehemaligen Nordosten Deutschlands, also im heutigen Polen bzw. Russland, benannt oder benannt gewesen. Übrig geblieben ist nur die Königsberger Straße, alle anderen Straßen sind aus politischen Gründen nach dem zweiten Weltkrieg in Städte der Oberlausitz umbenannt wurden. So hieß die Eibauer Straße Bromberger Straße (heute Bydgoszcz), die Neugersdorfer Straße Danziger Straße (heute Gdańsk), die Weißenberger Straße erst Tannenberger Straße, dann Braunsberger Straße, die Neukircher Straße erst Darkehmer Straße, dann Angerapper Straße, die Wilthener Straße Posener Straße, die Oppacher Straße Rigaer Straße und die Milkeler Straße Memelstraße.
Viele Orte in Brandenburg und der Oberlausitz finden sich in Prohlis. Dazu zählen Lübbenauer Straße, Spreewalder Straße, Elsterwerdaer Straße, Finsterwalder Straße und Senftenberger Straße.
[Bearbeiten] Städte im Norden Deutschlands
Von den Städten im Norden von Deutschland sind zunächst einige in der Innenstadt vertreten. So die Berliner Straße, Bremer Straße, Hamburger Straße, Magdeburger Straße, alle liegen in der Friedrichstadt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde noch die Wettiner Straße in die Schweriner Straße umbenannt und in Cossebaude gibt es schon immer die Flensburger Straße.
In Klotzsche wird es noch einmal urlaubsreifer, dort gibt es die Ahlbecker Straße, den Binzer Weg, die Boltenhagener Straße, Göhrener Weg, Greifswalder Straße, Kieler Straße, Lubminer Straße, den Putbuser Weg, die Rostocker Straße, den Sagarder Weg, die Selliner Straße, Stralsunder Straße, Wismarer Straße, Wolgaster Straße und die Zinnowitzer Straße. Und auch außer der Reihe, die Stendaler Straße. Die Saßnitzer Straße liegt ein Stück entfernt in Wilschdorf.
[Bearbeiten] Städte im Westen Deutschlands
In Naußlitz finden sich viele Städte aus den westlichen Bundesländern. Aus Hessen sind Wiesbadener, Kasseler, Gießener, Hersfelder und Darmstädter Straße vertreten, aus Rheinland-Pfalz folgen Binger, Rüdesheimer und Koblenzer Straße. Nach Nordrhein-Westfalen geht es mit Kölner, Bonner, Düsseldorfer, Essener und Mülheimer Straße. Schließlich sind mit Rhönweg und Eifelweg noch zwei Gebirge vertreten.
[Bearbeiten] Städte in der Region Österreich-Ungarn
Nach dem Bau des Böhmischen Bahnhofs (an der Stelle des heutigen Hauptbahnhofs) wurde 1851–53 die Prager Straße als Verbindung zur Altstadt errichtet und nach der Stadt im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden Böhmen benannt. Es folgten die Namen Wiener Straße (1858 als Verbindung nach Strehlen), Wiener Platz und Budapester Straße.
Die Straßen in Laubegast sind nach Städten in Österreich benannt. So gibt es neben der Österreicher Straße den Bregenzer Weg, den Friesacher Weg, die Linzer Straße, Klagenfurter Straße, Salzburger Straße, Grazer Straße und Villacher Straße, nur eine Gemeinde ist Hallstatt, so die Hallstätter Straße. Keine Stadt in Österreich sondern eine Region ist die Steiermark und so die Steirische Straße, ebenso der Kärntner Weg, die Burgenlandstraße und Tiroler Straße. Nach dem Gebirgszug Tauern in Österreich ist die Tauernstraße benannt, ähnlich die Großglocknerstraße, an das Gasteiner Tal erinnert die Gasteiner Straße. Im heutigen Rumänien liegt Cluj-Napoca, das Klausenburg aus Siebenbürgen und so die Klausenburger Straße, das gleich gilt für Brașov zu deutsch Kronstadt und so der Kronstädter Platz und die Hermannstädter Straße für Hermannstadt (Sibiu). Ljubljana ist heute die Hauptstadt von Slowenien, auf deutsch die Laibacher Straße und liegt in der Landschaft Kranjska, zu deutsch Krain oder halt Krainer Straße. In Tschechien liegen heute Brno, die Brünner Straße, Opava, zu deutsch Troppauer Straße und Jihlava, die Iglauer Straße. Die Berchtesgadener Straße und die Reichenhaller Straße beziehen sich allerdings auf Orte im äußersten Süden von Bayern.
In Kleinpestitz finden sich die Kitzbühler Straße sowie die südtiroler Meraner, Trienter und Brixener Straße. Die Bernerstraße ist hingegen, wie schon die Schreibweise erkennen lässt, nicht nach der schweizer Bundesstadt benannt.
[Bearbeiten] Partnerstädte
Nicht alle Partnerstädte Dresdens sind mit einer Straße vertreten, doch gibt man sich Mühe, dies nachzuholen. Aufgezählt werden können: Breslauer Straße, Columbusstraße, Coventrystraße, Hamburger Straße, Ostrauer Straße, Salzburger Straße, St. Petersburger Straße und Straßburger Platz.
[Bearbeiten] Benennung nach Personen
[Bearbeiten] Adlige
In der Neustadt tragen viele Straßen die Namen des früheren sächsischen Adels. Albertplatz und Albertstraße sind nach König Albert, Carolaplatz und Carolabrücke nach seiner Gemahlin Carola benannt. Sternförmig zum Albertplatz führen Antonstraße (nach König Anton), Carolinenstraße (nach der ersten Frau von König Friedrich August II.), Theresienstraße (nach Maria Theresia von Toscana), Königstraße und Georgenstraße (nach Georg dem Bärtigen). Von der Königstraße zweigt die Heinrichstraße nach Herzog Heinrich dem Frommen ab, und in der Äußeren Neustadt findet sich neben der Katharinenstraße nach seiner Gemahlin Katharina von Mecklenburg noch die Louisenstraße, benannt nach der Frau des sächsischen Kronprinzen Maximilian. In der Leipziger Vorstadt sind mit Conradstraße und Ottostraße noch zwei Markgrafen von Meißen aus dem 12. Jahrhundert vertreten.
In der Wilsdruffer Vorstadt findet sich eine weitere Reihe sächsischer Adliger. König Anton ist hier mit dem Antonsplatz vertreten, die Gemahlin von Vater August mit der Annenstraße, diejenige von Kurfürst Friedrich August II. mit der Josephinenstraße und schließlich die Gattin von König Friedrich August II. mit der Marienstraße. In der Inneren Altstadt setzt sich dies mit Sophienstraße (nach der Gattin Christian des I.), Augustusstraße (nach August dem Starken) und Moritzgasse (nach Moritz) fort.
Als Carola von Wasa-Holstein-Gottorp als Gattin von Albert I. sächsische Königin wurde, benannte man nicht nur den Carolasee nach ihr, sondern widmete auch die südlich gelegenen Straßenzüge in Strehlen um. Wasaplatz und Wasastraße wurden nach dem schwedisch-norwegischen Königsgeschlecht benannt, dem sie entstammte, der Gustav-Adolf-Platz nach ihrem Großvater und die Oskarstraße nach Oskar II. von Schweden und Norwegen.
In der Radeberger Vorstadt nahe des Waldschlösschenareals finden sich einige weitere weibliche Vornamen, die nicht alle in der Welt des Adels anzusiedeln sind. Die Charlottenstraße heißt so nach Charlotte von Schiller, die als geborene von Lengefeld schon vor ihrem Ehemann Friedrich zum Adel gehörte – anders die bürgerliche Clara Schumann, welcher die Klarastraße gewidmet ist. Die Bettinastraße wiederum ist nach der Dichterin Bettina von Arnim benannt, die Angelikastraße nach der Malerin Angelina Kauffmann und die Wilhelminenstraße nach Wilhelmine Simmig, der Ehefrau eines dort wirkenden Baumeisters.
[Bearbeiten] Bildende Künstler
Im Dresdner Süden, von Zschertnitz, Räcknitz über Leubnitz-Neuostra bis ins südliche Strehlen, sind viele Straßen nach Malern, Zeichnern und Bildhauern benannt. Dies beginnt im Westen mit der Schinkelstraße, Rungestraße, Tizianstraße, Caspar-David-Friedrich-Straße, setzt sich durch die Heinrich-Zille-Straße, Otto-Pilz-Straße und Lenbachstraße fort und reicht bis zur Spitzwegstraße und zum Otto-Dix-Ring.
Auch in der südlichen Johannstadt gibt es einige Künstlerstraßen, namentlich Dürerstraße, Holbeinstraße, Hans-Grundig-Straße, Permoserstraße, Canalettostraße, Dinglingerstraße und weitere.
[Bearbeiten] Musiker, Dichter und Schriftsteller
Im Süden der Seevorstadt sind die Nebenstraßen der Wiener Straße nach Komponisten benannt. Es finden sich Richard-Strauss-Platz, Mozartstraße, Richard-Wagner-Straße, Beethovenstraße und Franz-Liszt-Straße, daneben die nach Dichtern benannten Gerhart-Hauptmann-Straße und Herderstraße.
In Blasewitz sind, ausgehend vom Schillerplatz, dessen Name nach der mehrjährigen Anwesenheit Friedrich Schillers entstand, weitere Straßen Dichtern und Musikern gewidmet worden. So gibt es die Goetheallee, die Schubertstraße, die Händelallee, die Mendelssohnallee, die Heinrich-Schütz-Straße, die Ferdinand-Avenarius-Straße und die Sebastian-Bach-Straße.
In Kleinzschachwitz ist ein ganzes Viertel dem Wirken von Carl Maria von Weber gewidmet. Neben der Carl-Maria-von-Weber-Straße wurden nach seinen Opern Euryantheweg, Freischützstraße, Oberonstraße und Peter-Schmoll-Straße benannt. Dazu gesellt sich die August-Röckel-Straße nach dem Dresdner Komponisten und Dirigenten August Röckel.
In Mickten werden Musiker geehrt, die im 18. und 19. Jahrhundert in Dresden wirkten: Pisendelstraße, Homiliusstraße, Hauptmannstraße, Zelenkastraße, Dreyßigplatz, Wüllnerstraße, Tichatscheckstraße, Rietzstraße und Krantzstraße.
Im benachbarten Pieschen finden sich wiederum einige Dichter und Schriftsteller, mit Hans-Sachs-Straße, Kleiststraße, Seumestraße, Rückertstraße und Maxim-Gorki-Straße.
Im Osten von Leubnitz-Neuostra sind jüngere Namen aus der Musik anzutreffen. Johannes-Paul-Thilman-Straße und Otto-Reinhold-Weg ehren sächsische Komponisten des 20. Jahrhunderts, die Fritz-Busch-Straße einen Dirigenten aus dieser Zeit, die Karl-Laux-Straße erinnert an einen Rektor der Dresdner Musikhochschule, und die Marie-Wittich-Straße an eine Dresdner Opernsängerin.
Direkt südlich davon liegen Straßenzüge mit den Namen von Schriftstellern: Thomas-Mann-Straße, Theodor-Storm-Straße, Heinrich-Heine-Straße, Ingeborg-Bachmann-Straße, Martin-Raschke-Straße, Marianne-Bruns-Straße, Ricarda-Huch-Straße.
Ein anderes Viertel mit Schriftstellernamen ist in Niedersedlitz zu finden. Es versammeln sich Erich-Kästner-Straße, Heinrich-Mann-Straße, Kurt-Tucholsky-Straße, Christian-Morgenstern-Straße und weitere.
Ein weiteres großes Gebiet erstreckt sich von Cotta mit Klopstockstraße, Hölderlinstraße, Chamissostraße, Carl-Immermann-Straße, Hebbelplatz und -straße, Grillparzerstraße, Raimundstraße, Mörikestraße, Freiligrathstraße, Klaus-Groth-Straße über Briesnitz mit Gottfried-Keller-Platz und -Straße, Roquettestraße, Felix-Dahn-Weg, Wilhelm-Raabe-Straße, Herweghstraße bis nach Leutewitz und Omsewitz mit Wilhelm-Müller-Straße, Droste-Hülshoff-Straße, Brentanostraße, Martin-Opitz-Straße.
Weitere Schriftstellerstraßen sind in der Südvorstadt in der Gegend des TU-Campus zu finden, darunter Uhlandstraße (nach Johann Ludwig Uhland), Hauffstraße (nach Wilhelm Hauff), Rabenerstraße (nach Wilhelm Gottlieb Rabener), Gutzkowstraße (nach Karl Gutzkow) und Leonhard-Frank-Straße.
[Bearbeiten] Wissenschaftler, Techniker und Mediziner
Am TU-Campus zwischen Südvorstadt und Räcknitz sind Forscher und Lehrende verewigt, die in Dresden gewirkt haben, darunter mit Fritz-Foerster-Platz, Hallwachsstraße, Barkhausenstraße, Hempelstraße, Hettnerstraße und Andreas-Schubert-Straße. Dazu kommen weitere bekannte Wissenschaftler mit der Einsteinstraße, Franklinstraße, Helmholtzstraße, Haeckelstraße und weiteren.
In Leuben wurden zahlreiche Erfinder, Forscher und Techniker mit Straßenbenennungen geehrt. Das Spektrum reicht von der Guerickestraße – nach dem Magdeburger Forscher des 17. Jahrhunderts – über die Lilienthalstraße zu Ehren des Flugzeugerfinders bis hin zu Dieselstraße, Siemensstraße und Stephensonstraße, letztere nach dem englischen Lokomotivkonstrukteur.
In Trachau sind bedeutende Mathematiker, Physiker und Astronomen vertreten: Gaußstraße, Kopernikusstraße, Fraunhoferstraße, Dopplerstraße (Entdecker des Doppler-Effekts), Halleystraße (Namensgeber des Kometen), Benzstraße, Carl-Zeiß-Straße, Abbestraße (Physiker und Mitstreiter von Zeiss), Steinheilstraße (Mathematiker und Astronom), Lichtenbergweg (Physiker und Schriftsteller), Galileistraße, Eulerstraße, Morseweg, etwas südlicher noch einige Chemiker mit Bunsenstraße, Wöhlerstraße und Pettenkoferstraße.
In Reick finden sich weitere Astronomen: Keplerstraße, Herschelstraße, Schroeterstraße und Besselplatz.
Zwischen Dobritz und Seidnitz sind drei Straßen nach Medizinern benannt: Die Prof.-Ricker-Straße erinnert an Gustav Ricker, einen 1948 in Dresden verstorbenen Pathologen, die Paracelsusstraße ist nach dem berühmten Arzt aus der Reformationszeit benannt und die Hahnemannstraße nach dem Begründer der Homöopathie.
[Bearbeiten] Ökonomen und Industrielle
In der Leipziger Vorstadt zwischen den zwei Bahndämmen der Strecke Dresden–Leipzig sind drei Straßen nach Persönlichkeiten der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie benannt: Liststraße nach dem Ökonomen Friedrich List als Initiator der Bahnstrecke, Harkortstraße nach Mitbegründer und Direktor Gustav Harkort, und Kunzstraße nach Oberbauleiter Karl Theodor Kunz.
[Bearbeiten] Politiker
Im östlichen Striesen erinnern viele Straßen an Dresdner Bürgermeister aus dem 17. bis 19. Jahrhundert:
- Bergmannstraße, Ehregott Friedrich Bergmann
- Behrischstraße, Burkhard Leberecht Behrisch
- Dornblüthstraße, Marcus Dornblüth
- Ermelstraße, Friedrich August Ermel
- Glasewaldtstraße, Friedrich Glasewaldt
- Jacobistraße, Johann Georg Ferdinand Jacobi
- Pohlandstraße, Carl Christian Pohland
- Tzschimmerstraße, Gabriel Tzschimmer
- Voglerstraße, Christoph Heinrich Vogler
In Dobritz sind einige Sozialdemokraten und Marxisten auf den Straßenschildern anzutreffen: Lassallestraße, Breitscheidstraße, Kadenstraße, Franz-Mehring-Straße, Vollmarstraße, Singerstraße, Josef-Moll-Straße, Wilhelm-Liebknecht-Straße.
[Bearbeiten] Stifter und bekannte Anwohner
In Striesen und Gruna heißen einige Straßen nach Dresdnern, die ihr Geld für Wohnbau, Krankenhäuser und ähnliches gestiftet haben:
- Beilstraße, Eva Rosine Beil
- Haenel-Clauß-Straße und -Platz, Sara Emilie Haenel-Clauß
- Hepkestraße und -platz, Bernhard Hepke
- Krenkelstraße, Maximilian Krenkel
- Müller-Berset-Straße, Marie Berset, geborene Müller
- Rothermundtstraße, Julius Ludwig Rothermundt
- Traubestraße, Joseph Traube
Viele Kleinzschachwitzer standen Pate für die Straßen ihres Stadtteils:
- Putjatinplatz/-straße: Nikolai Abramowitsch Putjatin, Offizier, Architekt, Stifter
- Carl-Borisch-Straße: Carl Friedrich Borisch, Gemeinderat
- Hartungstraße: Ernst Leberecht Hartung, Gemeinderat
- Thömelstraße: Emil Bernhard Thömel, Gemeindevorstand und Stifter
- Kyawstraße: Familie von Kyaw, Stifter
- Freystraße: Karl Friedrich August Frey, Förster, Stifter
- Augustinstraße: Karl Gottlob Augustin, Stifter
[Bearbeiten] Antifaschisten und NS-Opfer
In der Nachkriegs- und DDR-Zeit wurden zahlreiche Straßen Widerstandskämpfern und Opfern des Dritten Reichs gewidmet, vorrangig aus dem kommunistischen Lager. Trotz einiger Um- und Rückbenennungen nach der Wende sind viele von ihnen weiterhin zu finden.
In Cotta gibt es Arthur-Weineck-Straße († 1944 in Dresden hingerichtet), Heinz-Steyer-Straße († 1944 erschossen), Wilhelm-Franz-Straße († 1933 KZ Dachau) und Rudolf-Renner-Straße († 1940 KZ Buchenwald).
In Pieschen sind Robert-Matzke-Straße († 1943 Polizeigefängnis Dresden) und Arno-Lade-Straße (Arno Lade, † 1944 Polizeigefängnis Dresden) gewidmet.
In Nickern gibt es die Fritz-Meinhardt-Straße (Fritz Meinhardt, † 1943 Polizeigefängnis Dresden), in Strehlen die Kurt-Frölich-Straße (Kurt Frölich, † 1941 in Dresden).
Jorge Gomondai wurde 1991 das erste Todesopfer von Fremdenfeindlichkeit in Dresden nach der Wende. 2006 wurde am Tatort in der Neustadt nach ihm der Jorge-Gomondai-Platz benannt.
[Bearbeiten] Benennung nach Themen
[Bearbeiten] Natur
Nach Blumen sind einige Straßen im Süden von Niedersedlitz benannt. Rosenweg, Lilienweg und Narzissenweg treffen hier auf Veilchenstraße, Nelkenstraße und Geranienweg. Im anschließenden Großluga sind es eher Teichpflanzen, so etwa Binsenweg und Seerosenweg.
Auch in Weißig wurden Blumennamen gewählt: Anemonenweg, Chrysanthemenweg, Dahlienweg, Erikaweg, Rosenweg, Margaritenweg, dazu Farnweg, Holunderweg, Gartenweg, Tannenweg und Weidenweg.
In Gorbitz gibt es die sogenannte Kräutersiedlung, deren Straßen etwa Thymianweg und Kamillenweg heißen. Es schließen sich andere Pflanzen an, sowohl Blumen (Tulpenweg, Nelkenweg), Sträucher (Forsythienstraße, Sanddornstraße) als auch Bäume (Birkenstraße, Hainbuchenstraße, Ebereschenstraße, Kirschenstraße etc.).
In Pappritz gibt es ebenfalls eine Birkenstraße und auch weitere Ähnlichkeiten wie Hainbuchenweg, Ebereschenweg, Kirschweg, Ahornweg, Kiefernweg, dazu gesellen sich Wiesenweg, Am Wald, Narzissenhang und weitere.
Im Norden der Neustadt, rund um den Königsbrücker Platz, gibt es weitere Baumstraßen: Buchenstraße, Kiefernstraße, Fichtenstraße, Tannenstraße, Lärchenstraße, Ahornstraße und Erlenstraße. Es schließen sich einige allgemeine Naturmotive an: Frühlingstraße, Bachstraße, Baumstraße, Forststraße, Holunderweg.
In Altfranken gibt es zudem eine Siedlung mit Lindenweg, Kastanienweg, Ulmenweg, Buchenhain sowie Margeritenstraße und Georginenweg (älterer Name für Dahlien). Im nahegelegenen Ockerwitz sind schließlich noch Akazienweg, Buchenweg, Jasminweg und Am Nussbaum vertreten.
In der Siedlung Meußlitz sind sehr malerische Namen zu finden: Seidelbaststraße, Am Gärtchen, Grünwinkel, Lockwitzaue, Zur Elbinsel, Inselblick, Am Wäldchen, Am Teich, Grüner Steig und Elbhangblick.
Im Prohliser Norden trifft man heimische Singvögel an: Meisenweg, Goldammerweg, Wachtelweg, Zeisigweg, Finkenweg, Drosselweg und Sperlingsweg.
Dies setzt sich in Wilschdorf mit Elsterweg, Habichtweg, Taubenweg und Amselweg fort und in Weixdorf mit Gimpelweg, Kleiberweg und Stieglitzweg.
[Bearbeiten] Bauernkrieg
Im Norden der Johannstadt befindet sich das sogenannte Bauernkriegsviertel. Nach dem Bauernführer und Diplomaten Geyer ist die Florian-Geyer-Straße benannt, der bäuerliche Prediger Hans Böhm gab der Pfeifferhannsstraße ihren Namen, der Theologe Müntzer stand Pate für den Thomas-Müntzer-Platz. Das Symbol der Bauernbewegung, der Bundschuh, wurde im Namen der Bundschuhstraße verewigt.
[Bearbeiten] Deutsche Geschichte
Mit Themen der deutschen Geschichte warten die Straßen in Striesen auf. Neben geschichtsträchtigen Orten der Reformation – Wittenberger Straße, Wormser Straße, Eisenacher Straße, Wartburgstraße und Augsburger Straße – findet man hier die Alemannenstraße, benannt nach dem germanischen Stamm, und mehrere Straßen, die nach Monumentaldenkmalen aus der Kaiserzeit benannt sind: die Teutoburgstraße, nach der Schlacht im Teutoburger Wald (Hermannsdenkmal), die Kyffhäuserstraße und den Barbarossaplatz an die Barbarossasage erinnernd (Kyffhäuserdenkmal), und die Niederwaldstraße (Niederwalddenkmal). Nach dem Ende des deutsch-französischen Krieges 1870/71 wurden mehrere Plätze (bspw. Friedensplatz, Siegesplatz) und Straßen (bspw. Alemannenstraße, Lothringer Straße und Lothringer Weg) nach den eroberten Gebieten benannt bzw. sollten an den für das Deutsche Reich erfolgreichen Krieg erinnern. Später diente die Bennennung der Erinnerung an die nach dem Ersten Weltkrieg wieder verlorenen deutschen Provinzen. Nur in wenigen Fällen erfolgte eine Umbenennung.
[Bearbeiten] Quellen und Weiterführendes
- Stadtpläne Dresden von 1928, 1956 und 2006
- Dresdner-Stadteile (Archivversion)
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der nach Personen benannten Straßen und Plätze in Dresden“